abyss

annisokay abyss pt i
ANNISOKAY
Abyss Pt. I
(Metalcore | Postcore)

 


Label: Arising Empire
Format: (EP)

Release: 22.09.2023


Eigentlich verfolge ich die deutschen Herren ANNISOKAY rund um Fronter, Gitarrist, Mastermind und Produzent Christoph Wieczorek, der auch gern gesehener Gast bei genreverwandten Truppen ist, seit ihres 2012er Debüts „The Lucid Dreame[r]“. So richtig zünden wollte das Phänomen bei mir in den ersten Jahren nicht, zu schmalzig und seicht war mir oft der Emocore der Herren aus Sachsen-Anhalt. Darum entging mir auch das letzte Album „Aurora“ aus dem Jahr 2021, das aber sogar auf Patz 18 der deutschen Album-Charts einstieg.

Mit der neuen EP „Abyss Pt. I“ und den bisher veröffentlichten Singles, wurde ich dann aber doch wieder neugierig. Und so liegt nun die 6-Track EP vor mir und diese überraschte mich dann doch.

Grundsätzlich stehen ANNISOKAY weiterhin für emotionalen und mit Synthies durchzogenen Metal/Emo/Post-Core, doch das Material wirkt heute reifer, intensiver und erwachsener als in den Anfangstagen. Und so schaffen es die Herren aus Sachsen-Anhalt, die schon zahlreiche Besetzungswechsel hinter sich haben, nun auch mich zu begeistern. Seit 2019 gibt es neben Sänger Christoph auch mit Rudi Schwarzer einen neuen Screamer und der hat eine gewaltige Stimme. Und die setzt er auch in der zuletzt veröffentlichten Single „Throne Of The Sunset“ gekonnt ein. Drückende Riffs, dichte Atmosphäre, die durch den Synthesizer umrahmt wird und eine düstere Stimme geben den Grundton vor. Die Gitarrenarbeit ist technisch anspruchsvoll, der Song voll mit Details, Rudi brüllt wütend und tief, während der Mastermind mit eindringlichen, emotionalen Gesängen begeistert.

Die EP fängt aber nicht minder eindrucksvoll mit dem titelgebenden Intro „Into The Abyss“ an. Das Instrumental gibt die Richtung gekonnt vor und steigert sich immer weiter. Schade nur, dass das teils verträumte „Human“ den Drive nicht gleich mitnimmt, sondern einen eigenen Aufbau verfolgt. Der ist aber nicht minder interessant, E-Drums und ruhiger Gesang laden ein, bis sich der Song zu einer intensiven und emotionsgeladenen Hymne entwickelt. Auch das restliche Material teilt diese Trademarks auf verschiedene Weisen, wohingegen vor allem das kurze „Calamity“ hervorsticht.

Bei diesem Hit gibt es vorrangig cleane Gesänge, poppige Beats, die überraschend an THE WEEKND´s Hit „Blinding Lights“ erinnern. Der Song könnte in Alternative-Radios in Zukunft auf und ab laufen, denn ANNISOKAY haben das Kunststück geschafft, hier nicht zu kitschig oder cheesy zu werden und liefern einen echten Hit ab. Aber auch das restliche Material auf der EP, über das ich nicht mehr groß reden muss, da bis auf einen Song bereits alle schon als Single veröffentlicht wurden, machen Spaß, zeigen eine gereifte und fokussierte Band und machen absolut Lust auf den zweiten Part sowie die kommende Tour mit SAMURAI PIZZA CATS, die im Oktober startet.


Tracklist „Arms“:
1. Into the Abyss
2. Human
3. Ultraviolet
4. Throne of tHe Sunset
5. Calamity
6. Time
Gesamtspielzeit: 21:00


Band-Links:

annisokay abyss pt. iannisokay abyss pt. i ANNISOKAY - Abyss Pt. I

 

ANNISOKAY - Abyss Pt. I
ANNISOKAY – Abyss Pt. I
LineUp:
Christoph Wieczorek (Vocals, Guitars)
Rudi Schwarzer (Shouts)
Peter Leukhardt (Bass)
Nico Vaeen (Drums)
8
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