Slow Burn
(Postcore | Modern Metal)
Label: Mascot Records
Format: (LP)
Release: 08.09.2023
Schon 2013 gegründet, schaffte es die All-Female Truppe CONQUER DIVIDE, bestehend aus Mitgliedern aus aller Damen Länder, genauer gesagt Amerika, Kanada und dem Vereinigten Köngreich, erst im vergangenen Jahr auf mein Radar. Denn da featuerte die Truppe ELECTRIC CALLBOY auf der unterhaltsamen Single „Fuckboi“, das vor allem durch die engelsgleichen Stimmen von Kia Castillo und Janiel Duarte auffiel. Mit „Slow Burn“ gibt es jetzt ganze acht Jahre nach dem Debüt erst das zweite Album der kreativen und ambitionierten Frauen.
Wer jetzt fürchtet, die zuckersüßen Gesänge von „Fuckboi“ wären hier an der Tagesordnung, der täuscht, denn der Opener „Atonement“ macht mit modernen, aber derben Core-Riffs und heftigen Screams, die von atmosphärischen Synthies und Keys flankiert werden, klar, dass die Damen auch anders können. Dennoch gibt es eindringlichen Gesang und eingängige Melodien. Auch das im späteren Verlauf überzeugende „Afterthought.wav“, das einen wüsten Mix aus Mathcore, Industrial und hymnischen Modern Metal bietet, zeigt die Kreativität und den Mut der Truppe. Dagegen stehen dann aber auch konträre Songs, die eher an moderne und düstere Symphonic Metal Truppen wie BEYOND THE BLACK oder EVANESCENCE erinnern. So ist auf „Slow Burn“ schon mal für Abwechslung gesorgt und die Zielgruppe nicht immer ganz klar.
Dazu machen sich CONQUER DIVIDE auch Gedanken über unseren Planeten und bieten sozialkritische Texte über unsere Umwelt und Gesellschaft. So geht es Gitarristin Kristen Sturgis in der theatralischen Hit-Single „Welcome2Paradise“, um Probleme in ihrer Umgebung, denn sie lebt in einem riesigen Seen-Gebiet, in dem eine 70-jahre alte Pipeline droht, das Wasser für viele große Städte in den Staaten zu verunreinigen, sollte diese einen Riss bekommen und somit verheerende Auswirkungen für die Menschen und Umwelt bewirken könnte. Und so passt der Mix aus wütendem Metalcore und hymnischen und kraftvollen Gesängen, die auch Hoffnung suggerieren, wunderbar. Dabei betont sie aber auch, dass sie als Teil einer über den Globus tourende Band nicht in der Position ist zu sehr zu predigen, aber Aufmerksamkeit auf solche Themen lenken möchte.
Mit diversen Chören, die zum Mitsingen einladen, Synthesizern, fetten Breakdowns und kreativem Songwriting schaffen es CONQUER DIVIDE auf „Slow Burn“, das viel Abwechslung, aber doch eine gewisse Linie bietet, ein spannendes, kurzweiliges, dynamisches und doch tiefgründiges Album zu schaffen, das der ambitionierten Band bald die verdiente Aufmerksamkeit und dazugehörige Tourneen bescheren sollte.
Tracklist „Slow Burn“:
1. Atonement
2. N E W H E A V E N
3. Paralyzed
4. Welcome2paradise
5. PRESSURE
6. System_Failure
7. Playing w/ Fire
8. Over It.
9. Afterthought.wav
10. The INVISIBLE
11. Wide Awake
12. OnlyGirl
12. gAtEkEePeR
Gesamtspielzeit: 51:16
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