Was passiert, wenn sich ein alter Heavy Metal Hase mit ein paar jungen, talentierten und motivierten Musikern zusammentut? In diesem Fall ist dabei MANHATTAN CENTURY rund um Ritchie Krennmayr, den Kenner der lokalen Szene einst bei STYGMA IV zu schätzen lernten und bestimmt auch sein Schaffen mit JACOBS MOOR verfolgen. Seine musikalische Mannschaft stammt von UPON THY WAVES, die nach dem Abgang ihres Sängers das Projekt erstmal auf Eis legten, hier aber nun eine neue Spielwiese gefunden haben.
Und was auf der ersten EP, die im Do-It-Your-Self Style entsandt, zu hören ist, ist nicht nur außergewöhnlich, sondern auch unglaublich stark. Für ein Debüt-Werk im Progressive Sektor, gibt es hier schon verdammt viel zu entdecken, sowohl musikalisch als auch technisch. Mag sein, dass hier und da DREAM THEATER und THRESHOLD – was jetzt nicht die schlechtesten Referenzen sind – mitschwingen, was in dem Genre keine Seltenheit ist, doch der düstere Sound von MANAHTTAN CENTURY hat noch viel mehr parat.
Mal typisch progressiv mit komplexen Akkordfolgen und dazu passenden, nicht minder kreativen und anspruchsvollen Rhythmen, mal straight und heavy und dann wieder sehr experimentell traut sich dieses ambitionierte Projekt auch Genregrenzen zu sprengen, kommt aber immer wieder gekonnt auf den Punkt. Das kann mal leicht orientalisch in der Gitarrenarbeit klingen, mal thrashig nach vorne preschen, oder auch mal funky bis jazzig tönen. Die Oberösterreicher setzen sich hier keine Grenzen und laden in extrem starke Klanglandschaften ein, in denen man sich auch schon mal verlieren kann.
Ritchie klingt dementsprechend abwechslungsreich und kreativ wie nie zuvor und hat stets den passenden Ton zur Situation. Geht es mal härter zur Sache, können seine Gesänge schon mal an Growls grenzen, im verträumten Ende von „Porphet Machine: A New Home“ kombiniert er seinen typisch eindringlichen Gesang auch mal mit gefühlvollen, fast gehauchten Vocals. Durch die düstere Schlagseite und den variablen Gesang wandeln die Jungs zudem auch etwas auf den Spuren NEVERMORE’s.
Hier nun einzelne Tracks hervorzuheben wäre nicht passend, denn „Ape“ sollte mit seinen mehr als 25 Minuten am Besten am Stück genossen werden, denn auch wenn das Werk komplex ist, zum Entdecken einlädt und immer wieder überrascht, klingt diese Debüt-EP absolut wie aus einem Guss und lädt zur Reise durch das MANHATTAN CENTURY ein!
Tracklist „Ape“:
1. Aberrant Host
2. Caverns
3. Ancient Movie
4. Migrtory Mind
5. Prophet Machine: A New Home
Gesamtspielzeit: 25:18
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