Wings Of Fire
(Melodic Death Metal | Symophonic Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 26.08.2022
Auch wenn die Finnen BRYMIR bereits 15 Jahre auf dem Buckel haben, kann man diese, zumindest was das internationale Bankett betrifft, als Newcomer bezeichnen, denn erst das letzte Werk „Wings Of Fire“ wurde durch Out Of Line Music auch außerhalb ihrer Heimat anständig veröffentlicht und da fiel schon auf, dass es echt schade ist, dass die Herren aus Helsinki nicht schon früher ihre Chance bekommen haben, was auch der Nachfolger „Voices In The Sky“, der nun bei Napalm Records erscheint, unterstreicht.
Wirkte das Artwork von „Wings Of Fire“ noch recht Power Metal-artig, kommt der Nachfolger optisch schon mehr wie ein düsteres Melodic Death Werk daher. Trotzdem sind sich BRYMIR treu geblieben und liefern immer noch einen spannenden Mix aus Melo-Death der finnischen Prägung wie WINTERSUN, ENSIFERUM, NORTHER oder SKYFIRE, das aber mit den genannten Power Metal Einschlägen, die sich in dichten Keyboardteppichen und bombastischen Chören immer wieder bemerkbar machen. Gesanglich bietet Fronter Viktor Gullichsen astreinen Finnland-Stoff, der an die genannten Bands erinnert, aber auch zwangsweise an COB-Fronter Alexi Laiho. Trotz des Bombasts wirken die Finnen nie schmalzig oder überladen und halten die Waage zwischen den Genres sehr gut, wissen wir man ordentlich Gast gibt, aber auch wie man ins Ohr geht und ordentliche Melodien abliefert.
Wo der Titeltrack gleich mit allerlei Chören und symphonischen Elementen in die Vollen geht, gibt „Forged In War“ zunächst Vollgas mit Blastbeats, thrashigem Finnland-Death und allerlei technischer Gitarrenarbeit, wodurch auch KALMAH in den Sinn kommen. Jedoch wird es spätestens im Refrain wieder choral und man meint fast, man hätte sich dafür einen Kirchenchor geholt. Im Verlauf des Albums zeigen die Finnen, dass sie reichlich Erfahrung an ihren Instrumenten mitbringen und auch das Songwriting voller Hooks und Spannungsbögen absolut im Griff haben. Das verwundert insofern nicht, weil Gitarrist Joona Björkroth ja auch bei BATTLE BEAST in die Saiten greift. Außerdem ist das DARK FUNERAL Cover am Ende ein echtes Highlight.
Für Fans des finnischen Melodic Death, die auch kein Problem mit mehr cleanen Vocals und Power Metal sowie Symphonic Elemente haben, ist „Voices In The Sky“ ein durchwegs starkes und ansprechendes Album, das Lust auf mehr macht.
Tracklist „Wings Of Fire“:
1. Voices In The Sky
2. Forged In War
3. Fly With Me
4. Herald Of Aegir
5. Rift Between Us
6. Landfall
7. Borderland
8. Far From Home
9. Seeds Of Downfall
10. All As One
11. Diabolis Interium (DARK FUNERAL)
Gesamtspielzeit: 40:25