Der PALANTÍR ist eigentlich das Ding in das Saruman schauen konnte, beziehungsweise das sich mit Sauron unterhielt. Quasi das Telefon von Mittelerde, nun aber auch eine Power Metal Band aus Schweden, die neben NUMENOR als weitere Band mit einem Namen aus The Lord Of The Rings ein Album über Stormspell veröffentlicht.
Leicht progressiver, typischer, schwedischer Power Metal mit vielen Melodien, getragenen Vocals, einem Schuss Pathos und dazu passenden Fantasy- bzw. Sci-Fi Themen liefern PALANTIR auf ihrem Debüt, und das eigentlich schon recht anständig. Großartig Neues liefern die Herren, die irgendwo zwischen LOST HORIZON, RHYPSODY, NARNIA, DREAMTALE oder REINXEED agieren, zwar nicht, doch das Material auf dem Erstling der Nordmänner ist schon recht hörenswert. Kraftvoll, aber auch melodieverliebt und voller Details und starken Momenten zeigen PALANTIR, dass man durchaus Potential zu Größerem hat und mit etwas Glück in ein paar Jahren auch in der Oberliga mitspielen kann. Man höre einfach das hymnische und mit Hooks vollgepackte „Escaping Reality“ mit seinem positiven Unterton und dichten Keyboards, das bombastische „War Of The Worlds“ oder das hochmelodische und an STRATOVARIUS mahnende „Centre Of My Life“, und man weiß, dass jeder Power Metal Fan hier mühelos bedient wird. Neben dem mehr als soliden und auch recht abwechslungsreichen Material, durch das Frontmann Marcus Sannefjord Olkerud, der auch bei STARBLIND das Micro schwingt, mit seinen hohen Vocals gekonnt führt, wagen sich die Schweden auch noch zum Schluss mit dem Titeltrack an eine überlange Nummer, die mit Soundsamples, Piano-Klängen, einem guten Spannungsbogen und im weiteren Verlauf mit allen nötigen Genre-Trademarks wunderbar funktioniert und das Album gekonnt abschließt.
Wie schon erwähnt, spielen PALANTIR mit ihrem Debüt „Lost Between Dimensions“ noch nicht in der Oberliga mit, zeigen aber durchaus Potential und liefern ein Debüt auf hohem Nivaeu, das in Insiderkreisen sicher bald zu schätzen gewusst wird. Ich bin jedenfalls mehr als gespannt, was da noch kommt.
Tracklist „Lost Between Dimensions“:
1. To Valhalla
2. Escaping Reality
3. War Of The Worlds
4. The Dark Crystal
5. Revival
6. Warriors Of The Sun
7. Tragicomedy
8. Centre Of My Life
9. Kings And Queens
10. Lost Between Dimensions
Gesamtspielzeit: 46:17