Goliath
(Death Metal | Extreme Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 11.08.2023
Nachdem es in den letzten Jahren im Hause KATAKLYSM etwas arg nach Stillstand roch, widmete sich Frontmann Mauricia Iacono wieder seinem Römer-Projekt EX DEO und gründete mit INVICTUS eine weitere Extreme Metal Band. Dennoch kommt der Mann mit der voluminösen Stimme nun mit seinen Kollegen nicht ganz drei Jahre nach „Unconquered“ mit dem nun 15. Album in 32 Jahren Bandgeschichte daher.
Und trotz seiner Nebenprojekte, oder gerade wegen dieser, schafft nun „Goliath“ wieder neuen Wind in den Sound der Kanadier zu blasen. Aber vielleicht mag auch Neuzugang James Payne (HISS FROM THE MOAT, Ex-VITAL REMAINS), der 2020 Olivier Beaudoin an den Drums ersetzte, neues Feuer entfacht haben. Schon von der ersten Sekunde an zeigt der Mann, was für ein Drum-Monster er ist. „Dark Wings Of Deception“ mag nicht wie ein in sich geschlossener Song wirken, überzeugt aber mit der unglaublichen Leistung von Payne, der hier die Doublebass durchrattern lässt, ebenso wie mit den djentigen und MORBID ANGEL-artigen Riffs.
Und so wirken die Tracks wieder komplexer als zuvor, aber auch durchschlagskräftiger und frischer. Von easy listening mögen wir hier weit entfernt sein und bewusste Eingängigkeit wie einst auf „Serenity In Fire“ vor fast 20 Jahren sucht man hier vergebens, aber doch bleibt schnell etwas hängen und die Lust auf weitere Durchläufe ist geschürt.
Der Titeltrack ist auch ein tonnenschwerer sperriger Hassbatzen, ehe „Death Of A King“ erneut von unmenschlichen Drumattacken und einprägsamen Leads lebt. Da kommt der Stampfer „Bringer Of Vengeance“, der zwischendurch auch mal verschnaufen lässt schon typischer mit bekannten Trademarks daher, hat aber auch wieder diese amerikanischen Tech-Riffs, die absolut überzeugen.
Aber egal welchen Track man von „Goliath“ einlegt, irgendwie wirkt alles wie eine Machtdemonstration von KATAKLYSM, die sich dieses Mal wohl weniger auf den Song als vielmehr auf einzelne Parts mit Durchschlagskraft konzentriert haben. Und die Rechnung geht auf! „The Redeemer“ schafft es dann mit düsterer Atmosphäre, die etwas in Richtung Black Metal schielt, gepaart mit einprägsamen Riffs, sogar als kleiner Hit durchzugehen und auch das finale „The Sacrifice For Truth“ versucht nochmal erflogreich mit Eindringlichkeit zu punkten.
Alles in allem bleiben KATAKLYSM zwar KATAKLYSM, liefern aber mühelos das frischeste und kreativste Album seit mindestens „Waiting For The End To Come“ aus dem Jahre 2013. Die-hard Fans kaufen blind, wer sich an den Kanadiern mittlerweile etwas abgehört hat, wagt einen neuen Versuch und Neueinsteiger, die auf fette Stampf-Rhythmen, aggressive Attacken und komplexere Riffs stehen, machen mit „Goliath“ auch nichts falsch.
Tracklist „Goliath“:
1. Dark Wings Of Deception
2. Goliath
3. Die As A King
4. Bringer Of Vengeance
5. Combustion
6. From The Land Of The Living To The Land Of The Dead
7. The Redeemer
8. Heroes To Villains
9. Gravestones And Coffins
10. The Sacrifice For Truth
Gesamtspielzeit: 40:56
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