NILE - What Should Not Be Unearthed
NILE
What Should Not Be Unearthed
(Death Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2015


Fans und KritikerInnen warfen dem Death Metal Trio aus South Carolina mit Hang zur Ägyptologie über die letzten drei Alben ja bekanntermaßen so eine gewisse stilistische Stagnation vor. Vor allem das letzte NILE’sche Werk „At The Gate Of Sethu“ polarisierte nicht zuletzt aufgrund der sehr sauberen Produktion und den schon fast brav klingenden Gitarren. Mit „What Should Not Be Unearthed“ soll nun laut Karl Sanders die soundtechnische Rückkehr zu den gefeierten Scheiben wie „Black Seeds of Vengeance“ eingeleitet werden. Weniger exotische Instrumente und Chants, schmutzigere Produktion und brutale Gitarren – das Grundgerüst soliden Death Metals eben.

Und tatsächlich ist es die wesentlich kraftvollere Produktion des neuen Werkes, die sofort markant heraussticht. Schon der erste Track „Call To Destruction“ gibt die auf dem Album herrschende Gangart vor. Musikalisch als Nummer grundesolide, fällt die darin enthaltene semi-politische Botschaft – die Geißelung der IS’schen Zerstörungswut gegenüber kostbarer historischer prä-islamischer Kultusstätten – etwas platt aus. Wenn man aber nicht gerade ein Lyric-Video davon ansieht oder im Booklet mitliest, ist der Kritikpunkt zugebenermaßen eher wenig auffallend bis „wurscht“. Eine weitere Abgrenzung zu den letzten Alben ist, dass wieder weniger auf eingängige Gitarrenmelodien gesetzt wird.

Das lässt die Songs zwar dann recht brutal daher kommen, geht aber auf Kosten der Einprägsamkeit. Das soll jetzt nicht heißen, dass starke Riffs in der Handschrift von NILE auf diesem Album Mangelware wären. Ganz im Gegenteil. Praktisch alle Songs kommen mit wirklich hörenswerten Riffig in halsbrecherischem Tempo daher. Technisch geben sich die Musiker von NILE ja sowieso nie Blößen. Aber es besteht dennoch die Gefahr, dass nach dem ersten Durchlauf kein Song im Kopf hängen bleibt. Am meisten sticht wohl die Abschlussnummer „To Walk Forth From Flames Unscathed“, das in seinem Mittelteil mit einem für Nile fast trägen Tempo stark von Karl Sander’s tiefen Growls getragen wird und noch dazu mit einer der eingängigsten Gitarrenmelodien ausgestattet ist.

Doch insgesamt bleibt es bei „What Should Not Be Unearthed“ bei Jammern auf hohem Niveau. Der Sound von NILE ist auch dieses Mal unverkennbar und präsentiert sich produktionstechnisch in einem für Death Metal angebrachten Gewand. Möglicherweise wird sich keine der Songs auf diesem Album als zeitloser Klassiker erweisen. Aber das ist eigentlich egal, denn als Gesamtwerk ist „What Should Not Be Unearthed“ durchaus hörenswert und eben auch recht zufriedenstellend.

 

 


Tracklist „What Should Not Be Unearthed“:
1. Call To Destruction
2. Negating The Abominable Coils Of Apep
3. Liber Stellae – Rubaeae
4. In The Name Of Amun
5. What Should Not Be Unearthed
6. Evil To Cast Out Evil
7. Age Of Famine
8. Ushabti Reanimator
9. Rape Of The Black Earth
10. To Walk Forth From Flames Unscathed
Gesamtspielzeit: 50:07

 


Band-Links:

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NILE – What Should Not Be Unearthed
7.5
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