The Longed-For Reckoning
(Groove Metal)
Label: MDD Records
Format: (LP)
Release: 2017
SUIDAKRA Fronter Arkadius Antonik scheint aktuell wohl vor Kreativität nur so zu sprudeln. Das letzte Album „Realms Of Odoric“ war abwechslungsreich wie nie und ist auch noch nicht lange auf dem Markt, das gleichnamige Soundtrack-Projekt gemeinsam mit Künstler Kris Verwimp veröffentlichte im vergangenen Jahr gleich zwei Alben und nun steht auch schon das zweite FALL OF CARTHAGE Album an.
Schon das Debüt „Behold“ zeigte, dass Arkadius und seine Kollegen sich mit diesem Projekt genreübergreifend austoben. Und das wird nun mit „The Longed-For Reckoning“ noch weiter ausgereizt. Die Grundmischung aus modernem Metal, viel Groove und Thrash steht nach wie vor im Vordergrund und so kommen vor allem durch Sasha Aßbachs Gesang bald Querverweise zu MACHINE HEAD, SEPULTURA, DEVILDRIVER, SLIPKNOT und COAL CHAMBER. Letzteres bestätigt sich auch darin, dass sich das Trio, das durch Martin Buchwalter (PERZONAL WAR) vervollständigt wird, auch für einen Ausflug ins Nu Metal Genre nicht zu schade ist.
Das Material ist aggressiv, fett produziert und verheimlicht auch im Riffing nicht die eigentliche Band von Arkadius, trotzdem sind Vergleiche nicht wirklich nötig oder gar möglich. Die Celtic Metaller müssen schon vorab reinhören, ob ihnen das Gebotene zusagt, denn vor Synthies oder gar Rap-Einlagen macht man ebensowenig Halt wie durch Effekte zur Unkenntlichkeit verzerrte Gitarren, wie das abstrakte „Whodini Peckawood“ zeigt. Und mit „Tapeworms“ gibt es sogar eine waschechte Ballade, die man bei dem sonst recht heftigen Material nicht erwartet hätte, aber Dynamik in die Platte bringt. Dagegen stehen die erwähnten Groove-Geschosse wie „Fast Forward“, „Sick Intentions“ oder „Turning Point“, die ich hier gerne als Anspieltipps empfehle.
„The Longed-For Reckoning“ ist ein mutiger Mix, den Crossover Fans gerne antesten dürfen. Fans von PERZONAL WAR und SUIDAKRA werden hingegen schon sehr offen sein müssen um dem gewagten Mix, der an manchen Stellen vielleicht eine Spur über das Ziel hinausschießt, lieb zu gewinnen. Spaß macht diese kreative und abwechslungsreiche Platte aber definitiv und macht zudem auch Lust auf mehr.
Tracklist „Behold“:
1. Fast Forward
2. Dust And Dirst
3. Sick Intentions
4. They´re Alive
5. Swept To The Edge
6. Complete
7. For The Sould To Save
8. Whodini Peckawood
9. Suffer The Pain
10. Down Like Honey
11. Tapeworms
12. Paint It White
13. Bury The Crisis
14. Purile Scumbag
15. Turning Point
16. Black December
Gesamtspielzeit: 45:59
www.facebook.com/FallOfCarthage