Dystopia
(Melodic Rock | Progressive Metal)
Label: Sound Pollution
Format: (LP)
Release: 16.12.2020
Die Werke des Schriftstellers Ray Bradbury dürften es den Dänen von ROYAL HUNT stark angetan haben. Nachdem sie 2001 mit „The Mission“ die Mars Chroniken vertont haben, nehmen sie sich mit „Dystopia“ jetzt sein Werk Fahrenheit 451 vor und verwandeln den Roman, in dem es um eine dystopische Welt geht, in derer das Lesen verpönt ist und Bücher illegal sind und durch die sogenannten Feuerwehrmänner verbrannt werden. Daher kommt auch der Titel, da 451 Grad Fahrenheit der Brennpunkt von Papier ist (klugscheißerische Anmerkung des Red.). Darüber hinaus unterliegt die Menschheit einer strengen Zensur und revolutionäre Querdenker lernen Bücher Wort für Wort auswendig und das Geschriebene für andere Generationen zu bewahren.
ROYAL HUNT es aber auch dieses Mal geschafft, den thematisch anspruchsvollen Stoff musikalisch zu übertragen. Nach einem kurzen Intro wird mit „Burn“ gleich richtig orchestral und symphonisch, also im gewohnten Stil losgelegt. Das darauffolgende „The Art Of Dying“ fällt dann anfänglich zwar aus der Rolle, bekommt aber im Laufe der fast 9 Minuten doch noch die gewohnte Powerkurve und bleibt einem auch gleich im Gehörgang hängen. Genauso wie die Ballade „I Used To Walk Alone“ die D.C.Cooper mit Alexandra Andersen (Mats Leven, Mark Boals und der erste Sänger der Band Henrik Brockmann sind für weitere Gastauftritte mit von der Partie) im Duett trällert und der sich mit seinem schön schmalzigen Refrain unweigerlich einnistet und nicht mehr gehen will. „The Eye Of Oblivion“ bildet mit „Black Butterflies“ und „Snake Eyes“ genau das zusammen, was man von ROYAL HUNT erwartet. Bombastische Songs mit Tiefgang und dem gewissen Etwas, um eine Gänsehaut, die meistens von der gewaltigen Stimme Coopers entfacht wird, zu erzeugen. Dass die Band auch anders kann, beweisen sie mit dem Song „Hound Of The Damned“. Dieser startet ungewohnt mit aus dem Industrial Rock stammenden Percussions, die sich aber dann doch wieder in die gewohnte Stilart ändert. Dennoch passt die Stimmung zum gewählten Thema und tanzt somit nicht ganz aus der Reihe!
„Dystopia“ hängt sich nahtlos an die Diskografie von ROYAL HUNT und unterstreicht ein weiteres Mal das Können der Dänen.
Tracklist „Dystopia“:
1. Inception F451
2. Burn
3. The Art Of Dying
4. I Used To Walk Alone
5. The Eye Of Oblivion
6. Hound Of The Damned
7. The Missing Page (Intermission I)
8. Black Butterflies
9. Snake Eyes
10. Midway (Intermission II)
Gesamtspielzeit: 55:49