Nordische Klänge finden immer mehr Fans, und neben WARDRUNA konnten auch HEILUNG ihren Platz in der oberen Liga dieses Genres zementieren. Sie bezeichnen ihre Auftritte nicht als Konzerte sondern als Rituale und genau das bekommt man auch geboten. Zuletzt gab es ein solches auf dem Novarock, wo die Reaktionen sehr gemischt waren. Von den Fans werden HEILUNG aber genau dafür geliebt und so wird auch das neue Werk „Drif“ seinen Weg in ihre Plattenregale finden.
Sehr sanfte Töne eröffnen den musikalischen Reigen und dazu ertönt wechselweise tiefer, gutturaler Gesang und dann wieder die zarte Stimme von Maria Franz. Auch „Anoana“ ist von softer Machart aber bei „Tenet“ schlägt man einen etwas anderen Weg ein. Den Anfang bildet ein gesprochener Text der bald einmal von epischen Tönen, Backgroundchor, angenehmem Gesang aber auch bösartig wirkendem Growling abgelöst wird. So entsteht ein sehr einnehmender Track in dem man regelrecht versinken kann. Ganz anders ist „Urbani“ angelegt, wo nach sanften Waldgeräuschen und Vogelgesang stampfende Schritte und gleichförmiger Kampfesgesang ertönen.
„Keltentrauer“ wird mit Erzählstimme in deutscher Sprache präsentiert und diese wird von Marschgeräuschen und Horntönen umrahmt. Nach und nach gesellen sich Kampfgeräusche und Verzweiflungsschreie dazu. Damit wird man in ein Heldenepos versetzt und die Brutalität des Krieges auf eindrucksvolle Art und Weise demonstriert. „Nesso“ vermittelt sehr gut die Stille und Trauer nach der Schlacht und Marias Stimme interpretiert dieses Klagelied sehr gut. „Buslas Bann“ ist erneut von stampfender, aber nicht allzu aggressiver Machart und vermittelt sehr gut den ungebrochenen Kampfgeist. Auf die hymnische Ballade „Nikkal“ folgt mit „Marduk“ bereits der letzte Song auf dieser Platte, der auf getragene Weise erneut die Mystik des Nordens vermittelt.
Heilung gehen auch auf „Drif“ den bisher eingeschlagenen Weg weiter, allerdings dominieren hier mehr die softeren Töne und damit wird der Mystik mehr Platz eingeräumt. Einige Tracks sind aber doch wieder von kämpferischer Machart, aber es wird mehr Wert auf die historischen Hintergründe als auf bloße Effekthascherei gelegt und das ist gut so!
Wer HEILUNG einmal live erleben möchte, der hat im Dezember die Gelegenheit dazu, und da dort wirklich nur Fans der Band hingehen werden wird es sicher ein tolles Erlebnis werden.
Tracklist „Drif“:
- Asja
- Anoana
- Tenet
- Urbani
- Keltentrauer
- Nesso
- Buslas Bann
- Nikkal
- Marduk
Gesamtspielzeit: 59:15
Band-Links: