Und wieder einmal wurde der Saal in der Linzer Tabakfabrik bei der Wildstyle & Tattoo Messe Linz zum Kochen gebracht. Während tagsüber Freunde der permanenten Körperkunst nach neuen Motiven und Terminen suchten, gab es Abends mit HEAVEN2HELL und SODOM eine geballte Ladung Metal auf die Ohren.
Zu früher Stunde fand sich doch eine beachtliche Menge zum Konzert von HEAVEN2HELL aus Wels ein, während im Umkreis noch die Tätowiermaschinen surrten. In der ersten Reihe wurden dabei zu DIO‘s „Holy Diver“ bereits wild die Schädel geschwungen und in gediegenem Abstand vom Rest der Menge leicht dazu genickt. Beim darauffolgenden Cover „Breaking The Law“ gab Frontmann Konrad Wurm alles, wobei er jedoch vorher anmerkte, dass Linz wirklich ein hartes Pflaster für HEAVEN2HELL ist und sich die städtischen Bewohner anscheinend nicht so leicht mitreißen lassen.
Bei SABBATHs „Paranoid“ konnte man jedoch anhand der leeren Gänge im Messegelände rund um die Bühne absehen, dass die meisten Besucher beim Konzert waren. Spätestens beim METALLICA Cover „Sad But True“ stimmte man sich schon langsam auf den nachfolgenden Act ein. Im Anschluss wurde dann noch gleich ein „Hells Bells“ nachgelegt, dass mit einem heftigen Growl endete. Mit dem vorletzten Song „Ace Of Spades“ steigerte sich die Stimmung nochmals zu einem kurzen Höhepunkt, ehe man sich bereits vorm Hauptakt im Publikum vollends mit dem Kult-PANTERA Song „Walk“ verausgabte. Die Vorband verbreitete ordentlich Stimmung und es war jedenfalls schon Mal ziemlich laut.
Setlist HEAVEN2HELL:
Creeping Death (METALLICA)
Iron Man (BLACK SABBATH)
Children Of The Grave (BLACK SABBATH)
Holy Diver (DIO)
Breaking The Law (JUDAS PRIEST)
Heaven And Hell (BLACK SABBATH)
Paranoid (BLACK SABBATH)
Sab But True (METALLICA)
Hells Bells (AC/DC)
Ace Of Spades (MOTÖRHEAD)
Walk (PANTERA)
Zum Soundcheck scharten die Besucher bereits gierig vor der Bühne und im Hintergrund wurden noch die letzten Tattoos fertig gestochen. Ob der nun vollzähligen Fanschar war man jedoch bei den ersten beiden Tracks „One Step Over The Line“ und „Sodomized“ noch etwas verhalten. Beides wurde in professioneller Weise heruntergerattert und SODOM spielten sich erstmal warm. Auch auf Seiten der Fans taute man bei den thrashigeren Passagen zusehends auf. Im Anschluss gönnte sich Tom Angelripper erstmal einen Schluck Stiegl-Bier und bekannte sich als untätowierter Metalhead auf einer Tattoo Messe.
Darauf folgte „Agent Orange“ und nun zündete die Show so richtig und die Meute wurde bis zur Ektase angeheizt und als Draufgabe wurden auch noch ein paar Handshakes verteilt. Beim Track „Sodom & Gomorrah“ wurde fleißig mitgegrowlt und bei „Tired and Red“ auch über die ersten zwei Reihen hinaus geshaked. Beim ruhigeren Break inmitten des Songs wurde der gesamte Saal in passendes Rot getaucht. Nach einem kurzen Dankeschön ans Publikum folgte eine punkigere Episode mit „Conflagration“.
Im Saal kochte es und auch auf der Bühne wurde es langsam heiß, sodass Gitarrist Frank Blackfire erstmal sein Oberteil abwarf. Vorm nächsten Track „Christ Passion“ wurde das Publikum ausgiebig zum Stagediven animiert, was jedoch ausblieb. Dann zündete sich Tom erstmal eine Tschick an und meinte man darf hier keinen Tabak rauchen, es wird eh nur Gras und Haschisch geraucht und kreischte“Sodomie“ ins Micro als Auftakt von „Sodomy And Lust“. Dabei kam er so ins Schwitzen, dass er nach dem Song sein Onkel Tom Shirt auszog und erstmal ordentlich den Schweiß aus den Achseln damit aufsaugte. Bevor SODOM den nächsten Track raushauten machte Tom noch die Menge darauf aufmerksam, dass er nächstes Jahr bereits 60 wird.
Spätestens beim Lied „The Saw Is The Law” flippten alle aus und im Anschluss wurde auch noch das mit kostbarem Schweiß vollgesogene Onkel Tom Shirt in die Menge gegeben, ehe es mit „Nuclear Winter“ munter weiterging. „Könnt ihr meinen Bass spüren!?“ – die komplette Halle vibrierte und es begann „Caligula“. Der Saal heizt sich immer weiter auf und ein Fan drückt Tom sein antikes SODOM Shirt zum Abtupfen in die Hand, das er jetzt wahrscheinlich um € 300,- auf ebay versteigern kann. Das sind wirklich SODOM hautnah! Weiter geht es mit „Blasphemer“ und nach einem kurzen Buhruf gegen Putin wird auch schon der letzte Song „Remember The Fallen“ angespielt. Die Band verschwindet von der Bühne, aber lässt sich noch für zwei weitere Zugaben zurückholen und liefert „Ausgebombt“ und „Bombenhagel“.
Setlist SODOM:
One Step Over The Line
Sodomized
Agent Orange
Sodom & Gomorrah
Tired And Red
Conflagration
Christ Passion
Better Off Dead
Sodomy And Lust
Outbreak Of Evil
1982
Glock ’n‘ Roll
The Saw Is The Law
Partisan
Nuclear Winter
Caligula
Blasphemer
Remember The Fallen
Ausgebombt
Bombenhagel
Es war ein heißes Konzert, ein unglaubliches Konzert in kleinem Kreis und die Herren haben sich definitiv eine Dusche verdient.