Mittlerweile ist es über 25 Jahre her, dass Daniel „Død“ Olaisen und Terje Vik Schei aka Tchort, die sich Ende der 90er als Live-Musiker bei SATYRICON kennen lernten, die Death Metal-Kapelle BLOOD RED THRONE gründeten. Tchort mag seit 2010 Geschichte sein und auch sonst ändert sich immer wieder mal etwas im Bandgefüge, doch Olaisen hat die Band nach wie vor fest im Griff und so überschlugen sich die Kritiken den letzten Werken „Fit To Kill“ (2019) und „Imperial Congregation“ (2021) mal wieder – und das zu Recht! Nun folgt Album Nummer #11, „Nonagon“!
Nun musste der Mastermind einmal mehr einen Verlust hinnehmen, denn Sänger Yngve „Bolt“ Christiansen, der 2015 schon mal ausgestiegen war, aber im selben Jahr wiederkehrte, ist nun wahrscheinlich endgültig Geschichte. Am Micro steht nun ein gewisser Sindre Wathne Johnson, der auch bei DECEPTION, CELESTIAL SCOURGE und TODESKING gurgelt. Und was der Mann vom Stapel lässt, kann sich nicht nur hören lassen, sondern passt auch wunderbar zu BLOOD RED THRONE.
Mit stets düsterem, manchmal black-metallischem Unterton walzen die Tracks alle irgendwo zwischen MidTempo und gemäßigtem UpTempo aus den Boxen, werden von wüsten, aber präzisen Drum-Attacken von Freddy Bolsø gewürzt und auch der Bass wummert wunderbar aus den Boxen. Das Highlight sind aber dennoch die mal sägenden, mal walzenden, aber auch mal virtuosen Riffs von Død und Ivan Gujić, die bereits seit 13 Jahren ein eingespieltes Team sind. Darüber thront das tiefe Gegurgel von Sindre, der aber neben Old-School Death Grunts auch hysterische, keifende und geschriene Vocals auf Lager hat und im richtigen Moment einsetzt.
Von düsteren Walzen, über fetten US-Death Brechern bis hin zu groovender Kost, die auch gerne mal an ILLDISPOSED erinnert, haben BLOOD RED THRONE alles dabei, was eine zeitgemäße Death Metal-Platte braucht, und das auf höchstem Niveau und mit immer wieder gekonnt eingesetzten, einprägsamen Melodien sowie starken Soli. Und ein paar kleinere und gelungene Experimente waren dieses Mal auch wieder drin. Man höre einfach den Solo-Teil auf „Split Tongue Serum“.
Die Norweger von BLOOD RED THRONE werden einmal mehr ihrem Ruf gerecht und liefern mit „Nonagon“ schon jetzt einen heißen Anwärter für das Death Metal-Album des Jahres!
Tracklist „Imperial Congregation“:
1. Strike Of Lightning
1. Epitaph Inscribed
2. Ode To The Obscene
3. Seeking To Pierce
4. Tempest Sculptor
5. Every Silent Plea
6. Nonagon
7. Split Tongue Sermon
8. Blade Eulogy
9. Fleshrend
Gesamtspielzeit: 42:29
Band-Links:
