Seit dem letzten Album von NILE hat sich einiges getan, seit 2015 gibt es mit Brad Parris einen neuen Bassisten und im Jahr 2017 folgte Gitarrist Brian Kingsland. Das kreative Gehirn der Band ist jedoch nach wie vor Sänger und Gitarrist Karl Sanders, der zusammen mit dem außergewöhnlichen Drummer Gorge Kollias und den beiden neuen im Team, mit „Vile Nilotic Rites“ ein Album erschaffen hat, das alles miteinander vereint was bisher war und die Schiene für alles was noch kommen wird legt. Zu ihrem 25. Jubiläum präsentieren sich NILE also mit einigen Neuheiten, ohne ihren bisherigen Stil ganz über den Haufen zu werfen.
Ohne Vorgeplänkel growlt die tiefe Voice von Sanders beim ersten Track „Long Shadows Of Dread“ ins Mic und der unverkennbare NILE Sound dröhnt aus den Boxen. Natürlich umfasst einen gleich der düstere Charme des neuen Albums. Auch der folgende Track gliedert sich perfekt in bestehendes Konzept ein – extrem schnelle Blast Beats und bösartigen Death Metal vom feinsten – doch die versprochenen Innovationen verstecken sich hier eher im Detail.
Der Titeltrack bringt nicht wirklich eine Überraschung mit sich, dann doch eher der nachfolgende Track „Seven Horns Of War“ der mit einem Orchester aus Bläsern und Percussion startet und mit markerschütterndem Gebrüll losbricht, bringt etwas Schwung ins neue Album. Der ziemlich lange Track unterbricht zwischendurch mit ein paar melodiös-sakralen Klängen bevor in die Kriegs-Hörner geblasen wird. Auch bei „That Which Is Forbidden” wird mit den Ketten gerasselt und in die Pauken geschlagen und ein bisschen mehr ausprobiert.
Brachial geht es mit „Snake Pit Mating Frenzy“ weiter, zwischendurch gibt es mit „Thus Sayeth The Parasites Of The Mind“ doch noch ein paar mystische, orientalische Klänge zu hören. Im Gegensatz dazu geht es mit „Where Is The Wrathful Sky” wieder hart weiter, mit für NILE typische Klangfolgen, doch in diesem Song werden auch die Melodien des vorhergehenden Tracks aufgegriffen und ein fetter Sound entsteht. Auch „The Imperishable Stars Are Sickened” überrollt einen mit der dunklen Woge des Hasses und lockert zwischendurch mit ein paar sanfteren Klängen auf, bevor man wieder die komplette Dröhnung um die Ohren geblasen kommt. Hier merkt man auch, dass NILE sich aus ihrer Komfortzone bewegen und neue Ideen umsetzten, ob diese am Ende auch gut ankommen sei dahingestellt. Zum Schluss „We Are Cursed” einen eher langsameren Track der Verfluchten, welcher einige unerwartete Symphonic Black Metal Elemente mit sich bringt.
Zwar gibt es auf dem Album keinen wirklich genialen Ausreißer der einem im Gedächtnis bleibt, nichtsdestotrotz ist die Qualität des hier abgelieferten Werkes „Vile Nilotic Rites“ durchaus im oberen Bereich der Death Metal Alben in diesem Jahr. Das Album mag zu Beginn noch etwas trist daherkommen, spätestens ab der Hälfte erstrahlt es in neuem Glanz. Bleibt zu hoffen, dass sich die Jungs bis zum nächsten Album nicht so viel Zeit lassen und man sie auch bald wieder live antreffen kann.
Tracklist „Vile Nilotic Rites“:
1. Long Shadows Of Dread
2. The Oxford Handbook Of Savage Genocidal Warfare
3. Vile Nilotic Rites
4. Seven Horns Of War
5. That Which Is Forbidden
6. Snake Pit Mating Frenzy
7. Revel In Their Suffering
8. Thus Sayeth The Parasites Of The Mind
9. Where Is The Wrathful Sky
10. The Imperishable Stars Are Sickened
11. We Are Cursed
Gesamtspielzeit: 50:03
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