TSCHAIKA 21/16 - Prinzessin Teddymett

Wurde das letzte Album „Tante Crystal Uff Crack Am Reck“ noch als Duo veröffentlicht, sind TSCHAIKA 21/16 inzwischen zu einem Trio angewachsen und auf dem Kreuzberger Label Noisolution Records gelandet. Nun legt die Berliner Band ihren zweiten Nachfolger nach und wie von der Truppe rund um ROTOR Gitarrist Tim gewohnt, gibt es hier strukturierten Wahnsinn mit einer gehörigen Portion Genialität Freihaus. So werden hier unter anderem Mathrock, Jazz, Metal, Stoner und Noiserock zu einer wuchtigen Melange vermengt, die wahrlich ihresgleichen sucht und Avantgarde-Legenden wie Mike Patton wohl ein freudiges Juchzen entlockt. Denn zur Einordnung des Sounds lassen sich nicht nur Bands wie DYSE, THE HIRSCH EFFEKT aber auch TOMAHAWK oder MR. BUNGLE nennen.

Schon der Opener „Teddymett“ macht keine Gefangenen. Da kracht und groovt es gleichzeitig und man bekommt einen guten Eindruck, wie sich die kommenden gut vierzig Minuten ausgestalten werden, aber dennoch ist das Trio natürlich für alle möglichen Überraschungen gut. In „GoTTdzillas Allzweckaffe“ sieht man GOJIRA vor dem geistigen Auge förmlich Tokio in Schutt und Asche legen mit einem Riffgewitter, bei dem der leider kürzlich verstorbene KARMA TO BURN Mastermind Will Mecum respektvoll sein Truckercap gelüftet hätte. Zwar ziehen sich die Jazzstrukturen durch das gesamte Songwriting der Band, besonders kommen diese aber in „Prinzessin Ausbaus Argwöhnische Ornithologie“ zu Tage. Und als wären Gitarre und Schlagzeug nicht schon tight und versiert genug, und deren Livequalität hinlänglich bekannt, so stammen die Bläsereinsätze vom neuen Mitglied Sören der so nebenbei im Orchester des Berliner Konzerthauses spielt, und somit ist ein weiterer grandioser Musiker bei TSCHAIKA 21/16 am Werke.

Sicher kein Album für zwischendurch, aber wenn man sich auf „Prinzessin Teddymett“ einlässt, wird man mit einer wahnwitzigen Tour de Force voller genialer Ideen und auf ihre ganz eigene Art „groovige“ Songs belohnt.