The Sick, The Dying… And The Dead!
(Thrash Metal)
Label: Universal Music
Format: (LP)
Release: 02.09.2022
We’ll be back
When you least expect your fate, I attack
We’ll be back
A kick to your face, one move, big mistake
We’ll be back
Let down your guard, full-on frontal attack
I’ll be back!We'll Be Back
Fast sieben Jahre nach „Dystopia“ meldet sich Megadave mit seinen runderneurten MEGADETH endlich zurück. Und auch bei „The Sick, The Dying… And The Dead!” muss ich leider wieder ausholen, wie schwierig es nach wie vor für Dave Mustaine ist, die Band zu betreiben. Wir brauchen wohl die alte METALLICA Story nicht mehr rausholen, denn im Ansatz hat man sich ja für die Big4 Tourneen einst wieder zusammengerauft. Auch Alkohol, die kaputte Hand und der Krebs sind kein Thema mehr, doch das LineUp-Problem ist dieses Mal wieder akut.
Mussten bereits für den Vorgänger zwei großartige Musiker ersetzt werden, stand Dave einmal mehr fast alleine da. Ex-ANGRA Gitarrenwizard Kiko Loureiro ist zwar noch an Bord, doch kurz nach dem Release des letzten Werkes verabschiedete sich Drummer Ray Adler (Ex-LAMB OF GOD, FIRSTBORNE) wieder und wurde durch Dirk Verbeuren (Ex-SOILWORK, KILL DIVISON, PHAZE I, uvm.) ersetzt.
Und dann wäre ja noch das Thema David Ellfeson. Es tauchten pikante Videos im Netz auf und in Zuge dessen gab es „child grooming“ Vorwürfe, woraufhin Mustaine den Stecker zog und später James LoMenzo, der von 2006-2010 bereits bei MEGADETH war, wieder rekrutierte. Die bereits eingespielten Spuren von Ellefson wurden entsorgt und man ging wieder frisch ans Werk, wobei im Studio noch Steve DiGiorgio (TESTAMENT, ACT OF DENIAL) sich um den 4-Saiter kümmerte.
Doch nun ist endlich das 16. Werk da und es enttäuscht definitiv nicht! Verspielt, virtuos und kreativ wie eh und je ballert sich Megadave mit seinen Kameraden hier durch zwölf abwechslungsreiche Stücke, die mal aggressiv, mal rockig, mal stampfend und auch mal etwas gezügelter daherkommen. Die Mixtur stimmt, der Spielspaß ist zurück und man könnte das neueste Werk mühelos irgendwo zwischen dem brutalen „Endgame“ und dem Klassiker „The System Has Failed“ ansiedeln. Stimmlich ist der Meister auch gut dabei und nicht zu merken, dass er wegen dem Kehlkopfkrebs einige Zeit nicht mal sprechen konnte. Dennoch merkt man, dass die Strapazen ihre Spuren – im positiven Sinne – auf dem Album hinterlassen haben. Zum einen wirkt MEGADETH wieder hungriger, aggressiver und angepisster, aber irgendwie wirkt es auch wie ein Befreiungsschlag nach der ganzen beschissenen Zeit. So nach dem Motto: Kein Krebs, keine Pandemie, keine Grenzen: Zeit um die Welt zu erobern.
Man höre dazu einfach das saucool rockende und unbeschwerte „Mission To Mars“, den dynamisch-flotten Banger „Life In Hell“ oder das Riff-Feuerwerk „We’ll Be Back“ – man hört hier überall puren Spielspaß raus. Dazu kommen natürlich typischere Kracher wie der verspielte Titeltrack, das Doublebass-Geballer „Night Stalkers“, bei dem ICE-T mitmischt oder das düstere „Dogs Of Chernobyl“. Dem nicht genug, denn mit den Bonus Tracks, also dem abgefahrenen DEAD KENNEDYS Cover „Police Truck“ und SAMMY HAGARs „This Planet’s On Fire (Burn In Hell)“ lässt man gemeinsam mit dem Original-Sänger nochmal so richtig die Sau raus.
Kurz und knackig: MEGADETH sind wieder da – und das in voller Stärke!
Tracklist „The Sick, The Dying … And The Dead!“:
1. The Sick, The Dying … And The Dead!
2. Life In Hell
3. Night Stalkers
4. Dogs Of Chernobyl
5. Sacrifice
6. Junkie
7. Psychopathy
8. Killing Time
9. Soldier On!
10. Célebutante
11. Mission To Mars
12. We’ll Be Back
Gesamtspielzeit: 54:00