Zum dritten Mal in Folge liefern die deutschen Heavy Metal-Stars PRIMAL FEAR pünktlich im Zweijahresrhythmus im Jänner ihr neues Werk ab. Und das obwohl Bandboss Mat Sinner mit unzähligen anderen Bands und Projekten beschäftigt ist. „Rulebreaker“ ist das mittlerweile elfte Album von Sinner und Scheepers. Im Bandgefüge hat sich zwar einiges getan – mit dem Heimkehrer Tom Naumann kommt man nun auf gleich drei Axtschwinger und hinter der Schießbude sitzt nun Francesco Jovino – doch am Sound hat sich ebenso wie dem Maskottchen am Artwork erneut nicht viel geändert.
Einmal mehr bietet die Heavy Metal-Institution das, was sie am besten kann. Heavy Stampfer wechseln sich mit Doublebass-Geschossen und gefühlvollen Stücken ab. Alles tönt bekannt, nichts überrascht, aber der Fan hat nach „Delivering The Black“ und „Unbreakable“ wohl auch nichts anderes erwartet, wenn vielleicht auch erhofft. Dafür stimmt jedenfalls erneut die Qualität, Speedfreaks freuen sich über Drum-Gewitter und schwindelerregenden Screams in „Angels Of Mercy“, zu dem es auch ein Video gibt und „In Metal We Trust“, Puristen über „The End Is Near“, das mit einem starken HELLOWEEN-Solo aufwarten kann, „Bullet & Tears“ und den einfach gestrickten Banger „Rulebreaker“ und Freunde des Gefühlvollen bekommen mit der überlangen Hymne „We Walk Without Fire“ und der Powerballade „The Sky Is Burning“ die volle Bedienung. Die Gitarrenfraktion Naumann / Beyrodt / Karlsson leistet dabei immer volle Arbeit, egal ob bei melodischen Leads, knackigen Riffs oder gelungenen Soli, während Ralf Scheepers eine gewohnt starke Performance abgibt. Einen wirklichen Ausfall kann ich auf „Rulebreaker“ nicht finden, jedoch auch keinen Hit der an Kracher wie „Seven Seals“, „Sign Of Fear“, „Fighting The Darkness“ oder „Suicide And Mania“ heranreicht. Die einen werden sich über eine mehr als solide PRIMAL FEAR-Platte, vollgepackt mit Hymnen und allen wichtigen Trademarks freuen, die anderen wünschen sich aber vielleicht eine Spur mehr als das. Wirklich beschweren darf sich aber keine der Fraktionen, denn „Rulebreaker“ liefert alles was ein anständiges Heavy Metal-Album braucht.
So kann „Rulebreaker“ als eine Art Best-Of des bald 20 Jahre andauernden Schaffens von PRIMAL FEAR gesehen werden und reiht sich nahtlos in die hochqualitative Diskographie der deutschen Veteranen.
Tracklist „Rulebreaker“:
1. Angels Of Mercy
2. The End Is Near
3. Bullets & Tears
4. Rulebreaker
5. In Metal We Trust
6. We Walk Without Fear
7. At War With The World
8. The Devil In Me
9. Constant Heart
10. The Sky Is Burning
11. Raving Mad
Gesamtspielzeit: 53:56