Vor einem Monat haben Plainride aus Köln ihr neues Self-Titeled raus gebracht und sind seitdem mit „Corrosion Of Conformatiy“ auf Europa-Tour. Am 17.Mai haben die beiden Bands einen Stopp in Wien eingelegt und ich hatte die Gelegenheit, Backstage in der ((Szene)) Wien, mit PLAINRIDE ein paar Minuten zu quatschen. Here weg go!
Hallo Jungs, freut mich, dass wir heute das Interview – mit ein paar Nebengeräuschen (der Bierkühlschrank hat plötzlich laut stark den Kühler eingeschalten) – machen zu können. Kurzes Intro der Reihe nach bitte…
Bob: Hi ich bin der Bob und spiel Gitarre und Bass.
Max: Hallo ich bin Max und sing und spiel Gitarre.
Flo: Genau, ich bin Flo und spiele Schlagzeug.
Perfekt, erzählt uns mal ein paar Dinge die unsere Leser über euch wissen sollten.
Max: Boa, is ne gute Frage haha.
Flo: Ja dann dangen wir mit der Gesichte an.
Max: Was die ganze Band-Geschichte ?!
Flo: Ja so irgendwie in der Kürze halt haha.
Max: Uns gibt es seit, was haben wir gerade 2023, seit zehn Jahren. 2013 hab ich die Band gegründet, in Köln, da bin gerade her gezogen zum studieren und war eben auf der Suche nach einer neuen Band, und seit dem ham wir ein paar LineUp-Wechsel durchgemacht. Also ich bin tatsächlich das einzig verbliebene Originalmitglied. Da hat man direkt das Gefühl, dass wirft so ein schlechtes Bild auf einen hahaha, der stressige Sänger Typ der der alle rausschießt, hahaha.
Ne es hat sich einfach über die Jahre herauskristallisiert, weil es auch schwierig ist die richtigen Leute mit der richtigen Vision zu finden, die auch den selben Anspruch haben. Das irgendwie professionell zu machen. So in der Besetzung gibt es uns seit 2019. Also Flo ist seit 2016 dabei, quasi dienstältester Schlagzeuger und Bob ist seit 2019 dabei, und wir waren ja die meiste zeit ein Quartett, also mit Bass. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang, und seit 2020 ist unser Basser ausgestiegen, und ja war ja sowie erstmal Corona, und dann auf der Tour die wir danach gespielt haben, hatten wir immer wieder verschieben Bassisten dabei.
Teilweise hatte wir den Dario, den Bassisten der bei uns auf der aktuellen Platte gespielt hat dabei, zum Beispiel früher letzten Jahres. Der hatte aber zu viel zu tun und hatte nicht die Zeit das langfristig mit uns zu machen und letzten Herbst hat sich Bob dann dieses Dreier-Set Up ausgedacht- was du nachher dann hören wirst – und seit dem fahren wir die Nummer zu Dritt.
Ich bin schon gespannt, eure letzte Platte „Plainride“ ist ja richtig fett, mit riesen Arrangements, viele verschiedene Instrumente, ich bin gespannt wie ihr heute live klingt.
Ihr kommt aus Köln hast du gesagt, kannst du uns etwas zur Kölner-Rock Szene sagen?
Max: Also klein.
Flo: Non existend, haha.
Bob: Ne ganz so schlimm ist es nicht
Max: Ne is es nicht, aber es ist nicht sehr groß. Es gibt halt ein paar einschlägige Clubs, aber es wir auch weniger. Zum Beispiel das Underground war so ne Institution, das war halt so ein Anlaufpunkt für Rock-Konzerte und Rock Fans. Das haben sie leider platt gemacht. Es gibt halt immer noch so Schuppen wie das MTC, Blue Shell.
Flo: Sonic Ballroom.
Max: Sonic Ballroom ist halt ein altes Punk Ding. Also es gibt ein paar coole Bands.
Flo: Es gibt auch ein paar Rock-Kneipen, so wie das Walhalla oder Frieda. Das sind auch Sachen die bestehen bleiben.
Max: Aber fehlt meines Erachten an guten Promoter, guten Veranstaltern im Rock und Underground Bereich und an kleinen Bühnen wo kleine Bands auch mal anfangen können, ohne direkt mal den Laden mieten zu müssen.
Flo: Das Underground war ein ziemlich perfekter Mittelpunkt, es hatte zwei Bühnen mit jeweils der kleineren für 150 Leute und die große mit knapp für 400-500 Leute, und du konntest draußen sitzen. Viele Bands aus Genre waren halt da und leider gibt es dafür keinen Adäquaten Ersatz. Auch das Club Volta, wo wir Anfang des Jahres gespielt haben.
Max: Ist halt zu groß für den Einstieg.
Flo: Und es ist auch sehr modern, da fehlt der Rock Flair und es gab leider keinen Ersatz für das Underground und das ist schade.
Aber umso beeindruckender, ihr seid jetzt mit „Corrosion Of Conformity“ auf Europa-Tour, wart auch in UK unterwegs. Ist das eure erste große Tour in Europa?
Max: Erste richtige Tour, wo wir als Support Band unterwegs sind und die längste die wir bisher am Stück gemacht haben. Wir sind ja 20 Tage am Stück unterwegs, 17 Shows in 20 Tagen.
Wie hält man da die Energie hoch?
Flo: Ich hatte ja erstmal vor einer Woche eine Mandelentzündung bekommen.
Zum Glück musst du nicht singen hahaha.
Max: Wobei in der ersten Woche war ich auch kurz davor abzuschmieren. Ich glaub das ist auch normal wenn in Halle stehst, und wir hatten ja auch ein paar ausverkaufte Shows und wenn du dann die Keime von 400 Leuten einatmest, dann bleibts halt nicht aus. Aber ja, aufwärmen ordentlich, so viel Schlaf wie du kriegen kannst, viel Ingwer-Tee haha.
Bob: Auch Shout Out an unseren Tourmanager der so viel übernimmt. Er fährt die ganze Zeit, macht einen guten Job und wir können uns gut entspannen.
Max: Und nicht zuletzt auch Nattie, die den Merch macht. Das ist auch ein bisschen den Luxus den wir uns gegönnt haben, wird sich zeigen ob wir das in Zukunft auch so machen können, oder wir mehr HandsOn selbst machen müssen.
Aber ihr habt anscheinend eine coole Crew am Start.
Flo: Jaja auf jeden Fall.
Was war bisher die geilste Station für euch auf Tour?
Max: Boa schwer zu sagen?
Sold Out Shows ist halt immer geil, also Manchaster und Cardiff, das war nicht die größten Crowds, aber megageil, Affenhitze im Raum und gutes Feedback vom Publikum.
Flo: Also ich fand Dublin geil.
Wo habt ihr in Dublin gespielt?
Max: Im Academy, angeblich einer der größte Musik Clubs in Dublin.
Nice, da hat auch bereits RISE AGAINST gespielt, da seid ihr in guter Gesellschaft.
Flo: Ja, die Iren sind eindeutig irre und das hat uns auch mit am meisten gefallen.
Und Köln natürlich, Heimspiel für uns und dann noch Rock Palast.
Max: Boa ey, mir ging so die Muffe haha weil Rock Palast wow.
Euer letztes Album ist das Self-Titled Album, und es geht ja richtig fett los, mit Pauken und Trompeten kann man sagen. Hat ihr alle Parts selber geschrieben?
Flo: Also ja. Nur um kurz zu erklären wie wir Songs schreiben: Bei uns fängt alles im Proberaum an. Teilweise kommt Max mit einem Riff des wir dann verwenden, oder Bob schreibt was, oder es entsthet etwas aus dem Rhythmus. Aber die Songs entstehen durch hartes Dranbleiben und Wiederholen und manchmal kommen Ideen von vor einigen Jahren wieder zum Vorschein, die mal als kleine Audiodatei aufgenommen wurden, und auf einmal passt es und dann entsteht halt sowas. Und Gesang kommt bei uns als letztes oben drauf. Wir versuchen halt schon den Song so aufzubauen das wir immer Platz für Gesang lassen, oder es gibt schon eine grobe Idee. Aber am Ende des Tages ist dann Max, der dann gerade wegen Texten und so ein Thema ausarbeitet.
Bob: Und auf keinen Fall rechtzeitig vor dem Studio, hahaha.
Max: Zu meiner Verteidigung, mehr als den einen Song den ich dann im Studio eingesungen hab, hätten wir zeitlich sowieso nicht geschafft. Aber ja ich bin notorisch spät dran mit Texten.
Also bei euch kommt die Story zum Schluss?
Flo: Ja schon, ja.
Max: Oft. Manchmal gibt so etwas wie einen Arbeitstitel, das Wichtige ist, worum geht’s eigentlich und dann kommt der Text.
Flo: Das geile ist, für jeden Song haben wir einen Arbeitstitel und am Ende des Tages ist der dann gar nicht so weit entfernt von der Idee, wie dann das Endresultat.
Bringt mich gleich zu meiner nächsten Frage: „Shoe Of The Universe“ und „Hour Of The Mumakil“. Ich persönlich liebe es – kleiner Nerd – aber wer bringt die Nerd-Ideen bei euch rein?
Max: Ja alle irgendwie. Also Flo hat auch alles von Herr der Ringe gelesen. Aber ja, wenn ich so die Alleinherrschaft über die Texte hab, dann ja…
Flo: …Ja es ist Max, Max ist ein sehr belesener Kerl und kennt alle mögliche Geschichten, Mythen und Legenden und da kann er gut raus schöpfen.
Auf eurem Album habt ihr viele unterschiedliche Genre Elemente drinnen, Ich würde euch als Blues Rock Band bezeichnen, aber bei S.O.T.U gibt es sogar einen Rap-Part mit Voice-Effekten a la Darth Vader – wie würdet ihr euch bezeichnen, oder was sagen die Leute?
Bob: Straight Forward Jazz hahaha.
Ne aber der Grundgedanke dahinter ist progressiv und nicht weit entfernt, jeder von uns hat verschiedene Einflüsse und dann entsteht was Neues.
Flo: Es ist sehr schwer das zu kategorisieren.
Max: Das ist so lustig, weil das sagt ja jede Band von sich.
Flo: Ja, aber ich kämpfe seit Jahren darum uns einfach nur als Rock Band zu bezeichnen. Weil es zu schwer ist mit den ganzen Sub Genres.
Max: Der Arbeitstitel für das Genre ist halt Heavy Rock, weil das lässt die Riff-Lastigkeit irgendwie anklingen ist aber offen genug. Oft bekommen wir Stoner-Rock zu hören, was wir aber echt nicht sind und das Problem ist mit „nur Rock“ wenn du nicht gerade die FOO FIGHTERS bist, die sich das leisten können, fragt jeder „ja was denn für Rock? . Und dann musst du Marketing und bla la bla, und am liebsten würden wir uns einfach nicht drum scheren – whatever, ihr könnt rein interpretieren was ihr wollt.
Das ist ja auch das schwierige bei so einer Patte, es lässt sich auch halt das besser vermarkten was besser verdaulich ist, oder wo sich ein Ding die ganze Zeit durchzieht und das ist jetzt die ganze Platte.
Flo: Was ist QUEEN?
Eigene Kategorie.
Flo, Max: Dann haben wir den Anspruch – eigene Kategorie.
Flo: Also wir wollen uns hier nicht mit QUEEN vergleichen, hahaha
Ja, unsere erste Platte war mehr Desert Rock, die zweite Heavy Rock und die dritte Platte, da haben wir einfach aus dem geschöpft was wir haben. Da ist Funk dabei, Soul, Rap, klassischer Blues, 90s Rock, ein bisschen Grunge – schwierig
Wenn wir gerade von QUEEN sprechen, welche Bands haben euch denn beeinflusst?
Flo: Zählt ERIC CLAPTON als Band
Klar, ERIC CLAPTON zählt als Band
Bob: Ich nehm mal ERIC CLAPTON, LED ZEPPELIN und you’re not ready for it… SNARKY PUPPY.
Max: Bei mir ist es total offensichtlich, das was wir auch am meisten zu hören bekommen – CLUTCH. Kommt auch nicht von ungefähr, ist auch meine Lieblingsband und Neil Fallon ist ein Vorbild nicht nur vom Gesang, sondern auch von den Texten her. Gesanglich sag ich mal, RIVAL SONS hör ich sehr gerne.
Nice die gehen bald auf Tour.
Max: Ja wir würden gern supporten „Jay Buchanan“ if you’re reading this – we’d be in for your support“
Und nur drei… ja sag ich jetzt nicht MONSTER MAGNET sondern ELDAR.
Flo: Bei mir spielen FOO FIGHTERS ne große Rolle seit dem ich klein bin. INCUBUS war immer groß bei mir.
Vor allem in Richtung Schlagzeug… schwer, vielleicht LIMP BIZKIT, geile Beats…LED ZEPPELIN.
Eure Platte ist jetzt draußen, ihr seid auf Tour, wie geht’s weiter?
Max: Mehr Musik, mehr Tour mehr alles. Wir wollen mitnehmen was geht. Es ist halt nicht das einfachste, Deutsche Band mit englischer Rock Musik. Aber auf der anderen Seite, so viele Deutsche Rock Exporte gab es in letzter Zeit nicht – ohne größenwahnsinnig zu werden, aber lass uns Deutschland wieder auf die internationale Rock-Landkarte bringen.
Was dürfen wir heute live erwarten?
Max: Viel von der neuen Platte, aber alles ohne Sampler, aber wir haben alles dabei, damit es ordentlich Wums hat, da wir du dich nachher davon überzeugen können ob die Aussage standhält, hahaha.
Ich freue mich schon sehr auf den Song „Fire In The Sky“ und bedanke mich bei euch!
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