Gut vier Jahre sind seit der Rückkehr von Stimmgewalt Magnus Ekwall zu THE QUILL und dem dazugehörigen Album „Born From Fire“ schon wieder vergangen. Doch das Warten hat ein Ende und mit „Earthrise“ gibt es im 35. Jahr das nun insgesamt zehnte Werk der schwedischen Stoner Rock-Helden.
Und das hat es wieder in sich und enttäuscht zu keiner Sekunde. Die Riffs sind einfach saugeil, es groovt gewaltig und Magnus zeigt sich mit hymnisch-pathetischem Gesang in Bestform. Generell hört man der kompletten Band an, wieviel Spaß sie hier beim Zocken ihrer neuen Songs haben. Das Material brennt förmlich darauf, live gespielt zu werden. Man kann schon beim Opener „Hallucinate“ kaum ruhig sitzen und das energische „Keep On Moving“ unterstreicht das dann auch noch mit seinem Titel. Danach lassen die Nordmänner einen mit dem 7-minütigen Psychedelic-70s Monster „Dwarf Planet“ mit cleanem Gitarrenintro und verträumtem Gesang zunächst verschnaufen. Doch schon bald stampfen heavy Stoner-Riffs auf uns ein. THE QUILL liefern hier ein überaus intensives Stück Musik, das mit coolen Soli, staubiger Atmosphäre und viel Liebe zum Detail begeistert. Das gilt eigentlich auch für das kompeltte Album, egal ob knackige Rocker wie „Left Brain Blues“, das mit leichter Orchestrierung an aktuelle EUROPE-Werke erinnert, oder das fast zehn Minuten lange „Evil Omen“, die Schweden haben noch nie so viele Details und Liebe in ihre Kompositionen gesteckt, wie hier. Da ist es fast unglaublich, dass die Herren eigentlich 20 Songs in Vorbereitung hatten. Aber hier heißt es offensichtlich „just killers, no fillers“ und so sorgen der rock´n´rollige Titeltrack „Earthrise“, das Blues getriebene „21st Century Sky“ oder das atmosphärische „The Zone“ auch noch für Mut und die nötige Abwechslung. Aber auch die abschließende Lagerfeuer Power-Ballade „Dead River“ weiß nochmal zu überzeugen.
THE QUILL bieten mit „Earthrise“ nicht nur eines abwechslungsreichsten und mutigsten Werke ihrer langen Karriere, sondern vielleicht auch eines der besten und das muss man nach dreieinhalb Dekaden nochmal schaffen.
Tracklist „Earthrise“:
1. Hallucinate
2. Keep On Moving
3. Dwarf Planet
4. Left Brain Blues
5. Earthrise
6. Evil Omen
7. 21st Century Sky
8. The Zone
9. Dead River
Gesamtspielzeit: 47:20
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