The Hellish Joyride
(Melodic Metal | Power Metal)
Label: SPV (Steamhammer)
Format: (LP)
Release: 25.08.2023
Eigentlich sollte man die Supergroup THE UNITY nicht mehr vorstellen müssen, doch da die geniale Truppe nach wie vor nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommt, nochmal ein kurzer Schwank zurück zu den Ursprüngen. Gegründet wurde die Truppe nach der Auflösung von LOVE.MIGHT.KILL bzw. deren Sänger Jan Manenti (auch ODD DIMENSION), Basser Jogi Sweers, Keyboarder Sasha Onnen, Gitarrist Stefan Ellerhorst und den beiden GAMMA RAY Stars Henjo Richter und Michael Ehré, da die Truppe ja dank Kai Hansens HELLOWEEN-Reunion seit Jahren auf Eis liegt. In der Konstellation brachte man bereits drei starke Melodic Metal Alben mit rockigem Einschlag, aber auch Power Metal Elementen auf den Markt.
Nun steht Album Nummer #4 ins Haus und Jogi Sweers ist nicht mehr mit von der Partie, dafür Aber niemand geringeres als Tobias „Eggi“ Exxel von dem man seit der Stilllegung von EDGUY im Jahr 2020 nicht mehr gehört hat. Ich glaube, dass ich nicht mehr viel erzählen müsste und den Lesern bewusst ist, dass „The Hellish Joyride“ ein absolutes Meisterwerk ist, aber das wäre diesem Werk dennoch nicht gerecht.
Die Truppe startet mit einem grandiosen Intro, das an alte HELLOWEEN bzw. an einen Eintritt in die Power Metal Manege erinnert. Fanfaren, orchestrale Happy-Sounds und Trommelwirbel machen ebenso wie die angenehme Stimme von Jan neugierig und absolut Lust auf mehr. Mit „Masterpiece“ lehnt man sich eventuell mit dem Titel etwas aus dem Fenster, aber ich glaube der Band war bewusst, dass man hier etwas Besonderes am Start hat. Doubelbass-Geballer, eindringliche Melodien, verspielte, aber auf den Punkt treffende Riffs sorgen sofort für offene Kinnladen, während Manenti mit rauer und doch melodiöser Stimme absolut überzeugt. Spätestens in der Bride in der er mehrere Stimmen – teils versetzt – übereinanderlegt, bin ich gefangen im THE UNITY Sound. Der Mann erinnert mühelos an einen Mix aus Apollo Papathanasio (Ex-FIREWIND) und Jorn Lande (Ex-MASTERPLAN) und das erschreckend überzeugend. Beide Bands sind auch irgendwie Anhaltspunkte in diesem rockenden Power Metal Meisterwerk.
Mit dem mit düsteren Keys unterlegte Titeltrack gemahnt man nochmal an Roland Grapows Truppe, die auch verdächtig ruhig ist, im stampfenden Refrain lädt man mit fröhlichem Unterton aber dennoch zum Mitsingen ein. Sehr coole 80s Orgel-Sounds gibt es in der AOR-inspirierten Hymne „Only The Good Die Young“ und mit „Saints And Sinners“ bietet man eine galoppierende Power Metal Nummer, die mit allerlei Soli-Duellen á la Hansen/Weikath für Entzückung sorgt. Die messerscharfen Riffs, Licks, Hooks und Spielereien von Richter und Ellerhorst sind hier sowieso zum Niederknien.
Hiter THE UNITY stecken absolute Meister ihres Faches, die mit ihrem vierten Werk nun offensichtlich ihre Linie gefunden haben und das Songwirting absolut perfektionieren konnte. Da hört die Hittidchte auch in der Mitte des Albums nicht auf, denn auch die etwas andere Ballade „Something Good“, das erneut in Richtung 80er schielt, das überaus motivierte „Always Two Ways To Play“ oder der bombastische Stampfer „Golden Sun“, das teilweise auch auf einer GAMMA RAY Platte hätte Platz finden hätte können, fallen keineswegs ab. Das locker flockige „Stay The Fool“ holt nochmal die Orgel hervor und „Never Surrender“ gibt nochmal zwischen Melodic Rock und Power Metal gut Gas, ehe „You´re Not Forced To Stay“ mit entspannten Gitarren und ein passioniert singender Jan das Album mit einer wunderschönen (Disney)-Ballade abschließen.
Wo EDGUY, GAMMA RAY und HELLOWEEN mittlerweile mehr als Release-Faul sind und Fontiers Records mit ihrer Maßenware an Melodic Metal und AOR nur noch selten waschechte Highlights liefern, springen THE UNITY in die Presche und liefern mit „The Hellish Joyride“ ein echtes Highlight, das man als Fan der genannten Truppe oder generell dem Genre unbedingt gehört haben muss.
Tracklist „The Hellish Joyride“:
1. One World
2. Masterpiece
3. The Hellish Joyride
4. Only The Good Die Young
5. Saints And Sinners
6. Something Good
7. Always Two Ways To Play
8. Awakening
9. Golden Sun
10. Stay The Fool
11. Never Surrender
12. You‘re Not Forced To Stay
Gesamtspielzeit: 48:04
Band-Links: