ANNISOKAY - Arms
ANNISOKAY
Arms
(Metalcore | Emocore)

 


Label: SPV (Long Branch)
Format: (LP)

Release: 2018


Das deutsche Metal/Emo-Core Gespann ANNISOKAY geistert schon seit geraumer Zeit irgendwo zwischen Underground und der breiteren Wahrnehmung herum, konnte aber trotz fleißigem Touren und regelmäßigen Alben den Sprung in die Oberliga noch nicht schaffen. Ob der Wechsel zu Arising Empire (somit indirekt Nuclear Blast) und das dazugehörige fünfte Werk namens „Arms“ das nun ändern kann, bleibt abzuwarten.

Schon der Vorgänger „Devil Ma Care“ zeigte einen Aufwärtstrend und mehr Eigenständigkeit im Sound. Und da setzen die Germanen auch wieder an. Der Sound von ANNISOKAY, die ihren Namen dank ihren Anfängen, den sie mit Metalcore-Verunstaltungen von MICHAEL JACKSON Songs verbrachten, mitgenommen haben, ist immer noch verdammt melodisch, durchzogen von Synthies und Keys und spielt mit Kontrasten. So wechselt man zwischen treibenden hochmelodischen Parts, poppigen Refrains und harschen Metalcore Parts mit gelegentlichen Breakdowns, aber sogar Rap-artigen Growls, wie bei „Fully Automatic“, das zudem ein paar KORN Vibes mitbringt. Dabei wirken die Jungs beim Songwriting fokussierter und zielgerichteter als je zuvor. Die verschiedenen Elemente gehen meist flüssig ineinander und wirken auch relativ frisch und unverbraucht, was großteils am Gesang von Dave Grünwald, der sich meist im cleanen Bereich bewegt und wohl fühlt, liegt. Hier ist Abwechslung und auch ein Schuss Emotion auf jeden Fall Trumpf. Bestes Beispiel hierfür ist das intensive „Innocence Was Here“, das trotz des ruhigen Grundtons mühelos unter die Haut geht. Dagegen stehen dann djentige Core-Brocken wie „Humanophobia“, bei dem auch wüstes Geknüppel ausnahmsweise mal erlaubt ist.

„Arms“ ist kein Meisterwerk und wird es mit den vielen Synthies und den cleanen Vocals bei der härtere Metalcore-Fan-Front schwer haben, doch dank Emotion, einigen Ideen und viel Abwechslung können ANNISOKAY ihre Fans mit Sicherheit zufriedenstellen und sicher auch einige neue dazugewinnen. Ich bin jedenfalls jetzt auch noch mehr gespannt auf den Gig am Summer Breeze.

 


Tracklist „Arms“:
1. Coma Blue
2. Unaware
3. Good Stories
4. Fully Automatic
5. Sea Of Trees
6. Innocence Was Here
7. Humanophobia
8. End Of The World
9. Escalators
10. Private Paradise
11. One Second
12. Locked Out, Locked In
Gesamtspielzeit: 44:03


www.annisokay.com

 

ANNISOKAY - The Lucid Dream[er]
ANNISOKAY – Arms
7
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