The Humming Mountain
(Post-Black Metal)
Label: Season Of Mist
Format: (EP)
Release: 05.11.2021
Der Norweger Gaahl (Kristian Espedal) wurde vor allem durch GORGOROTH bekannt und gründete danach das Projekt GOD SEED. Irgendwann endete das alles und er schuf etwas völlig Neues, nämlich GAAHLS WYRD, wo er endgültig seine eigenen Vorstellungen im Bereich der schwarzmetallischen Töne umsetzte. 2019 erschien das Debüt-Album „GastiR – Ghosts Invited“ und jetzt wird mit der EP bzw. dem Mini-Album „The Humming Mountain“ nachgelegt.
Glasklares und wunderschönes Gitarrenspiel steht am Beginn des Openers „The Seed“ und dazu ertönt nach wenigen Sekunden angenehmer, tiefer Gesang, sodass man beinahe etwas verwirrt dasteht, denn man hätte härtere Töne erwartet. So kann man vorrangig von intensivem Post-Black Metal sprechen und es entsteht eine sehr einnehmende Atmosphäre, in der man am liebsten weiterschwelgen möchte, auch man instinktiv den Dampfhammer erwartet, der jedoch in diesem Track ausbleibt. In musikalischer Hinsicht deutlich druckvoller ist dafür dann der Titeltrack „The Humming Mountain“, aber auch hier bleibt der Gesang düster-clean und so ändert sich vom Feeling her wenig. Der Knüppel kommt dann doch, nämlich bei „The Dwell“, wo rasante Riffs und intensive Growls das Geschehen bestimmen. Allerdings wird auch hier kurzzeitig den cleanen Vocals Platz eingeräumt, die jedoch nur flüsternd vernehmbar sind. Auch „Awakening Remains – Before Leaving“ ist von sehr heftiger Machart, allerdings wird gesanglich auf schwarmetallsiche Screams verzichtet, denn Gaahl liefert einen Mix aus sehr tiefen und hohen, aber eben stets cleanen Vocals in diesem Track. Den Abschluss bildet „The Sleep“ das von bedächtigem Gitarrenspiel geprägt ist und auf den Gesang komplett verzichtet.
Man bemerkt auf dieser Platte deutlich, dass Gaahl mit GAAHLS WYRD die ausgetretenen Black Metal Pfade verlassen hat und sich lieber den düsteren Tönen in etwas anderen Ausprägungen widmet. Auch wenn „The Humming Mountain“ nur ca. eine halbe Stunde Spielzeit aufweist, so wird dennoch Vielseitigkeit präsentiert, die stets stimmig herüberkommt. Vielleicht mag es manchen seiner Fans aus früheren Zeiten zu soft sein, aber wenn man auch für die leiseren, düsteren Töne offen ist und kein Problem mit cleanen Vocals hat, dann sollte man definitiv hier hineinhören.
Tracklist „The Humming Mountain“:
1. The Seed
2. The Humming Mountain
3. The Dwell
4. Awakening Remains – Before Leaving
5. The Sleep
Gesamtspielzeit: 29:17
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