HEART OF A COWARD - The Disconnect
HEART OF A COWARD
The Disconnect
(Hardcore | Djent)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2019


Mit „Deliverance“ konnten mich HEART OF A COWARD vor gut drei Jahren ziemlich begeistern, was vor allem daran lag, dass die Jungs mit djentigem Riffing und einem prägnanten Sänger, der seine Wurzeln offensichtlich in der Hardcore-Schiene sieht, punkten konnten. Nur ist genau dieser, namentlich Jamie Garahm, nicht mehr Teil der Truppe und auch das Label wurde seither gewechselt. Da die Amis aber bereits eine große Fanbase erspielen konnten und auch sonst gute Erfolge feieten, ließ man sich nicht unterkriegen und fand mit Kaan Tasan (NO CONSEQUENCE) auch recht bald Ersatz.

Nun steht eine Art Restart namens „The Disconnect“ an. Die Band will dabei einiges aufarbeiten, darunter auch Trennungsschmerz, Abnabelung und eben Neuanfang. Komplett von vorne beginnen HOAC natürlich nicht und bleiben sich ihrer Schiene treu, versuchen aber eine emotionalere Herangehensweise, was vor allem von Kaan transportiert wird, der klingt in den cleanen Passagen nämlich melodiöser und Metalcore-typischer als sein Vorgänger, was die Band etwas gewöhnlicher als zuvor erscheinen lässt. Ansonsten haben die Jungs aber nach wie vor bratende Riffs, einen Schuss Djent und teils einprägsame Refrains zwischen den wuchtigen und brutalen Parts, die definitiv dominieren. Herr Tasan kann eben auch ganz gut brüllen und so bekommt man beispielsweise mit „Senseless“ eine vorantreibende Hardcore-Granate geboten, während „Suffocate“ ein brutales, aber überaus emotionales Gegenstück darstellt. Aber auch rar eingestreute, ruhige Momente sind vorhanden und werden gekonnt eingesetzt. So halten sich brutale Core-Parts, zu denen es auch gerne mal Gangshouts oder fies rausgerotzte Vocals gibt und die cleanen, oftmals hochmelodischen und eben gerne auch emotionalen Anteile ganz gut die Waage, sodass HEART OF A COWARD definitiv noch als positive Erscheineung im Genre zu sehen sind und nach wie vor ein Gespür für ausgewogene Brutalo-Kost mit progressivem Ansatz besitzen. Man nehmen beispielsweise noch das intensive „Isolation“, das seinem Namen gerecht wird und die Verzweiflung perfekt transportiert, als abschließenden Anspieltipp.

Zwar kann mich „The Disconnect“ nicht mehr so aus den Socken reißen wie sein Vorgänger und auch an die Veränderung am Sängerposten, auch wenn diese gar nicht so gravierend ausgefallen ist und Kaan Tasan eine wirklich gute Figur macht, musste ich mich erst gewöhnen. Wer auf emotionale Brutalität oder brutale Emotion steht, der höre HEART OF A COWARD!


Tracklist „The Disconnect“:
1. Drown In Ruin
2. Ritual
3. Collapse
4. Culture Of Lies
5. In The Wake
6. Senseless
7. Return To Dust
8. Suffocate
9. Parasite
10. Isolation
Gesamtspielzeit: 37:30

 


www.facebook.com/heartofacoward

 

HEART OF A COWARD - Deliverance
HEART OF A COWARD – The Disconnect
7.5
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