PERSUADER - Necromancy
PERSUADER
Necromancy
(Power Metal)

 


Label: Frontiers Records
Format: (LP)

Release: 04.12.2021


Das AOR/Melodic Rock Label aus Italien, Frontiers Records versucht offensichtlich die Fühler weiter auszustrecken und hat sich ein paar Bands aus härteren Sektoren geholt – eine davon ist PERSUADER. Die Schweden lassen schon sechs Jahre auf ihr fünftes Werk warten. Anfang des Jahrtausends konnten sich die Nordmänner mit starken Alben einen Namen erspielen und wurden bald von Piet Sielck für sein damaliges Label Dockyard1 entdeckt. Kurz darauf gründete er mit Thomen Stauch, seines Zeichens Ex-Drummer von BLIND GUARDIAN, die Truppe SAVAGE CIRCUS und rekrutierte mit Jens Carlson und Emil Norberg zwei der PERSUADER Jungs. Das aber nicht zufällig, denn wer sich den Opener „The Curse Unbound“ von „Necromancy“ anhört, weiß sofort Bescheid.

Jens klingt wie ein angepisster Hansi Kürsch und spielt das auch voll aus. Dazu kommen starke Twin-Leads und so manch Elemente, die man eben schon von frühen Kindertagen des blinden Wächters kennt. Nur dass PERSUADER vor allem viel düsterer und wütender klingen, als ihre Vorbilder. Heavy und leicht apokalyptischer Power Metal mit viel Energie, heftigen Riffs und verschachtelten, etwas länger ausgefallenen Arrangements, sind die Argumente vom neuen Werk. Schon der Vorgänger ging diesen Weg und gefiel mir gut, hinterließ aber einen faden Beigeschmack, da man Instant Hits wie „The Hunter“, „Strike Down“ oder „Turn To Dust“ leider vermissen ließ. So benötigt das Album ein paar Runden um wirklich zu zünden, zeigt aber, dass die Schweden es nach wie vor drauf haben. Die Songs sind ausgeklügelt, vollgepackt mit starken Riffs, Melodien und Gesangslinien und schaffen es trotz der Nähe zu Frühwerken von BG durchaus eigenständig zu erscheinen.

Der Einstieg mit dem opulenten und doch heftigen „The Curse Unbound“ ist gelungen und geht spätestens beim dritten Durchlauf schon gut ins Ohr, „Scars“ wirkt danach etwas hektisch, zeigt aber auch Raffinesse ehe „Raise The Dead“ mit filigranen Melodien, epischen Einstieg, aber auch schwarzmetallischen Blastbeats spielt. Auch bei „Reign In Darkness“ steigt die Truppe voll in die Eisen, wohingegen „Hells Command“ mit thrashigen Anleihen wieder etwas leichter ins Ohr geht. Gegen Ende wird es mit dem ebenfalls sehr düsteren „Gateways“ etwas pathetischer, bis das überlange „The Infernal Fires“ sich sehr viel Zeit für den Aufbau nimmt, kurz in Death Metal Gefilde inklusive Shouts abdriftet, dann aber wieder gewohnte Kost liefert, in der Länge von fast neun Minuten aber noch einige weitere Schmankerl liefert.

„Necromancy“ ist nichts für zwischendurch und benötigt auf jeden Fall ein paar Anläufe, um richtig zu zünden. Mir persönlich wäre ein straighteres Album der frühen Tage zwar lieber gewesen, doch mit etwas Geduld, hat sich das fünfte Werk von PERSUADER als ausgeklügeltes Stück Power Metal mit viel Liebe zum Detail und einer dichten Atmosphäre entwickelt. Wer den Vorgänger mochte, wird auch hier zuschlagen, Fans von SAVAGE CIRCUS und BLIND GUARDIAN können aber auch mal reinhören.

 


Tracklist „Necromancy“:
1. The Curse Unbound
2. Scars
3. Raise The Dead
4. Reign In Darkness
5. Hells Command
6. Gateways
7. The Infernal Fires
Gesamtspielzeit: 44:00


www.savage-circus.com

 

SAVAGE CIRCUS - Dreamland Manor
PERSUADER – Necromancy
LineUp:
Jens Carlsson
Emil Norberg
Alex Friberg
Efraim Juntunen
8
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