Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERIUM, BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGS  @ Dinkelsbühl (18.08.2022)

Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERUM,BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGS


Am Donnerstag des Summer Breeze, das ja seinen 25. Geburtstag feierte, pilgerten wir schon recht bald nach der anstrengenden Nacht gen Bühne, denn auf der T-Stage eröffneten die WARKINGS den Tag. Die „geheime“ Truppe um SERENITY Fronter Georg Neuhauser, der an diesem Tag gleich zwei Bühnen erklimmen durfte, fackelte auch nicht lange rum und haute einen Power Metal-Kracher nach dem anderen raus. Überaus fleißig ist die deutsch-österreichische Kooperation ja auch, hat man gerade erst das vierte Album „Morgana“ für Herbst angekündigt, und das obwohl die Band erst seit 2018 existiert. Also Material gab es schon genug. Und so lud der Tribun hinter seiner Maske das Summer Breesus, wie er es auf Latein nannte immer wieder zum Mitsingen ein, was gerade bei „Maximus“ oder „Sparta“ ja wunderbar funktioniert. Die Ansagen machte er ausschließlich auf Englisch und zwischendurch freute er sich auch über die lebende Banane im Publikum. Die Fans waren schon um 11:30 in Feierlaune und somit hatte die Band eigentlich leichte Hand. Zwischendurch kam nicht nur der titelgebende „Hephaistos“ hammerschwingend auf die Bühne, auch die Dame Morgana, die schon einige Gesangs- und Growl-Einlagen auf den vergangenen Alben stattete uns einen Besuch ab. Mit Feuerschalen und coolem Stage-Outfit setzten die WARKINGS bei ihrem ersten Besuch auf dem Breeze ein Ausrufezeichen.

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Setlist WARKINGS:

The Last Battle
Spartacus
Maximus
Hephaistos
Battle Cry
We Are the Fire
Fight
Sparta
Gladiator

Etwas später folgten die Death Metal-Veteranen von MISERY INDEX auf der gleichen Stage, und die zogen eine tighte und straighte Show ab. Mit „Complete Control“ haben die Amis ja auch kürzlich erst eine mehr als durchschlagskräftige Platte veröffentlicht. Klar, brüllte der politisch engagierte Jason Netherton, in Zusammenarbeit mit Kollege Mark Kloeppel davon so manch Brecher in die Zuschauerschaft. Aber auch so manch Klassiker aus den mehr als 20 Jahren, die MISERY INDEX bereits ihr Unwesen treiben, fanden ins Set. Mehr gibt es eigentlich auch nicht zu sagen, denn die fette Performance der Deather wurde einfach brutal durchgezogen, weshalb natürlich auch einiges an Bewegung vor der Bühne stattfand, was mächtig Staub aufwirbelte.

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Komplettes Kontrastprogramm lieferten die Herren von BEAST IN BLACK. Schon lange mühelos von BATTLE BEAST emanzipiert, sind Anton Kabanen und seine Truppe aus Finnland mit ihrem griechischen Frontmann Yannis Papadopoulos gern gesehene Gäste auf allerlei Festivals. Mit abgefahrenen Gitarren und einem richtig schräg aussehenden Bass, den sich Máté Molnár da umgehängt hatte, zelebrierten die Herren eine echte Power Metal-Party bei bestem Sound und ebensolcher Stimmung. Vor allem Yannis hat sich nochmal live verbessert und zeigte auch den engagierten Entertainer und grinste hinter seiner schrägen Sonnenbrille immer wieder hervor. Mit ihren Hits und Hymnen von den drei bisher veröffentlichten Werken, wurden alle wichtigen abgefeuert und vor allem bei „Tokyo“ wurde die Party nochmal umfangreicher, denn es ging rund vor dem Wavebreaker und Crowdsurfer suchten sich ihre Wege quer über die namensgebende Crowd. Am Breeze gibt es eh im Verhältnis immer nur wenige Power Metal Bands, aber wenn dann eine auf der Bühne steht, geht es stets rund und das war auch beim Beast, das versprach: „The beast is black, the beast will be back“, keine Ausnahme.

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Auf ELECTRIC CALLBOY (vormals ESKIMO CALLBOY) freuten wir uns schon länger. Mit dem neuen Sänger Nico, der Sushi ersetzte, veröffentlichte die Band in letzter Zeit einen Hit nach dem anderen, darunter „Hypa Hypa“, „We Got The Moves“ oder „Pump It“. Lauter Ohrwürmer vor dem Herren und letztgenannter wurde von den Trance-Core Helden auch als Opener abgefeuert. Und wir wir bei unserer Ankunft genau zu diesem Hit, den die Truppe natürlich in authentischem 80er Jahr Vokuhila-Trainingsanzug Look intonierten, merkten wir, dass wir nicht die einzigen waren, die sich auf die Band freuten. Leute vor der Mainstage soweit das Auge reichte. Egal ob ältere Ehepaare, kleine Kinder, Kuttenträger, Wikinger-Typen, Gothics oder Black Metaller, jeder feierte mit dem Callboy, tanzte und trällerte die Hits „Mc Thunder II“, „Hate/Love“ für das die Band sich dann schon umzog oder „The Scene“, zu dem hinter der Bühne auf einer riesigen Leindwand Ausschnitte der Videos immer wieder auftauchten, mit. Das obligatorische Spielchen, welche Seite lauter brüllen kann, führten Nico und Kevin auch aus und heizten die Meute immer wider an, was eigentlich nicht nötig war, denn die war extrem hyped und so gab es sogar Crowdsurfer hinter dem Technikturm bis hin zu den Fresständen.Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERUM,BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGS

Kevin meinte zu „Fuckboi“ dann „wir haben schon alles gehabt“, worauf er eigentlich auf das was in der Crowd abging anspielte, Nico nutzte den passenden Seitenhieb natürlich, denn die in die Menge geschmissenen Kondome, nutzte Kevin wohl seiner Meinung nach nicht, weshalb er eben alles schon hatte. Zum Ende hin wurde es zu „We Got The Moves“, für das auch die Outfits aus dem Video ausgpackt wurden nochmal so richtig rund und die Band war sichtlich begeistert, bzw. konnte es nicht fassen, was da auf dem Summer Breeze abging. Ein Wiederholung dieser Wahnsinns-Show wird wohl hier nicht lange auf sich warten lassen.
Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERUM,BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGSSetlist ELECTRIC CALLBOY:
Pump It
My Own Summer
Hate/Love
The Scene
Castrop X Spandau
Supernova
MC Thunder II (Dancing Like a Ninja)
Back In The Bizz
Best Day
Hypa Hypa
Crystals
Fuckboi
Spaceman
MC Thunder

We Got the Moves

Mit ARCH ENEMY folgte dann auf der Hauptbühne ein weiteres, aber stilistisch komplett anderes Highlight. Die Dame und Herren fackelten nicht lange, bzw. fackelten schon früh erste Pyros ab, während zu einer unglaublich fetten Soundwand schon erste Hits wie das nagelneue „Deceiver“, „My Apocalypse“ oder Alissas Lieblingssong und Klassiker „Ravenous“ von der Leine gelassen wurden. Die Stimmung war natürlich anders als bei den Electrikern, jedoch auch grandios. Die Gitarrenzauberer Michael Amott und Jeff Loomis schenkten sich gegenseitig nichts und zeigten, was für wahre Meister sie in ihrem Fach sind. Die Fronterin packte bei einem neuen Track dann auch die Rockröhre aus, was bei ARCH ENEMY bisher noch nie der Fall war, aber auch dieser Song fügte sich nahtlos ins geniale Set in dem auch Meilensteine wie „War Eternal“, „As The Pages Burn“ samt passenden und überaus großzügigen Pyros, oder „Dead Eyes See No Future“ zu finden waren. Die Schweden sind und bleiben eine echte Bank auf die man bei einem Festival immer setzen kann. Sie kamen, sahen und zogen nach 90 Minuten mehr als erfolgreich von Dannen.
Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERUM,BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGSSetlist ARCH ENEMY:
(Set Flame to the Night)
The World Is Yours
Deceiver, Deceiver
Ravenous
War Eternal
In the Eye Of The Storm
House Of Mirrors
My Apocalypse
The Eagle Flies Alone
Handshake With Hell
Dead Eyes See No Future
The Watcher
First Day in Hell
(Saturnine)
As the Pages Burn
No Gods, No Masters
We Will Rise

Snow Bound
Nemesis

Als Zwischensnack nahmen wir die finnischen Folk-Stars von ENSIFERUM mit. Gut gelaunt und agil zeigten Petri Lindroos und seine Jungs, dass man auch trotz der Überschneidung mit ARCH ENEMY die Massen vor die T-Stage ziehen und begeistern konnte. Die flotten, immer wieder Power Metal-lastigen Tracks zündeten sofort und die Humpa-Beats sowie teils Bier-orientierten Texte taten spät nach Mitternacht ihr Übriges. Damit Petri auch mal Pause machen und sich aufs Gitarrenspiel konzentrieren konnte, spurtete auch der Keyboarder gerne mal nach vorn um cleane Vocals zu intonieren und die Fans weiter aufzuheizen. Ein gelungener und unterhaltsamer Snack zur späten Stunde.

Setlist ENSIFERUM:
Rum, Women, Victory
Token Of Time
Twilight Tavern
Run From the Crushing Tide
In My Sword I Trust
Midsummer Magic
From Afar
Lai Lai Hei
Andromeda
Iron

Wenn auch eher als Late-Night Act auf der Hauptbühne gedacht, zeigten AVATAR dann wiedermal echte Headliner-Qualitäten. Fetter Sound, eingängige und eindringliche Songs und eine abgefahrene Show sowie richtig schräge Ansagen von Frontclown Johannes sorgten für Aufsehen. Zunächst erklomm die Band aber zum neuen Song „Colossus“ die Bühne, stellte sich samt Steh-Drumkit dicht aneinander auf und bewegte sich nicht. Zu dem drückenden Stampfer ein echt cooles Bild. Danach wurden die Schweden aber lockerer und feuerten Hit um Hit ab. Das unheimlich eingängige „Paint Me Red“, das heftige „Let It Burn“ oder das ruhigere „Bloody Angel“ sowie das leicht mitzurträllernde „The Eagle Has Landed“ sorgten für unheimliche geile Atmosphäre und die deutschen Ansagen von Johannes für Lacher. Er meinte er habe extra zwei Stunden für die Show Deutsch gelernt, damit er nicht NENA-Zitate als Ersatz nutzen müsse, aber da meinte er natürlich die NENA-Cover von Blümchen, wohl gemerkt.

Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERUM,BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGSAber eigentlich herrschte schon beim dritten Track „Silence In The Age Of Apes“ vom aktuellen Album komplettes Chaos in den Mosphits und überall war Bewegung zu sehen. Auch am Breeze wurden Rollstuhlfahrer über die Crowd getragen, so auch bei AVATAR, die hier eine der besten Shows des Summer Breeze abzogen und versprachen nächstes Jahr mit neuem Album auf Tour zu gehen. Und das werden wir uns definitiv nicht entgehen lassen! Und die Jungs beendeten ihre Show danach fulminante mit „Smells Like A Freakshow“, also einem Geruch, den man förmlich schmecken kann, wie der Fronter anlündigte und dem grandiosen Brecher „Hail The Apocalypse“.

Setlist AVATAR:
Colossus
Let It Burn
Silence In The Age Of Apes
Paint Me Red
Bloody Angel
The Eagle Has Landed
For The Swarm
Puppet Show
Tsar Bomba
A Statue Of The King
Smells Like a Freakshow
Hail the Apocalypse

Die Qual der Wahl. DARK TRANQUILLITY folgten auf der Mainstage und zogen ihr Programm perfekt durch. Mikael Stanne, der ja auch grad mit THE HALO EFFECT für Aufsehen sorgt, war bestens gelaunt und auch stimmlich top. Sowohl die Growls bei Klassikern wie „Atoma“ oder „Monochromatic Stains“ als auch die cleanen Passagen sitzten perfekt. Nach gut 50 Minuten sahen wir uns aber in der Pflicht die Österreicher von SERENITY auf der Wera Tool Stage zu unterstützen.

Summer Breeze 2022 Tag2: ARCH ENEMY, ELECTRIC CALLBOY, AVATAR, ENSIFERUM,BEAST IN BLACK, MISERY INDEX, SERENITY, WARKINGSSetlist DARK TRANQUILLITY:
Identical To None
Transient
Monochromatic Stains
Forward Momentum
Terminus (Where Death Is Most Alive)
Final Resistance
Atoma
The New Build
Phantom Days
ThereIn
Lost to Apathy
Misery’s Crown

Georg war nach wie vor gut drauf und scherzte zwischen den Power Metal Hymnen munter, gab kurz seine Freddy Mercury – Aaayooo! – Stimme zum Besten und wurde nicht müde vor Begeisterung immer wieder „Na hawederi“ oder „Scheiß-die-Wand“ in seine Ansagen einzubauen. Dafür sangen die zahlreichen Fans gekonnt die Hymnen „Lionheart“ oder „Legacy Of Tudors“ mit. Schade, dass die Jungs erst weit nach Mitternacht ihren Slot bekamen, weshalb sich Georg nicht sicher war, ob er die Leute mit Guten Morgen oder Guten Abend verabschieden sollte. Was die Stimmung betraf, sollte da in Zukunft hoffentlich zumindest die T-Stage möglich sein.

Dann war es aber auch schon wieder Zeit für das Nachtlager um sich auf zwei weitere Tage voller Highlights und Überraschungen zu wappnen.

 


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