When All The Rivers Are Silent
(Groove Metal | Modern Metal)
Label: Odyssey Music
Format: (LP)
Release: 25.02.2022
Über 22 Jahre existieren die Herren von DIABLO schon und fristen in der internationalen Szene eher ein bescheidens Dasein, in der finnischen Heimat könnte das aber bald anders aussehen, ist man doch dort bei Sakara Records schon länger unter Vertrag (im Rest Europas Odyssey Music), und die haben bekanntlich die Shooting-Stars von STAM1NA, die im Norden ein riesen Ding sind, groß raus gebracht. Aber vielleicht mag es aber auch einfach daran liegen, dass die Modern Groove Metaller nur schwer in die Gänge kommen und in den letzten 15 Jahren nur drei Alben, das hier besprochene „When All The Rivers Are Silent“ miteingerechnet veröffentlichten, während man zuvor einen guten 2-Jahres-Rhythmus, zumindest für die ersten fünf Werke einlegte.
Aber langes Warten hin oder her; was kann man nun von DIABLO erwarten? Zumindest einmal, dass die Herren ähnlich kreativ sind, wie ihre genannten Kollegen. Zwar bewegt man sich eher nicht in Sphären des Death und Black vor, wie es STAM1NA manchmal gerne tun, doch auch hier verschwimmen die Grenzen, es wird düster, es wird heavy und abwechslungsreich. Die Tracks grooven alle, haben heavy-moderne Rhythmen und Beats und gehen auch gerne mal ins Ohr. Das liegt aber vorrangig an den (teils sehr modernen) Melodien der Synthies, aber auch die Riff-Fraktion liefert gekonntes Ohrwurm-Material. Sänger Rainer Nygård bleibt dagegen eher irgendwo im heftigeren Alternative-Groove Metal Sektor, liefert aber auch gute Arbeit, wenn auch nicht ganz so abwechslungsreiche, wie seine Mitstreiter. Da kann man aber ruhig DAYS OF JUPITERS oder entfernt auch PANTERA erwähnen. So geht es im Opener „The Well Of Grief“, das sogleich in die Vollen geht, richtig bedrohlich zu durch den filgiranen Sounds vom Keyboard, gepaart mit scharfen Riffs . Dazu gesellen sich aber dann doch ein paar nordische Melodic-Death Elemente, wie beim drückenden „Grace Under Pressure“ das durchaus von der Rhythmik und Dynamik an AT THE GATES erinnert, das alles aber in modernem Alternative-Gewand.
Atmosphärischer, aber nicht minder heavy geht es dann im intensiven „Titan“ zu, „The Stranger“ erinnert dann an einen verrückten Mix aus TRANSPORT LEAGUE und PAIN, samt Country-Einflüsse, „The Extinctionist“ geht im Refrain fast als hymnisch durch und „Parathon“ vereint nochmal geniale Melodien und starke Göteborg-Riffs. Zum Schluss gibt dann der Titeltrack nochmal so richtig Schub und schließt das Album mehr als gekonnt ab. Außerdem ist die Produktion von Samu Oitinnen (INSOMNIUM) und Jens Borgren (ARCH ENEMY, THERION, KREATOR) einfach Bombe.
DIABLO in eine Schublade zu stecken, fällt schwer, aber das ist auch gut so, denn der Mix aus skandinavischen Tugenden und amerikansichem Groove, sowie verschiedenen Modern Metal Einflüssen macht Spaß, klingt einzigartig und hat gut Wumms. Ob die Herren nun international den Durchbruch schaffen und hoffentlich nun nicht die Wartzeit bis zum nächsten Album auf neun Jahre erhöhen, wird sich bald weisen.
Tracklist „When All The Rivers Are Silent“:
1. The Well of Grief
2. Unhola
3. Grace Under Pressure
4. Jack Of All Mistakes
5. Titan
6. The Stranger
7. The Extinctionist
8. Shackles Of Fear
9. Parathon
10. When The Rivers Are Silent
Gesamtspielzeit: –
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