AT THE GATES – The Nightmare Of Being
AT THE GATES
The Nightmare Of Being
(Melodic Death Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 02.07.2021


The last one was dark but maybe more aggressive. It was more about struggle and resistance. This one is deeper, darker and more philosophicalTompa Lindberg

Abgesehen davon, dass die einst aufgelöste Legende nach fast 10 Jahren ihr Comeback verkündeten, brauchte man sich von AT THE GATES eigentlich nie große Überraschungen erwarten. Aber warum auch? Die Schweden waren stets für direkten, aggressive und kompromisslosen Melodic Death Metal der Göteborg-Schule, die sie ja bekanntlich selbst mitbegründet haben, bekannt. Doch mit dem nun dritten Werk seit der Rückkehr von den Toten, „The Nightmare Of Being“ soll das nun anders werden.

Fans brauchen sich aber in erster Linie nicht zu sorgen. Es gibt nach wie vor wütende Melodic Death UpTempo Kracher mit Thrash- und leichten Black Metal Anleihen, doch AT THE GATES versuchen sich dazwischen immer wieder an düsteren, fast apokalyptischen Prog-Experimenten, und das auch sehr erfolgreich.

Auch das insgesamt siebte Album der Schweden beherbergt ein tiefgründiges Konzept, das schon eine Gewisse Schwere mitbringt, weshalb es bei näherer Betrachtung auch nicht sonderlich verwunderlich ist, dass die Legende um Tompa Lindberg nicht immer nur auf dem Gaspedal steht, sondern auch mal langsam, aber nicht minder brutal zu Werke geht. Die Inspiration nahm man vom Horror-Autor Thomas Ligotti („Conspiracy Against The Human Race“), der H.P. Lovecraft-artige, pessimistische Geschichten erzählt.

So nehmen sich die Nordmänner für viele Songs mehr Zeit, bieten längere, atmosphärische Einstiege und Zwischenspiele und bieten zahlreiche überraschende Wendungen in den Songs. Die überaus düstere Komponente steht dem Album dabei überaus gut zu Gesicht. So wird man nach dem schon überraschend treibenden Titeltrack samt erdrückenden Parts mit Sprechgesang in eine neue Welt katapultiert. Aber spätestens bei „Garden Of Cyrus“, das  dank Saxophon und schleppender Rhythmik richtig ambient daherkommt, wird es richtig experimentell. „The Fall Into Time“ bietet dann neben Pauken, Streichern und einer überaus interessanten Orgel auch noch ein cooles Basssolo. Das wird sicher nicht jedem Fan munden, man muss der Truppe aber zugestehen, dass die Umsetzung als geschmackvoll und passend zu bezeichnen ist. Das gilt auch für das jazzige „Cosmis Pssismism“.

Da die Riffs und die heisere Stimme von Tompa stets nach AT THE GATES klingen, fällt die Umstellung aber dennoch wenig beschwerlich.  Denn es gesellen sich halt auch Kracher im guten alten Stile hinzu wie „Touched By The Whit Hands Of Death“, das nach orchestralem Intro alles kurz und klein haut, aber auch „Spectre Of Extinction“ oder „The Abstract Enthroned“  und schlagen somit die Brücke zurück zum Klassiker „Slaughter Of The Soul“.

Klar, ein weiteres Album á la „At War With Reality“ oder „To Drink From The Night Iteslf” wären für AT THE GATES ein Leichtes gewesen. Doch die Legende ging ein Risiko ein und wenn man der Platte seine Zeit lässt, bin ich mir sicher, hat sich dieses bei den Fans sicher gelohnt.

 

 


Tracklist „The Nightmare Of Being“:
1. Spectre Of Extinction
2. The Paradox
3. The Nightmare Of Being
4. Garden Of Cyrus
5. Touched By The White Hands Of Death
6. The Fall Into Time
7. Cult Of Salvation
8. The Abstract Enthroned
9. Cosmis Pssimism
10. Eternal Winter Of Reason
Gesamtspielzeit: 45:37


www.atthegates.se
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AT THE GATES - Kündigen neues Album an
AT THE GATES – The Nightmare Of Being
LineUp:
Tomas Lindberg
Martin Larsson
Jonas Stålhammar
Jonas Björler
Adrian Erlandsson
8.5
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