Death To False AOR Tour 2022: THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, S.O.R.M., THE THUNDERJUNKIES @ ((Szene)), Wien (13.01.2022)

THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, S.O.R.M., THE THUNDERJUNKIES


Traurige Nachrichten gab es im September in der Crew-Zentrale des schwedischen NIGHT FLIGHT ORCHESTRA. Leider verstarb Gitarrist David Andersson, der unter anderem auch bei SOILWORK die sechs Saiten bediente. Ganz im Sinne und mit dem Segen des Verstorbenen betankte Kapitän Björn „Speed“ Strid den TNFO-Airliner und rief die „Death To False AOR“-Europa Tour aus. So legte also das Orchester an einem nebligen Sonntag in der Wiener ((Szene)) eine Zwischenlandung ein.

Anreisebedingt verpasste ich die ersten Songs des lokalen Openers THE THUNDERJUNKIES, was sich aber beim Rest des Dargebotenen als verschmerzbar erwies. Positiv hervorheben durfte man die Stimme der Sängerin Suzanne, die eine gut geölte Rockröhre auf das bereits anwesende Publikum losließ. Leider war das musikalisch Dargebotene eher Mittelmaß und würde daher mehr zu einem Grillnachmittag beim örtlichen Motorradhändler mit dem orangen Logo passen.

THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, S.O.R.M., THE THUNDERJUNKIES

Den zweiten, eher daneben platzierten Support-Slot besetzten die Schweden S.O.R.M. Das Trio aus Lidkoping servierte durchaus harte Kost, was halt so gar nicht auf einen Headliner, der mehr dem Glitter der 70er- und 80er-Jahre fröhnt, einzustimmen vermag. Mit ihrer „Hellraisr“-EP im Gepäck durften auch sie eine gute halbe Stunde ihren Sound vorstellen, der sehr oft an W.A.S.P. erinnerte. Sicher nicht unschuldig daran die kratzige Stimme von Fronter Micke Holm (und seinen im Blackie-Lawless-Sägeblatt-Design gehaltenen Gitarren). In einem anderen Setting wären die Jungs sicher ein guter Einheizer gewesen.

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Kaum haben S.O.R.M. die Bühne verlassen, dreht sich die Beschallung um 180°. Es tönten unter anderem TOTO’s „Africa“ oder auch „You’re My Favorite Waste Of Time“ von Johnny Logan aus den Boxen und dann landete endlich das NIGHT FLIGHT ORCHESTRA. „Speed“ startete voller Elan und gewohnt extravagant gekleidet in „How Long“ und „Sometimes The World Ain’t Enough“ hinein. Den verstorbenen David an der Gitarre ersetzte nun Rasmus Ehrnborn (u.a. Gitarrist bei SOILWORK). Bassist Sharlee D’Angelo ließ sich entschuldigen, da er sich gerade mit ARCH ENEMY auf Südamerika-Tour befindet. Er wird aber bestens von Mats Rydström (u.a. bei AVATARIUM) vertreten.

Es folgten Hit um Hit aus dem gesamten Backkatalog. Neuere Highlights wie „Burn For Me“ schmiegten sich direkt an Klassiker wie „Satellite“ oder „Stiletto“. Die quietschfidelen Aeromantikas (auch hier gibt’s einen Neuzugang mit Asa Lundman, daher nicht mehr „Airline-Anas“) lieferten wuchtige Backing Vocals und man merkt, dass Fronter Björn sich sichtlich mit den Stimmlagen bei TNFO wohlfühlt, denn er lieferte eine nahezu makellose Performance ab.

„Something Mysterious“ wurde unter großem Jubel dem verstorbenen David Andersson gewidmet. Nach dem wunderbaren „White Jeans“ und dem etwas langsameren „The Last Of The Independent Romantics“ wurde das heißgetanzte Publikum in nur eine kurze Pause entlassen, denn zur Zugabe wurden dann noch Snacks a la „Gemini“ und schließlich „West Ruth Ave“ serviert, wo dann auch die obligatorische Conga-Polonaise nicht fehlen durfte.
Danach hob das NIGHT FLIGHT ORCHESTRA wieder in die nebelverhangene Nacht ab.

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Setlist THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA:
How Long
Sometimes The World Ain’t Enough
Divinyls
If Tonight Is Our Only Chance
Burn for Me
This Boy’s Last Summer
Black Stars And Diamonds
Satellite
Something Mysterious
Stiletto
Paralyzed
Josephine
White Jeans

Gemini
West Ruth Ave

 

Kapitän Björn und seine Crew lieferten ein Feuerwerk an Gute-Laune-Hits ab, dass selbst den Härtesten unter den knapp 100 Gästen zumindest ein paar Tanzschritte entlocken konnte.
Starke Leistung, tolle Band… und auf keinen Fall „False AOR“!

 


Band-Links:
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Szene Wien:
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