Lady In Gold
(Blues Rock | Classic Rock)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 2016
Als sich die BLUES PILLS aus Schweden im Jahre 2013 mit einer Email bei Nuclear Blast bewarben, war ihnen nicht klar, dass sie sofort unter Vertrag genommen werden und welchen Hype sich um ihre Band auslösen würde. Im Oktober erschien dann die zweite EP „Devil Man“ und mit der 2014 erschienenen Live-EP “Live At Rockpalast“ wurde das Warten der Fans auf die Debüt LP ins Unerträgliche gesteigert. Leider verpfuschte der Produzent Don Alsterberg das erste selbstbetitelte Werk fast zur Gänze, aber man konnte sich weiterhin bei den starken Liveauftritten der Band von ihrer Qualität überzeugen.
2016 stehen BLUES PILLS mit „Lady In Gold“ wieder in den Startlöchern und man kann nur hoffen, dass sie sich einen neuen Produzenten gesucht und sich mit der goldenen Lady, die ja für die weibliche Form des Schnitters steht, nicht schlussendlich das eigene Grab geschaufelt haben.
Ein kurzer Blick auf den Produzenten ergibt, dass man aus alten Fehlern nichts gelernt hat und wieder denselben Pfuscher verpflichtet hat, oder wurde nur den Reviews aus den maßgeblich wichtigen Zeitschriften Glauben geschenkt, bei denen sich die Schreiberlinge scheinbar nicht die Mühe gemacht haben, um sich nach den EPs auch die ganze LP mal anzuhören und die Unterschiede (die leider das Album zum absoluten Weichspüler degradiert haben) zu erkennen.
Na ja, ich hör mal lieber rein und siehe da, die Erstauskopplung und Eröffnungsnummer „Lady In Gold“ gleichen sich noch immer. Es wurde weder an Elins Stimme herumgedoktert, die ja den Großteil des Erfolgs von BLUES PILLS ausmacht, noch wurden Gitarrensolis von Dorian Sorriaux umgeändert, die ja das zweite Markenzeichen der Band sind. Ich muss natürlich aber auch anmerken, dass es ja auch kaum Vergleiche wie bei der ersten Veröffentlichung gibt. Und auch ein Livemittschnitt von „You Gotta Try“ vom Gig beim 2016er Roskilde Festival zeigt auf, dass dieses Mal die Stücke so auf CD gepresst wurden, wie sie ursprünglich gedacht waren.
Man hört die Dynamik auch gleich beim Opener oder dem oben schon erwähnten „You Gotta Try“, wieviel bluesige Power hinter eigentlich allen Nummern steckt. Auch der mehr vorhandene psychedelische Touch bringt sich in das Gesamtwerk gut ein und wirkt in keinster Weise aufgesetzt sondern unterstützt die Glaubwürdigkeit. Im Moment ist mein Lieblingsstück die fast nur von einem Piano begleitete Ballade „I Felt A Chance“. In diesem Stück entfaltet sich Elins Stimme in voller Stärke und lässt meine Vorfreude auf die kommende Tour mit KADAVAR auf das nächste Level ansteigen!
PS.: Kommt es nur mir so vor oder ähnelt auf dem Video zu „Lady In Gold“, Elin Larsson sehr stark Barbara Schöneberger? Oder hat Barbara auch dieses Genre – wie bei uns Mirjam Weichselbraun den gesamten ORF – schon übernommen?
Tracklist „Lady In Gold“:
1. Lady In Gold
2. Little Boy Preacher
3. Burned Out
4. I Felt A Change
5. Gone So Long
6. Bad Talkers
7. You Gotta Try
8. Won’t Go Back
9. Rejection
10. Elements And Things
Gesamtspielzeit: 16:54
Band-Links: