Chasing Euphoria
(Melodic Death Metal | Power Metal)
Label: Atomic Fire Records
Format: (LP)
Release: 15.03.2024
Auch wenn wir es hier mit einem Zweitwerk zu tun haben, geht die Geschichte von LUTHARO schon zurück ins Jahr 2012, als Fronterin Krista Shipperbottom und Gitarrist Victor Bucur noch unter dem Namen INCARNADINE unterwegs waren. 2014 änderten man den Namen dann in LUTHARÖ und wechselte das restliche LineUp durch, ehe man nach dem Debüt „Hiraeth“, das im DIY-Style erschien, den Umlaut strich.
Nun erscheint das quasi Zweitwerk „Chasing Euphoria“ und die Kanadier zeigen, dass sie es echt draufhaben. Verspielt und doch fokussiert startet man wüst irgendwo zwischen Melodic Death-, Power- und Speed Metal mit „Reapers Call“ ins Geschehen. Zunächst brüllt Krista wütend mit hysterischem Unterton, dementsprechend gibt Drummer Cory Hofing Vollschub, die Riffs und Leads flirren ihr und uns nur so um die Ohren, ehe man im Refrain plötzlich zu rauen, aber eindringlichen cleanen Vocals wechselt und die Melodien versöhnlicher daherkommen. Ein heftiger Banger, der sich aber auch in die Gehörgänge frisst.
Und an dieser Rezeptur halten LUTHARO über den Verlauf des Albums fest. Für Diversität ist aber dennoch gesorgt, denn neben den genannten Genres, gibt es auch Einschübe des klassischen Death Metals, etwas Black Metal Flair kommt auch dazu und vor Thrash Metal macht man ebenfalls nicht Halt. Dazwischen sorgen die Heavy- und Power Metal Elemente immer wieder für Eingängigkeit und lassen den Musikern an ihren Instrumenten Raum, zu zeigen, was sie draufhaben. Mit „Time To Rise“ gibt es zum Wechselspiel aus gekonntem Gebrüll und Gesang opulente Töne im Background, „Born To Ride“ ist wahrlich ein wilder Ritt durch die Genres und bei „Bonded To The Blade“ wird es an der Gitarrenfront schön True-metallisch. Und mit dem finalen und längsten Track „Freedom Of The Night“ fährt man nochmal allerlei Geschütze von ruhig und verträumt, über bombastisch, pathetisch und intensiv bis hin zu ultra-brutal alle Geschütze auf und führt auf spannende Weise durch alle erwähnten Stile und noch etwas mehr.
Der furiose Mix erinnert mich, ob der rauen, hysterischen Vocals und dem schnellen Wechsel zwischen den Genres immer wieder mal an die Kollegen von 3 INCHES OF BLOOD, was die Kreativität im Riffing angeht, könnten die ebenfalls in Kanada ansässigen Herren von ANNHILATOR gestanden sein und auch sonst hört man so manche Einfluss heraus. Dennoch bieten LUTHARO auf ihrem zweiten Output genug Eigenständigkeit und Kreativität.
Tracklist „Chasing Euphoria“:
1. Gates Of Enchantment
2. Reaper’s Call
3. Ruthless Bloodline
4. Time To Rise
5. Born tT Ride
6. Bonded To The Blade
7. Chasing Euphoria
8. Creating a King
9. Strong Enough To Fall
10. Paradise Or Parasite
11. Freedom Of The Night
Gesamtspielzeit: –
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