Nachdem sich die Hannoveraner CRIPPER letztes Jahr überraschend und sehr zum Unmute der vielen Fans nach 13 Jahren aufgelöst haben, suchte sich Front-Brüllerin Britta Görtz gemeinsam mit Basser Lommer eine neue Beschäftigung, die sie nun mit CRITICAL MESS gefunden haben. Eigentlich gibt es die Band ja schon seit 2012, dürfte aber jetzt erst so richtig ins Rollen gekommen sein und daraus entstand auch das Debüt „Human Prey“, das stilistisch in eine andere Richtung geht, als man von Britta, auch genannt „die Elchkuh“ Görtz zunächst erwarten sollte. Statt leicht verdaulichem Thrash, gibt es hier heftigen Tech-Death Metal.
Die Band spricht zwar von Einflüssen des Thrash, Hardcore und Punk, wirklich viel spürt man bei den relativ sperrigen und technisch sehr anspruchsvollen Kompositionen aber nicht. Die Gitarren quietschen, flirren und rasen, wenn man nicht gerade mit sperrigen Groove-Passagen oder Kettensägen-Riffs beschäftigt ist, während die Beats immer wieder in Tempo und Spielart variieren, was das Ganze noch abgehakter und sperriger erscheinen lässt. Da hört man schnell auch mal CANNIBAL CORPSE als Einfluss heraus, aber auch SUFFOCATION, HATE ETERNAL oder ABORTED dürfen genannt werden. Britta röchelt dementsprechend tief und erinnert hier und da auch stilistisch an Angela Gossow (Ex-ARCH ENEMY), ansonsten hat man mit den schwedischen Melodic Deathern nicht wirklich etwas gemein.
Was CRITICAL MESS hier auf ihrem Debüt abliefern ist auf technischer Sicht amtlich, sollte Genrefans gefallen, bietet aber nichts Neues und lässt auch etwas an Abwechslung und eigenen Ideen vermissen. „Human Prey“ ist heftig, anstrengend, sperrig, aber auf jeden Fall einen Test wert, wenn man die genannten Bands zu seinen Lieblingen zählt.
Tracklist „Human Prey“:
1. Bringer Of All End
2. Feasting
3. Preacher Of Lies
4. Gluttony
5. Creation Of Abomination
6. Pansperm
7. On Rotten Grounds
8. Into Oblivion
9. Paradoxal Paradigm Of Perception
10. Repent
Gesamtspielzeit: 46:22
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