Foundations
(Heavy Metal | Progressive Metal)
Label: DIY
Format: (LP)
Release: 04.11.2022
Mit den kanadischen Prog-Meistern OSYRON, die vor gut zehn Jahren starteten, machte ich vor gut zwei Jahren eine für mich überaus überraschende Entdeckung. Die EP „Foundations“ – man höre die geniale Gänsehaut-Nummer „The Battle Of Thames“ – mit ihrem eigenständigen und spannenden Mix, weckte meine Neugier, sodass ich auch das zuletzt veröffentlichte Album „Kingsbane“ aus dem Jahre 2017 intensiv nachholte.
Nun folgt mit „Momentous“ das insgesamt dritte Album der Truppe und kann den Kanadiern hoffentlich einen Bekanntheitsschub verschaffen, denn diesen haben sich die Herren redlich verdient. Was schon mal auffällt, ist, dass der düstere Prog Metal um einiges heavier ausgefallen ist als noch auf dem Vorgänger. Schon „Annunaki“ gibt nach ansprechendem und orientalisch tönendem Intro gut Gas. Mit einigen Growls und herftigen Riffs geht es los, ehe Sänger Reed Alton mit thaeatralisch lang gezogenen Vocals durch den Track führt, aber auch von Gastsänger Percival begleitet wird.
Dieser brüllt dann bei zwei weiteren Songs noch mit, während sich Stu Block, der nach seinem Ausstieg bei ICED EARTH nun bei ANNIHILATOR eine neue Heimat gefunden hat, aber auch einige Gastbeiträge einsang, bei „The Deafening“ mitmischt. Der Track startet ebenfalls spannend, dieses Mal aber gemütlicher mit eindringlichen Cello-Melodien, ehe sich der Song immer weiter aufbaut und an Intensität gewinnt. Auch hier muss man die gesangliche Leistung aller Beteiligten wieder hervorheben, während die Band für dichte Atmosphäre sorgt und damit mühelos gefangen nimmt. „Landslide“ thrasht dann im Anschlus gut nach vorne, „Sorrow And Extinction“ beginnt baladesk, entpuppt sich im Verlauf dann als episch angehauchter Metal-Track mit Rock-Einschüben und versucht einmal mehr erfolgreich unter die Haut zu gehen.
Aber nicht nur das Songwriting der oftmals doch recht eingängigen und nie ausufernden Prog-Power-Songs sticht heraus, auch die erwähnte Vocalarbeit und die versierte Technik an den Instrumenten ist eine wahre Freude und lädt zum Entdecken ein. Wer jedoch die ganze Bandbreite relativ kompakt genießen möchte, dem sei der 12-minütige Titeltrack samt Streichern, rockigen Riffs, metallischem Prog, etwas Folk und allerlei technisch raffinierten Details empfohlen. Aber auch die fast schon etwas ambiente und leicht mittelalterliche Ballade „Prairie Sailor“ sei Musikliebhaber ans Herz gelegt.
OSYRON ist ein Name, den man sich merken sollte. Die Kanadier liefern erneut ein eigenständiges und spannendes Album ab, das im Prog-Genre neue Akzente setzen kann und technisch über jeden Zweifel erhaben ist. Bald könnte man die Herren vielleicht schon in einem Zug mit den bekannten Referenzen nennen. Verdient wäre es!
Tracklist „Momentous“:
1. Anunnaki (feat. Percival)
2. Dominion Day
3. The Deafening (feat. Stu Block and Percival)
4. Landslide
5. Sorrow And Extinction
6. Beyond The Sun
7. Awake
8. Momentous (feat. Percival)
9. Prairie Sailor
10. Beacons
Gesamtspielzeit: 55:20
Band-Links: