GIANT gehören nicht unbedingt zu den fleißigsten Bands auf diesen Planeten, Gegründet 1987 von den Gebrüdern Huff hatten sie 1989 mit „Last Of The Runaways” einen großen Achtungserfolg, die 1992 nachgeschobene “ Time To Burn” festigte das Ansehen der Band im Melodic Rock und AOR Genre. Dann wurde es still um GIANT. 2001 nahm Frontiers die Band aber unter Vertrag, um mit dem produzierten Album „III“ ein Zeichen für den wiederaufkommenden Melodic Rock zu setzen. 9 Jahre vergingen bis dann „Promised Land“ herauskam. Die beiden letzten Alben erfüllten aber weit nicht die Erwartungen, die die Fans nach den ersten beiden an GIANT gestellt haben.
Darum hat die Ankündigung eines 5. Albums in 35 Jahren auch kaum Wellen geschlagen, schon gar nicht als man erfuhr, dass weder Dan Huff noch Terry Brock für den Gesang zur Verfügung stehen, war die Euphorie ganz dahin. Mit Kent Hill (PERFECT PLAN) fand man aber einen Ersatzmann und John Roth (WINGER, STARSHIP) greift in die 6 Saiten.
Und ich muss ehrlich gestehen, dass nach dem ersten Durchlauf, die Wellen eine ordentliche Gischt geschlagen haben. Top-Melodien, eingängige Refrains und eine butterweiche Produktion durch Alessandro Del Vecchio (von wem auch sonst?) machen “Shifting Time“ zum AOR Hörerlebnis.
Das Intro lässt einen schon geschmeidig entgegenfiebern, was da kommen wird und mit „Let Your Love Down“ folgt der erste Kracher, der sich refraintechnisch gleich Mal ordentlich einnistet. GIANT machen aber keine Gefangenen und schießen mit „Never Die Young„ (bei diesem Song zupft Dann Huff höchstpersönlich die Gitarre) und „Don’t Say A Word“ ordentlich nach.
Wer GIANT seit den Anfangstagen kennt der weiß, dass die Stärke der Band in ihren Balladen liegt. Man erinnere sich nur an „I´ll See You In My Dreams“ vom Debut. Und auch hier enttäuscht die Band nicht. Mit „It´s Not Over“, „Anna Lee“ und dem grandiosen Rausschmeißer „I Walk Alone“ haben sie wunderbare Balladen erschaffen.
Man kann sagen, dass GIANT mit ihrem fünften Album, auf ganzer Linie überzeugen und mit Kent Brock am Mikrofon, hätten sie keinen besseren Ersatz finden können.
Im Falle GIANT passt das Sprichwort “Weniger ist Öfters mehr“ wie die Faust aufs Auge.
Tracklist „Shifting Time“:
1. Shifting Time
2. Let Our Love Win
3. Never Die Young
4. Don’t Say A Word
5. My Breath Away
6. Highway Of Love
7. It’s Not Over
8. The Price Of Love
9. Standing Tall
10. Anna Lee
11. Don’t Wanna Lose You
12. I Walk Alone
Gesamtspielzeit: 48:02
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