Wenn man jetzt Bands wie NESTOR, dem NIGHT FLIGHT ORCHESTRA oder CAPTAIN BLACK BEARD unterstellen würde, dass sie auf den in Fahrt gekommenen Zug der neuen 80er AOR Welle aufgesprungen wären, würde man ihnen Unrecht tun. Dem NIGHT FLIGHT ORCHESTRA müsste man eher zu Dank verpflichtet sein, dass sie die Bremsklotz-Entferner und Weichensteller für das Wiederaufkeimen der jetzigen Melodic Rock/AOR Welle waren und NESTOR den letzten Kick verpasst haben, ihre Songs die sie ja angeblich schon in den Endachtzigern geschrieben haben, jetzt endlich veröffentlicht haben. CAPTAIN BLACK BEARD sollte man auf die Schulter klopfen, dass sie nie aufgegeben haben, denn diese Band gibt es bereits seit 2009 und ihre Songs waren schon immer in diese Richtung ausgelegt.
Bei WHITE SKIES kann man aber ohne Umschweife zum Punkt kommen, da sie selber zugeben, sich Anfang der Pandemie Gedanken gemacht zu haben ein reines AOR Album im Stile der Giganten des Genres JOURNEY, FOREIGNER oder TOTO zu komponieren. Gesagt, getan und in den letzten beiden Jahren wurden zwölf Tracks geschrieben, für das mir jetzt vorliegende Album „Black Tide“.
Die fünf Musiker, die ihre Wurzeln (nein überraschenderweise nicht aus Schweden) in UK haben, beweisen mit Songs wie „Emily“, „Midnight Rendezvous“, „Kiss Me As I Say Goodbye“, „Two World Collides“, „Bring It On Back“ oder „Leave A Light On“, dass sie durchaus dem rollenden Zug ein Schäuflein Kohle beisteuern können, um eine Weiterfahrt zu garantieren.
Beim einen oder anderen Song rutscht dann aber der Ärmel des Seidensakkos hoch und kurzzeitig blitzen die Nietenbänder auf. Nicht weiter verwunderlich, steht mit Mick White doch der Ex-SAMSON/Ex-FIRST STRIKE Sänger hinter dem Mikro. Gitarrist Ray Callcut (Ex-YA YA) und Ex-DOUBLE CROSS/DANTE FOX Keyboarder Pete Lakin zeichnen sich mit dem Sänger für die zwölf Songs verantwortlich. So geht es bei „What You Know About Love?“, „A Love Unjustified“, „Sleeping In The Fire“ und dem Titeltrack etwas härter zu, als man es vom Melodic Rock gewohnt ist.
„Black Tide“ kann aber dennoch uneingeschränkt für ruhigere Stunden empfohlen werden und 2023 ist bereits eine Tour zum Album geplant.
Tracklist „Black Tide“:
1. What You Know About Love?
2. Emily
3. Midnight Rendezvous
4. Kiss Me As I Say Goodbye
5. One Step Forward
6. Two Worlds Collide
7. A Love Unjustified
8. Bring It on Back
9. Black Tide
10. Leave A Light On
11. Takin A Ride
12. Sleeping In The Fire
Gesamtspielzeit: 59:17
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