Wenn man auf eine actionreiche und energiegeladene Bühnenshow steht, dann führt kein Weg vorbei an den Australiern von AIRBOURNE. Seit 2001 touren die Gebrüder O’Keeffe und ihre Mitstreiter ohne Pause rund um die Welt. Als ich die Jungs das erste Mal live sah war ich sofort Feuer und Flamme von der unbändigen Energie die hier auf der Bühne herrschte, auch wenn man nur ein Album im Gepäck hatte und die Spielzeit somit schnell verflogen war.
Einige Jahre später sieht das Ganze schon etwas anderes aus, Studioalbum Nummer 5 steht an und trägt den Titel „Breakin’ Outta Hell“, somit ist auch die Erwartungshaltung gestiegen.
Ein Review über AIRBOURNE zu schreiben ist sicher nicht das Einfachste das man machen kann, denn wenn zwei sich über das neueste Werk unterhalten würden, würde das in etwa so klingen: „Wie gefällt dir das neue Album von AIRBOURNE und wie klingt es?: Ja eh gut und ja eh wie immer.“ Und schon hätten wir eine treffende Zusammenfassung. Naja ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, aber wer die Band kennt, der weiß, das hier geradliniges Schema F durchgezogen wird. Der Opener „Breakin’ Outta Hell“ kommt wie gewohnt flott daher in bester Aussie-Manier, mit den typischen treibenden AC/DC-Riffs und dem giftigen Gesang von Wuschelkopf Joel. Coolster und wohl stärkster Song des Albums. Wenn man sich die weiteren Songtitel so ansieht wird einem klar, dass die Jungs wohl nie den Literatur-Nobelpreis für ihre Texte bekommen werden wie ein gewisser BOB DYLAN. Beispiele gefällig? – „It’s Never Too Loud For Me“, „It’s All For Rock N’ Roll“ oder das für sich selbst sprechende „When I Drink I Go Crazy“.
Bei dem eingängigen „Rivalry“ holt Sänger O’Keeffe noch einmal eine Spur mehr aus seiner Stimme heraus und auch der Rest der Truppe, Bassist Justin Street und David Roads, singt brav im Refrain den Chor. So kannte man das bisher auch. Wer jetzt behauptet, die Musiker aus dem Land des Kängurus treten etwas auf der Stelle, mag wohl Recht haben, doch hört man auch die Stimmen die sagen, AC/DC machen doch auch seit 40 Jahren das Selbe und es funktioniert. Doch hier kann ich nicht ganz zustimmen, denn wenn man sich den Songkatalog der Urväter ansieht, findet man deutliche Beispiele für Abwechslung, sei es das Einbringen von anderen Instrumenten wie der Dudelsack oder auch Balladen und ein paar Songs die etwas Neues ausprobieren. Das fehlt mir leider bei AIRBOURNE, den auch nach mehrmaligem Durchhören bleibt leider nur wenig in Erinnerung.
Live mag das Material bestimmt ausgezeichnet funktionieren, denn die Jungs haben echt Power und es befindet sich kein schlechter Song auf „Breakin’ Outta Hell“, doch auf der CD fehlt mir das gewisses Etwas, dass man auf „Runnin’ Wild“ noch fand. Noch kurz zu der instrumentalen Leistung: Wie zu erwarten gibt die Gitarrenfraktion ordentlich Gas und es findet sich in den 3-4 Minuten dauernden Liedern immer mal wieder etwas Zeit für ein paar Solis wie in „It’s Never Too Loud For Me“. Ryan O’Keeffe am Schlagzeug haut ebenfalls ordentlich drauf was die Arme hergeben.
Der neueste Streich der vier Australier macht kurzweilig sicher Freude und neben dem Titeltrack finden sich sicher ein paar Songs die es ins Live-Programm schaffen werden, doch der große Wurf ist Werk Nummer vier sicher nicht. Ich hoffe doch auf ein paar neue Ideen beim nächsten Mal, nicht dass es dann heißt, das neueste Material von AIRBOURNE braucht man nicht, klingt ja eh so wie das vorige.
Tracklist „Breakin‘ Outta Hell“:
1. Breakin’ Outta Hell
2. Rivalry
3. Get Back Up
4. Never Too Loud For Me
5. Thin The Blood
6. I’m Going To Hell For This
7. Down On You
8. Never Been Rocked Like This
9. When I Drink I Go Crazy
10. Do Me Like You Do Yourself
11. It’s All For Rock N Roll
Gesamtspielzeit: 39:56