Bloodlines
(Heavy Metal | Hard Rock)
Label: Mighty Music
Format: (LP)
Release: 05.05.2023
In den News war vor kurzem zu vernehmen, dass in Indien die Tiger wieder in der freien Wildbahn zurück sind. Eine wirklich schöne Nachricht. Noch schöner finde ich aber, dass der Tiger des New Wave Of British Heavy Metal auf den Plattenteller zurück sind. TYGERS OF PAN TANG waren eine der NWOBHM Bands die ab ihrer Gründung 1978 ganz weit vorne mitspielten. 1980 kam ihr Debut „Wild Cat“ auf den Markt und bis zu Album Nummer 4 („The Cage“ 1987) lief alles bestens für die Band. Mitunter spielte der spätere WHITESNAKE, THIN LIZZY und BLUE MURDER Gitarrist John Sykes ab der zweiten Platte die zweite Klampfe.
Nach einigen Querelen mit ihrem Label MCA (die von der Band verlangte, mehr Coverversionen aufzunehmen, da „Love Potion No. 9“ von THE CLOVERS ein großer Erfolg war) löste sich die Band 1983 auf, da sie von der Idee so gar nicht begeistert waren. Zwischen 85-87 erschienen dann mit neuen Mitgliedern zwei Alben. 1999 fand dann eine wirkliche Reunion statt, die such bis heute mit verschiedenen Bandmitgliedern anhält.
„Bloodlines“ ist das bereits siebte Album nach der neuerlichen Zusammenkunft und laut Gründer Robb Weir und dem Label, das Beste das je unter dem Bandnamen veröffentlicht wurde. Was sollten sie auch anders sagen? Und ich muss gestehen, dass der neue Output größtenteils überzeugen kann. Beginnend mit „Edge Of The World“, ein für meine Begriffe gelungener Hardrock-Song, ist bis hin zum Schlussakkord kein wirklicher Ausfall zu hören.
Der Opener beginnt mit orientalischen Klängen, die etwas an RAINBOW und VAN HALEN erinnern. „In My Blood“ und das bereits als Single erschienene „Fire On The Horizon“ werden auch die altgedienten Fans locker überzeugen. „Light of Hope“ kommt dann ruhiger, fast balladesk um die Ecke. Die Stimme von Jack Meile (SAINTED SINNERS) verleiht der Band seit seinem Einstieg 2004 der Band einen neuen Twist. TYGERS OF PAN TANG sind durch ihn mehr melodischer geworden, ohne aber ihre Wurzeln zu verleugnen oder besser gesagt zu vergessen. Gewisse stimmliche Parallelen zu EUROPE‘s Joey Tempest sind bei einigen Songs nicht von der Hand zu weisen.
Auch wenn „Bloodlines“ mehr in Richtung Hardrock geht, hört man den Metal immer wieder raus. Zum Schluss hin wird TOPT fast noch progressiv. Der Song „Making All The Rules“ (der mich am Anfang stark an SAVATAGEs „Handful Of Rain“ erinnert), der von Jugendlichen von heute handelt, die durch den herrschenden Druck, der aus vielen Seiten auf sie einfließt, nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen und ihr Leben damit desaströse Wege einschlägt. Langsam beginnend, steigert sich der Song bis zum Ende hin und die Vocals und Gitarren machen die im Text erwähnten fatalen Entscheidungen direkt hörbar. Ein ganz starker Song und Abschluss für ein wirklich starkes Album.
Die Tygers werden mit Sicherheit im Musikdschungel mit ihrem neuen Album einige Spuren hinterlassen.
Tracklist „Bloodlines“:
1. Edge of the World
2. In My Blood
3. Fire On the Horizon
4. Light of Hope
5. Back For Good
6. Taste of Love
7. Kiss the Sky
8. Believe
9. A New Heartbeat
10. Making All the Rules
Gesamtspielzeit: 44:02
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