ARTILLERY waren noch nie eine gewöhnliche Thrash Metal Band und spätestens mit dem Sängertausch verschwammen die Grenzen zwischen Thrash, Modern, Heavy und Power Metal komplett, was auch bei „The Face Of Fear“ wieder zu einer spaßigen und spannenden Angelegenheit macht.
Die Dänen ballern aber dennoch wieder aus allen Rohren, denn der Titeltrack, der flott nach vorne geht, etwas an ANTHRAX erinnert und mit Doublebass absolut nicht geizt, macht sofort Spaß. Knackige Riffs durchziehen sowieso das komplette Album, die Rhythmik ist verdammt tight und dynamisch und Michael Basthol Dahl lädt immer wieder zum Mitsingen ein. Das insgesamt neunte und nun schon dritte Album mit Dahl sprudelt auch nur so vor Abwechslung und Ideen. Im Opener gibt es wieder mal orientalisches Flair im Riffing, „Crossroads“ stampft zwischen diversen galoppierenden Thrash-Attacken auch mal gemütlich vor sich hin, „New Rage“ erinnert von den Vocallines her an die True Metaller DREAM EVIL und mit „Pain“ gibt es sogar eine waschechte Ballade, die man dem Thrash Metal sowieso überhaupt nicht zuschreiben würde, die aber wunderbar funktioniert. Außerdem liefern die Dänen mit „Under Water“ auch ein schön atmosphärisches Instrumental, das in das finale „Preaching To The Converted“ überleitet. Und hier wird nochmal richtig fett geballert, aber ebenfalls nicht mit Melodien, mehrstimmigen Shouts und eingängigen Vocals gespart.
Auch textlich gibt es einen bunten Strauß an Themen, wie die Verbrechen der Menschheit, Religion, persönliche Erlebnisse und weiteren typischen Thrash-Themen. Zudem hat man gemeinsam mit Soren Andersen (GLENN HUGHES, MARCO MENDOZA) einen fetten Sound gezimmert und auch ein schönes Artwork erstellen lassen, womit „The Face Of Fear“ perfekt abgerundet wird, zwar mit 36 Minuten etwas kurz ausgefallen ist, aber Fans auf jeden Fall gefallen sollte.
Wer auf abwechslungsreichen und modernen Thrash steht und auch keine Angst vor Power Metal Anleihen hat, der wird ARTILLERY mit diesem Werk sicher für sich lieb gewinnen, denn technisch ist hier nichts zu bemängeln.
Tracklist „The Face Of Fear“:
1. The Face Of Fear
2. Crossroads To Conspiracy
3. New Rage
4. Sworn Utopia
5. Through The Ages Of Atrocity
6. Thirst For The Worst
7. Pain
8. Under Water
9. Preaching To The Converted
Gesamtspielzeit: 36:00