Der Sound kommt immer an erster Stelle

Die legendären schwedischen Punkrocker NO FUN AT ALL aus Schweden 2022 ihr mittlerweile neuntes Studioalbum “Seventh Wave” herausgebracht und sind seitdem damit auf Tour. Dabei haben sie am 20. Mai 2024 auch in Wien einen Stop eingelegt, um in Chelsea zu spielen. Es war das letzte Konzert der Tour und es war verdammt heiß vor der Bühne. Die Fans haben sich natürlich über die Klassiker wie “Beat em’ Down” gefreut, waren aber ebenso begeistert von den neuen Songs. Ich hatte die Gelegenheit vor dem Konzert mit Sänger Ingemar und Bassist Stefan zu sprechen.


Ich hatte nicht erwartet, dass es so ein plus 30 Jahre langes Ding sein würde. Aber ich bin wirklich glücklich…Ingemar


Hi Ingmar, Hi Stefan. Danke für eure Zeit und, dass ihr heute das Interview mit uns macht. Heute das letzte Konzert der Tour, Wie geht es euch? Wie war die Tour bis jetzt?

Ingemar: Es war toll, denke ich. Es war wirklich toll. Es fühlt sich an, als wäre es immer toll. Die meisten Shows haben wir auch mit “The Drowns” gemacht. Und sie sind gute Freunde von uns.

Stefan: Wir haben auch ein Festival in Belgien gespielt ”Punks in the Pit”. Das war sehr gut.

no fun at all - interview

War das eure Lieblingsshow?

Ein Festival macht immer Spaß. Es gibt immer viele Leute. Das ist ein Safe-bet. Aber ich liebe auch die verschwitzten Clubshows.

Wie heute Abend?

Ja, ich denke. Aber es wird mehr als nur schwitzig. Die Schweizer Shows waren übrigens auch spitze! Die Schweizer mögen uns wieder. Wir hatten in den 90ern einen guten Lauf und jetzt geht es wieder sehr gut.

Ja, Stichwort 90er. NO FUN AT ALL wurde 1991 gegründet und spielt seitdem. Hättet ihr euch damals vorgestellt, dass ihr das so lange machen würdet?

Ingemar: Nein. Nein, überhaupt nicht. Ich hatte nicht erwartet, dass es so ein plus 30 Jahre langes Ding sein würde. Aber ich bin wirklich glücklich, dass es das ist. Ich weiß nicht, was ich sonst gemacht hätte, wenn ich das nicht gemacht hätte.

Ich habe gehört, dass du nicht in der Stadt wohnst, sondern auf dem Land, stimmt das?

Ingemar: Ja, ich lebe auf einer Farm auf dem Land. Definitiv. Ich bin halb Elektriker und halb Punk -Sänger.

Stefan: Wenn ich noch etwas hinzunehmen darf, ich denke, obwohl ich nicht seit 1991 in der Band war, es eine Sache in einer Band zu sein, und nochmal eine ganz andere, da auch eine Karriere zu haben. Und das ist in meinen Augen toll, dass wir noch auf Tour gehen und die großen Shows und Festivals spielen dürfen. Und nicht im Proberaum stehen

Lass uns ein bisschen über euer letztes Album, “The 7th Wave”, sprechen, denn ich denke, dass eure Fans es echt lieben. Ich persönlich denke, dass sich euer Sound auf dem letzten Album ziemlich stark verändert im Vergleich zum vorherigen. Kannst du uns vielleicht sagen, was ihr auf diesem Album anders gemacht habt?

Igemar: Haha Das ist eine gute Frage. Ich war wirklich krank, als ich die Vocals aufgenommen habe.

Haha, das hört man nicht!


Ingemar:
Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich hatte einen starke Erkältung. Aber es hat wirklich gut funktioniert im Endeffekt. Wir waren dieses mal aber echt gut vorbereitet. Mikel hat wie immer die ganze Musik geschrieben und ich haben den Großteil der Lyrics geschrieben. Aber so viel geprobt haben wir dann eigentlich gar nicht

Stefan: Also für mich ist der Unterschied zwischen diesem und dem Grit -Album, das 2018 rauskam, dass ich und Mikael uns viel Pre-Tracks über das Internet hin und geschickt haben, wir wohnen in verschiedenen Städten, und das haben wir zuvor noch nie so gemacht. Ich wollte mich auch etwas mehr einbringen, ohne den NO FUN AT ALL Sound zu zerstören, zumindest vom Bass her. Auch im Studio haben wir mehr diskutiert und überlegt.

Inegmar: Wir hatten auch ein bisschen mehr Zeit als beim letzten Mal.

Stefan: Und wir haben uns besser kennengelernt. Frédéric ist frischer bei der Band und wir haben uns besser kennengelernt. Das macht auch einen Unterschiede.

Ich denke, dass wir das hören können.
Wenn wir über Songwriting sprechen, wie hat es sich in den letzten 30 Jahren verändert?

Ingemar: Also von den Lyrics zum Beispiel. Am Anfang schreibst du nur Lyrics und du denkst nicht wirklich so viel darüber nach, was du schreibst. Vielleicht auf einigen Songs, aber definitiv nicht auf allen. Aber meine Standards für mich selbst sind bestimmt höher und höher geworden. In 30 Jahren musst du immer weiter arbeiten, sodass du mit den Songs glücklich bist. Für mich ist das letzte Album ein großes Werk. Es fliegt aber nicht nur aus mir raus, es ist mehr wie ein Puzzle. Ich sitze für Stunden und Stunden und Stunden und Tage. Meine Frau wird verrückt dabei haha!

Stefan: Auch auf der musikalischen Ebene, wir schauen, dass wir unterschiedliche Chord-Progressions verwenden und Songs auch mehr um einen Hook herum aufbauen. Es ändert sich auch die Art wie du dein Instrument spielst.

Haben sich deine Einflüsse auch verändert?
Ingemar: Auch wenn sich der Sound verändert hat, aber meine persönlichen Einflüsse haben sich nicht so viel verändert, seit ich in die Band gegründet habe. Ich höre immer noch meine 80er -Jahre -Musik. Aber ich höre auch andere Sachen.

Eine der Songs auf dem aktuellen Album ist mir ein SONG besonders aufgefallen: „Wonderland“. Er fängt mit einem Rock-Intro an und geht dann in Punk über, und schwingt so hin und her.

Ingemar: Ich glaube, der Song hat sich in den Proben ziemlich verändert. Aber im Endeffekt ist er uns denke ich gut gelungen.

no fun at all live


Kommt bei euch zuerst der Sound oder zuerst der Text?

Ingemar: Der Sound kommt immer an erster Stelle, das meinte ich auch mit dem Puzzle. Und wenn sich ein Part im Song ändert, können sich auch die Lyrics ändern.


Welcher Song macht euch am meisten Spaß live zu spielen?

Ingemar: Der Song “Fine” macht extrem viel Spaß.

Stefan: Ja, den spielen wir immer live. Denn es gibt halt auch Songs, die sich nicht so gut für Live-Shows eignen.

Aus Schweden sind immer tolle Musiker, tolle Rockmusiker und Punkrocker gekommen. Könnt ihr uns eine Insider-Tipp geben?

Ingemar: HAHA, ja, da gibt es eine Band, die wir immer erwähnen. LASTKAJ 14. Die singen auf schwedisch. Die sind schon lange auf der Bühne. Ich liebe seine Stimme und seine Lyrics. Es ist sehr punk und sehr gut. Übersetzt heißt das Loading Bay 14.

Stefan: Es ist aber schwer, die schwedische Punk -Szene zu kennen, wir sind nicht so oft in Schweden auf Tour. Und nach einer Tour habe ich dann oft keinen Bock auf Konzerte zu gehen.

Und jetzt zur Earshot-Signature Question, von der Band, die wir zuvor im Interview haben FOR I AM. Wenn ihr an euer Lieblings- Album oder Lieblingssong mit einer Speise vergleichen müsstet, was wäre das?

no fun at all - interview


Ingemar:
Hmm welches NFAA-Album wäre das einfachste, um es mit einer Speise zu übersetzen? Hmm, schwierige Frage. Vielleicht ”No Straight Angles” vielleicht etwas scharfes…ich denke an Ramen…oder irgendwas mit Chili haha.

Stefan: Für mich wäre es immer wie Dal haha!

Ingemar: Haha genau, alles zusammengemischt und nicht herausstechen haha!

Meine letzte Frage ist, was passiert in der NO FUN AT ALL Welt? Was sollen unsere Leser wissen?

Wir machen ein paar Festivals im Sommer. Wir spielen in Schweden mit den SATANIC SURFERS und MILLENCOLIN, und ja, wir freuen uns auf das Konzert heute!

 

 

 

 

 

 

 


Band-Links:
no fun at all interview NO FUN AT ALL - Ingemar & Stefan

 

 

 

 

Band-Biografie (Quelle Wikipedia)
NO FUN AT ALL wurden 1991 in einem kleineren schwedischen Ort namens Skinnskatteberg gegründet. Begründer war der Songwriter, Gitarrist und AC/DC-Fan Micke Danielsson, der die Band zusammen mit dem Bassisten Henrik Sunvisson und dem Sänger Jimmy Olsson, der zunächst auch als Schlagzeuger fungierte, gründete. Olsson verließ die Gruppe bereits 1993, dafür kamen mit dem neuen Sänger Ingemar Jansson, Krister Johansson (Gitarre) und Schlagzeuger Kjell Ramstedt gleich drei neue Bandmitglieder dazu. .  Mehr auf: Wikipedia
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