ELECTRIC CALLBOY - Tekkno
ELECTRIC CALLBOY
Tekkno
(Trancecore | Metalcore)

 


Label: Century Media | Sony Music
Format: (LP)

Release: 16.09.2022


Ich gebe es zu… ich bin anonymer Tekknoholikker. Ich mag ELECTRIC CALLBOY und stehe dazu. Nun ist es endlich raus. Ganz ehrlich, ich fand die ehemaligen Eskimos zwar immer irgendwie interessant und unterhaltsam, recht ernst nehmen konnte ich die Trance-core’ler nicht wirklich und sah die fetten Live-Shows sowie den einen oder anderen Hit als mein Guilty-Pleasure an.

Nun ist aber vieles anders. Sänger Sushi ist Geschichte und an Kevin Ratajczak Seite an den Micros steht nun Nico Sallach, die Band hat sich weiterentwickelt und mit „Tekkno“ wohl alles auf eine Karte gesetzt. Schon vorab zeigten die Singles „We Got The Moves“, „Hypa, Hypa“, und dann auch noch „Pump It!“ mit dem man gegen die Windmühlen des ESC kämpfte, infolgedessen man sich dann auch noch mit lächerlichen Rassismus-Vorwürfen rumschlagen musste – was zur Namensänderung führt – dass da etwas gewaltig am Brodeln ist. Nun bricht der Trancecore-Vulkan „Tekkno“ auch endlich über uns herein und das Warten hat sich gelohnt!

Mag sein, dass man mit den genannten Hits, zu denen es unveschämt lustige Videos gibt, sowie der Techno-Rap Kooperation „Spaceman“ mit FINCH schon gewaltig Pulver verschossen hat und demnach die Erwartungen enorm sind. Fünf von zehn Tracks sind bereits bekannt, darunter auch das poppige und teils an SKILLET erinnernde „Fuckboi“ gemeinsam mit CONQUER DIVIDE und auch die schräge Schlager- und Wendler-Verarsche „Hurrikan“ in nur 99 Sekunden.

Bleiben also noch das verhältnismäßig überraschend düstere und nachdenkliche „Mindreader“, das mit eingängem Refrain und zurückgefahrenen Techno-Beats, somit mehr Metalcore punktet, der Dancefloor-Kracher „Arrow Of Love“, der zum Hüpfen anregt, das SCOOTER-geschwängerte „Parasite“ oder auch „Tekkno Train“, bei dem sprichwörtlich der Party-Zug durchrast. Alles starke Songs, annähernd  kein Ausfall zu finden, aber mit den Singles halt nicht ganz auf Augenhöhe, liefern aber auch Abwechslung und den einen oder anderen Schmunzler bei den Texten. Zu guter Letzt ist da noch „Neon“, das mit LINKIN PARK-Feeling etwas aus der Reihe tanzt, das Album aber überaus emotional abschließt.

„Tekkno“ läutet eine neue, vielversprechende Ära ein. ELECTRIC CALLBOY bieten Hit um Hymne, haben ihren Humor in den letzten Jahren trotz des steinigen Dancefloors nicht verloren und sollten sowohl alte Fans zufriedenstellen als auch mühelos neue Massen an Trancecore-Heads dazugewinnen. Den Erfolg gönn ich den hart arbeitenden Jungs, die mit Nico nicht nur einen verdammt talentierten und ambitionierten, sondern auch überaus sympathischen Fronter gefunden haben. Und bei den nächsten anonymen Tekkno-Treffen, wird es wohl immer voller werden.

 


Tracklist „Tekkno“:
1. Pump It!
2. We Got The Moves
3. Fuckboi (feat. Conquer Divide)
4. Spaceman (feat. Finch)
5. Mindreader
6. Arrow Of Live
7. Parasite
8. Tekkno Train
9. Hurrikan
10. Neon
Gesamtspielzeit: 30:32

 


Band-Links:

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ELECTRIC CALLBOY - Tekkno
ELECTRIC CALLBOY – Tekkno
LineUp:
Nico Sallach - Vocals
Kevin Ratajczak - Vocals, Keys
Daniel Haniß - Guitars
Pascal Schillo - Guitars
Daniel Klossek - Bass
David Friedrich - Drums
9
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