Upright Animals
(Postcore | Hardcore | Punk)
Label: Mascot Records
Format: (LP)
Release: 10.06.2022
Vor ziemlich genau eineinhalb Jahren konnten mich die Amerikaner von DRAGGED UNDER mit ihrem Debüt „The World Is In You Way“ noch als gelungene Ergänzung zu BEARTOOTH überzeugen, da legen die Herren aus Seattle auch schon nach und liefern mit „Upright Animals“ einen mehr als würdigen Nachfolger, der den Horizont der Band gleich in mehrere Richtungen gekonnt erweitert. Aber nicht nur mich konnte die junge Truppe, die erst 2019 zusammengefunden hat begeistern, Chartplatzierungen in der Heimat und Streams in Millionenhöhe sprechen für sich und legen die Messlatte für Album #2 doch recht hoch an.
Zwölf überaus launige Nummern bei der man den Spielspaß und die Freude am Musizieren förmlich spüren kann, werden uns hier kredenzt, die den Wurzeln irgendwo zwischen Punk und Hardcore treu bleiben, nun aber mehr Abwechslung und Mut versprechen. Auch wenn man sich etwas von Caleb Shomos Überlieger-Truppe emanzipieren will, heißt das nicht, dass man das Rad neu erfindet und Einflüsse verheimlichen möchte. Ganz im Gegenteil, die Jungs, die selbst meinen zwei Drittel Punk, ein drittel Hardcore liefern zu wollen, bedienen sich freizügig bei allerlei berühmten Bands und mixen das zu einem eigenen, durchschlagskräftigen, aber auch eingängigen Mix.
Schon der Opener und Titeltrack zeigt, wo es lang geht. Punkige Beats, HC-Heavyness und Mitsingrefrains sind Trumpf. Und auch wenn sich diese Zutaten immer mal wieder verschieben und durch weitere ergänzt werden, so gibt es einen roten Faden und es bleibt stets explosiv. Die einzige Ausnahme bildet dabei die Powerballade „See You Alive“, die Fronter Anthony Cappocchi aber bravourös meistert und auch sonst gefällt. Ansonsten darf mitgebrüllt, gemosht und geheadbanged werden.
Egal ob treibende Hymnen wie der Opener und „Long Live The King“, der flotte Banger „All Of Us“, das pop-punkige „Never Enough“, das 90s Flair á la SUM 41, GREEN DAY oder THE OFFSPRING versprüht, das modern treibende und somit an BLINDSIDE gemahnende „Crooked Halos“ oder „Suffer“ das locker flockigen Flair versprüht, aber gleichzeitig auch fette Breakdowns mitbringt, die Nummern machen einfach alle verdammt viel Laune. Dafür baut das wieder mehr an BT erinnernde „Weather“ ein paar gelungene, düstere Effekte ein, „Words For Hire“ geht gut punkig mit guter Laune nach vorne, beim eindringlichen „Crooked Halos“, das Anthony aus tiefster Seele rausbrüllt wird es intensiv und beim „Brainwashed Broadcast“ lädt UNDEROATH Schreihals Spencer Chamberlain zum Tanz, bevor das eindringliche „This Is The End“ das Album gekonnt abschließt.
Die Vorschusslorbeeren haben DRAGGED UNDER mehr als verdient und schaffen es ihr mehr als starkes Debüt durch Mut, Spielfreude und vielen starken Ideen zu toppen. Dass die Truppe erst bei ihrem zweiten Alben angekommen ist und erst seit gut drei Jahren existiert, ist da mehr als unglaublich. Hier kommt noch so einiges auf uns zu!
Tracklist „Upright Animals“:
1. Upright Animals
2. All Of Us
3. Never Enough
4. Crooked Halos
5. Long Live The King
6. Suffer
7. See You Alive
8. Weather
9. No Place Like Home
10. Words For Hire
11. Brainwash Broadcast
12. This Is The End
Gesamtspielzeit:
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