Persönliche Lebensumstände und geänderte Prioritäten

Hinter dem Bandnamen SOUL GRINDER stehen drei Musiker aus dem hohen Norden Deutschlands, die dem Death Metal fröhnen und aktuell mit der EP „Lifeless Obsession“ auftrumpfen. Aus diesem Anlass nützten wir die Gelegenheit, dem Bassisten/Vocalisten Mathias Junge einige Fragen zur Band im Allgemeinen, zu den Problemen mit Covid19 und natürlich auch zum Release zu stellen, die ausführlich beantwortet wurden.


Jan sagte, er möchte irgendwas kantiges, martialisches…Mathias


Hallo Mathias! Wir kennen uns ja seit deinem Auftritt mit CTULU am Kaltenbach Open Air 2016. Diese Band wurde ja letztes Jahr „zu Grabe getragen“! Warum?

Hallo Elisabeth, schön mal wieder mit dir zu plaudern. Das 2016er KOA ist ja nun fünf Jahre her, also eine ganze Weile… ja CTULU ist nun nach 16 langen Jahren zu einem Ende gekommen. Dazu haben viele verschiedene Faktoren wie persönliche Lebensumstände oder auch geänderte Prioritäten beigetragen. Aber rückblickend betrachtet kann man auch sagen, dass die Luft einfach raus war. Wir mussten uns mit CTULU immer sehr abstrampeln und irgendwann, ist man eben am Ende seiner Kräfte angelangt.

SOUL GRINDER - Mathias Junge

Deine neue Band heißt SOUL GRINDER! Was steht hinter dem Bandnamen und wie habt ihr zusammengefunden?

Ich erinnere mich noch gut, dass war im Jahre 2013. Damals hat mich mein Kumpel Jan (heutiger Soul Grinder Gitarrist) angeschrieben, er will eine Death Metal Band gründen und fragte ob ich Lust habe dabei zu sein, ich sagte zu. Dann haben wir uns Gedanken über einen Bandnamen gemacht und sind nach einigem Hin und Her bei SOUL GRINDER gelandet. Jan sagte, er möchte irgendwas kantiges, martialisches… oder so… naja, schließlich mussten wir das Projekt doch wieder ad acta legen, weil einfach ein fähiger Schlagzeuger fehlte, der erst 2018 mit Mate “Balrogh“ Balogh gefunden wurde. Und somit war SOUL GRINDER geboren.

Ihr seid ja Vertreter des Death Metals. ist das auch die Musikrichtung, die ihr privat am meisten hört?

Nicht zwangsläufig, ich bin abgesehen von ein paar Ausnahmen offen für sämtliche Musik-Genres, insofern es mir gefällt. Aber in erster Linie natürlich extremer Metal und so wie wir ihn spielen, mag ich ihn auch am liebsten. Wie du weißt komme ich ja ursprünglich aus dem Black Metal Bereich, jedoch ändern sich die Geschmäcker mit der Zeit auch ein wenig.

Mit SOUL GRINDER hast du im Februar 2020 bei den Frostfeuernächten im Freien gespielt, bei denen ich ja auch war, und da war es saukalt! War das bisher der frostigste Gig?

Hahaha, also mir war nicht kalt! Aber Spaß bei Seite…. ja, das war wohl der Gig mit den kältesten Witterungsverhältnissen. Auch wenn wir als Band nun nicht unbedingt gefroren haben, waren die Bedingungen vor Ort doch recht unkomfortabel und wird in dieser Form nie wieder vorkommen.

Wie geht es euch denn damit, dass ihr danach keine Möglichkeit mehr für Live-Events hattet, und wie siehst du die Auswirkungen auf die gesamte Musik-Branche?

Uns fehlt das Live-Auftreten sehr, genau wie vielen anderen Bands. Gerade unserem Debüt Album “Chronicles Of Decay“ hätte die Live-Präsentation sehr, sehr gut getan. Man kann zwar online einiges machen, wie Streaming Shows aber das ist eben KEIN Ersatz für das wirkliche Live-Erlebnis. Ich denke, das ganze Desaster hat gravierende Auswirkungen in Form von Insolvenzen, da die Event-Veranstalter, Club – Inhaber, Berufsmusiker, Solo – Selbstständige in der Unterhaltungsbranche diese heftigen Verdienstausfälle nur schwer oder gar nicht kompensieren können und seitens des Staates keine Hilfe zu erwarten ist.

Es gibt nun eine neue EP von euch mit dem Titel „Lifeless Obsession“. Gibt es dahinter eine besondere Idee?

Wir wollten uns nicht auf dem Erfolg unseres Debut Albums ausruhen, sonder relative zügig nachlegen. Nach dem Release ist vor dem Release.

Wie so viele andere hab ich mich 2020 auch oft „lifeless“ gefühlt, aber schön langsam kommen die Lebensgeister zurück. Wie ist es da dir und deinen Bandkollegen ergangen?

Genau so kann man sagen, denn es ist erschreckend, wie sich Menschen an die widrigsten Lebensumstände gewöhnen. Aber auch diese Krise hat irgendwann ein Ende und ich freue mich, dass es allmählich wieder in Richtung Normalität geht, so das Konzerte wieder stattfinden können. Ich hoffe allerdings, dass sich dadurch das Bewusstsein für kulturelle Veranstaltungen geschärft hat und man dem Ganzen eine höhere Wertschätzung entgegenbringt, denn wir alle haben erlebt, wie schnell es damit vorbei sein kann.

War es schwieriger die EP unter diesen Umständen aufzunehmen, oder konntet ihr euch doch hin und wieder treffen?

Wir konnten uns, wenn es nötig war unter Einhaltungen der C Regeln treffen und die Aufnahmen machen, dass ging ganz entspannt.

Habt ihr auch Pläne für ein weiteres Album?

Selbstverständlich, da sind wir noch lange nicht am Ende der Fahnenstange! Neues Material ist bereits in Arbeit. Allerdings glaube ich nicht, dass wir uns damit sehr beeilen müssten, immerhin ist vor kurzem erst die neue EP “Lifeless Obsession“ erschienen und das Debut Album “Chronicles of Decay“ hat gerade mal ein Jahr auf dem Buckel. Ich denke dann kann man es etwas ruhiger angehen lassen.

Wie ich gesehen habe, stehen für dieses Jahr auch noch ein paar Events in eurem Kalender. Wie gut stehen die Chancen, dass ihr auftreten könnt?

Tjoa, das ist leider davon abhängig, wie gut oder schlecht sich die derzeitige Situation entwickelt, im Moment sieht es positiv aus. Ich wage es jedoch nicht, irgendwelche konkreten Zukunftsprognosen abzugeben, denn meistens kommt es anders als man denkt.

SOUL GRINDER - Mathias Junge

Darunter findet sich auch das Barther Metal Open Air, bei dem ich auch schon ein paar Mal war. Dort gibt es ja viele Sitzplätze, und es könnte sein, dass ihr nur vor sitzendem Publikum spielen dürft. Was für ein Feeling wäre das für euch, wenn keiner vor der Bühne steht?

Damit hätte ich persönlich kein Problem und ich glaube die Mehrheit der Anwesenden auch nicht. Die Matte schütteln geht schließlich auch im Sitzen. Ich denke die Besucher werden eher dankbar darüber sein, dass das BMOA überhaupt stattfinden kann, ich würde das auch so empfinden.

Möchtet ihr auch wieder einmal nach Österreich kommen?

Wenn sich die Gelegenheit bietet, dann sehr gerne aber dazu kam es bislang nicht mehr. Mal sehen was die Zukunft bringt.

Wenn du es dir aussuchen könntest – auf welchem Event würdest du gerne einmal auftreten?

Es gibt so viele tolle Festivals, ich wüsste jetzt nicht welches ich davon bevorzugen würde.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Ich denke eine Vinyl – Pressung wird bald mal fällig, darauf haben wir schon ein paar Anfragen bekommen. Ansonsten das Übliche, neue Alben, Konzerte und Bier!

Und zum Abschluss möchte ich dich noch um ein paar Worte an unsere Leser bitten!
Behaltet uns im Kopf, besucht uns auf  www.facebook.com/soulgrindermetal und sonst wie immer JOIN THE GRIND!

 

 


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