Dänemarks Thrash Metal Export ARTILLERY starten ins Jahr 2021 mit ihrem 10. Album “X”, auf dem eine Kombination aus Aggressivität und Melodie zu finden ist, aber auch Elemente aus den 70ern und 80ern in den Songs hervorstechen. Nachdem Gitarrist Morten Stützer 2019 verstorben ist, welchem sie bereits auf der vorangegangenen EP „The Last Journey“ gedacht haben, startete nun für die Band ein neues Kapitel. Gewöhnlich war Stützer in den Songschreibprozess integriert und vor allem für seinen Bruder Michael Stützer war es zuerst schwer ohne ihn weiter zu arbeiten. Doch mit Kræn Meier haben sie einen neuen würdigen Nachfolger gefunden und das neue Album ist schneller und härter als je zuvor.
Mit einer leichten Melodie startet „Devil’s Symphony” die jedoch gleich mit ein paar heavy klingenden Parts ergänzt wird. Bei dem Track merkt man auch gleich den Spirit vergangener Zeiten und thematisch greift man hier auf die althergebrachte Faszination des Satanismus als Kontrahent zu konventionellen Glaubensgrundsätzen zurück. Die heimliche Hymne des neuen Albums „In Thrash We Trust“ legt noch einiges an Geschwindigkeit oben drauf und punktet durch hohe Screams und einen eingängigen Songtext. Auch der Track „Turn up The Rage” geht sofort ins Ohr, wobei man hier schon eher von Heavy Metal als von Thrash Metal die Rede ist. Wahrscheinlich geht man daher auch beim nachfolgenden Track „Silver Cross“ wieder eine Spur härter vor.
Der Track „In Your Mind” soll das Gefühl verdeutlichen, welches entsteht wenn man mit jemanden der gegenteiliger Meinung ist, argumentiert. Der folgende Song „The Ghost Of Me” ist eine Mischung aus ruhiger Ballade und powervollem Gesang, die niemanden kalt lässt. Dagegen ist „Force oO Indifference” ein brutaler, thrashiger Track und auch „Varg I Veum“ setzt auf schnelle Gitarrenriffings und härtere Rhythmen. „Mors Ontologica” ist wiederum ein melodischer Song mit hohen Sreams und ordentlich Tempo, bei welchem gekonnt die verschiedenen Seiten von ARTILLERY präsentiert werden. Mit einer heftigen Bassline startet „Eternal Night” bevor man hier melodisch in die ewige Nacht mitgenommen wird. Zum Schluss prangert „Beggars In Black Suits” eine korrupte Politik an, bei der man nicht weiß wohin die Gelder eigentlich fließen.
ARTILLERY überraschen auf ihrem Album „X“ mit eingängigen und mitreißenden Songs. Wer auf harten und brutalen Thrash Metal steht, ist hier jedoch falsch beraten, da Melodien, cleaner Gesang und ein Stil aus den 70ern und 80ern vorherrschen. Doch auch gerade deswegen zieht einen das Album in seinen Bann. Jeder Track ist eine Überraschung und als Album ist unglaublich spannungsgeladen und bringt einige Tracks mit die sofort hängen bleiben. Trotz der langen Bandgeschichte und der gekonnten Rückgriffe auf bekannt Rhythmen wirkt die Komposition frisch und modern, daher sollte man sich das Album „X“ nicht entgehen lassen.
Tracklist „X“:
1. The Devil’s Symphony
2. In Thrash We Trust
3. Turn Up The Rage
4. Silver Cross
5. In Your Mind
6. The Ghost Of Me
7. Force Of Indifference
8. Varg I Veum
9. Mors Ontologica
10. Eternal Night
11. Beggars In Black Suits
Gesamtspielzeit: 45:51