Während sich das echte HOUSE OF LORDS mit dem Corona Virus, den Folgen des Brexits und ihrem dümmlichen Herrn Johnson herumschlagen muss, dachte sich die Band gleichen Namens, wir nehmen doch Mal einfach unser zwölftes Studioalbum auf und heraus.
Nach der schon sehr seichten, vor drei Jahren erschienenen Scheibe `Saint Of The Lost Souls“, war meine Erwartungshaltung ziemlich hoch, da ich die Band in früheren Zeiten sehr geschätzt habe. Leider ist es beim neuen Werk nicht besser geworden, sondern, man mag es kaum glauben, eher noch schlechter.
Schon die ausgehende Langeweile des Openers und Titeltracks „New World New Eyes“ ist fast nicht in Worte zu fassen. Irgendwo hab ich gelesen, dass eigentlich „Change (What’s It Gonna Take)” das Album eröffnen sollte. Hätte aber nichts geändert, da auch dieser Song weit hinter dem steht was man von HOUSE OF LORDS gewohnt ist. Alles klingt so bluesig lasch und poppig, dass man gewillt ist, sofort auf den nächsten Song weiter zu skippen. Und diese vielen „Uh Uhs“ und „Oh Ohs“ im Refrain der Songs lässt einem eigentlich nur einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Da kommen einen sofort unsägliche Machwerke von BLACKMORE`s NIGHT und das letzte DEF LEPPARD Album in den Sinn. Mit „One Of Us“ geht’s dann etwas schneller und temporeicher zur Sache. Aber auch nicht das Gelbe vom Ei, auch wenn man von so mancher Seite vernehmen kann, dass das das Beste sei, was die komplette Discographie der Band aufzuweisen hat. Ganz ehrlich da wären sie nie so weit gekommen, wenn das eines ihrer besten Stücke sein soll und ich trau mir zu sagen, dass jeder der diese Meinung hat, nicht viel von dieser Band kennen kann.
„Perfectly (Just You and I)” ist eine 08/15-Ballade von der Stange ohne Höhepunkte. Dann endlich ein kleiner Lichtblick mit „The Both Of Us“, gefolgt von einem zweiten mit dem Titel „ Chemical Rush“ – zwei schöne rockige Nummern, wobei letzterer mehr in die AOR Schiene passt. Beim nächste Track sind sie wieder da die Schauererzeuger.“ We’re All That We Got“ wäre kein schlechter Song, aber hier werden „Ah Ahs“ bis zum Erbrechen verwendet. Die beiden nächsten Songs sind so belanglos, dass ich es nicht mal wert finde sie hier namentlich zu nennen. Zwei Filler vom Feinsten und sofort zum Skippen. Die letzten beiden Songs sind dann wieder etwas rockig, wenn auch „The Chase“ sehr poppige Keyboards beinhaltet. Mit „The Summit“ ist HOL wenigstens noch ein akzeptabler Rausschmeißer geglückt.
Recht ambitioniert scheinen die letzten drei Jahre nicht verlaufen zu sein und auch das Label macht den Eindruck, als ob ihnen die Band eher beim Allerwertesten vorbeigeht. Die mir vorliegenden Streams klingen irgendwie schlecht abgemischt gegenüber den Clips die man auf Youtube findet und das Label behauptet, dass es sich um das zehnte Studioalbum handelt und nicht um das zwölfte. Aber auch all das macht das Grundmaterial nicht besser.
Vielleicht dann wieder in ca. 2-3 Jahren, weil ich weiß, dass ihr es viel besser könnt.
Tracklist „New World – New Eyes“:
1. Harlequin
2. Oceans Divide
3. Hit The Wall
4. Saint Of The Lost Souls
5. The Sun Will Never Set Again
6. New Day Breakin’
7. Reign Of Fire
8. Concussion
9. Art Of Letting Go
10. Grains Of Sand
11. The Other Option
Gesamtspielzeit: –
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