NEAERA - Neaera
NEAERA
Neaera
(Metalcore)

 


Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 2020


In Zeiten wo Bands wie KISS, JUDAS PRIEST oder die SCORPIONS seit zehn Jahren oder mehr auf diversen Abschieds-Tourneen sind und MÖTLEY CRÜE gleich vertraglich beschlossen haben nie wieder etwas zu tun und nun doch wieder da sind, glaubt sowieso keiner mehr an entgültige Auflösungen. So haben auch NEAERA nach gerade mal drei Jahren Pause – pardon, Auflösung, ihre Rückkehr angekündigt. Nochmal zwei Jahre später, gibt es auch schon wieder etwas mitten in die Fresse von den deutschen Melodic Deathern.

Neben HEAVEN SHALL BURN, CALIBAN und vielleicht auch MAROON feierten NEAERA kurze Zeit nach der Jahrtausendwende große Erfolge mit kompromisslosen Hassbatzen wie „The Rising Tide Of Oblivion“ oder „Let The Tempest Come“. Nach zahlreichen Tourneen und weiteren Alben wuchs die Fangemeinde, doch wo die anderen genannten Bands experimentierfreudiger wurden, war bei NEAERA irgendwann mal eine gewisse Stagnation zu spüren. Und leider muss ich sagen, dass die Herren rund um Brüllwürfel Benjamin Hilleke mit ihrem selbstbetitlten Comeback „Neaera“ auch genau da weitermachen.

Das nun siebte Werk der Münsteraner ist alles andere als schlecht und knallt wie Sau, kann aber nach so langer Zeit halt auch nicht mehr großartig überraschen. Ein paar blackmetallische Elemente hier, ein paar Blasts da und auch gerne mal der eine oder andere atmosphärische Moment, sind stark und technisch sind die Jungs über jeden Zweifel erhaben, doch Überraschungen, große Wow-Momente oder Stücke mit dem Potential zum echten Klassiker sind halt einfach leider nicht zu finden. Aber genug gejammert, denn gerade „False Shepherds“ knallt gewaltig und der atmosphärische Mittelteil hebt den Track schon bald von der Masse ab, das Doubelbass-Gewitter „Carriers“ gefällt ebenfalls schnell und sollte mühelos ins Live-Set finden und mit „wüstes Geknüppel“ trifft auf technische Raffinesse und Präzision, kann „Sunset Of Mankind“ vielleicht doch noch jemandem die Kinnlade runterklappen. Generell gibt es hier wieder gewaltige Riffwände und die dazu passende, überaus fette Produktion Zudem ist Fronter Benny echt gut in Form brüllt, kreischt, schreit und grunzt um sein Leben und wir auch sicher auf den Bühnen wieder gut abgehen.

So freut man sich auf jeden Fall doch, dass die Jungs wieder da sind und hoffentlich weiterhin fleißig die Bühnen beackern. Auf großartige Änderungen oder Überraschungen braucht man sich jedenfalls nicht zu erwarten, was aber bei der Titelwahl auch nicht überraschend ist. Für das nächste Werke hoffe ich dennoch auf etwas mehr Mut und Weiterentwicklung, um nicht nur an alte Taten anzuknüpfen, sondern auch langfristig wieder mithalten zu können.

 


Tracklist „Neaera“:
1. (Un)drowned
2. Catalyst
3. False Shepherds
4. Resurrection Of Wrath
5. Carriers
6. Rid The Earth Of The Human Virus
7. Sunset Of Mankind
8. Lifeless
9. Eruption In Reverse
10. Torchbearer
11. Deathless

Gesamtspielzeit: 44:20


 

 

NEAERA - The Rising Tide Of Oblivion
NEAERA – Neaera
LineUp:
Benjamin Hilleke
Tobias Buck
Stefan Keller
Benjamin Donath
Sebastian Heldt
7
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