Cold Flare Eternal
(Melodic Death Metal)
Label: Reaper Entertainment
Format: (EP)
Release: 05.09.2025
Tuomas Saukkonen ist gerade wohl ein sprudelnder Brunnen an Inspiration und Motivation. Der Finne geht aktuell in die Vollen. Nach dem 2023er BEFORE THE DAWN Album, das einen neuen Clean-Vocalisten vorstellte, legte er sogleich mit der EP „Archaic Flames“ nach und bietet gut ein Jahr später bereits den nächsten Longplayer “Cold Flare Eternal“, welcher das nun neunte Album darstellt, obwohl man vor dem letzten Album eine längere Pause einlegte. Zudem gab es ja bereits ein neues Werk von seinem anderen Projekt DAWN OF SOLACE sowie eine angekündigte WOLFHEART EP, welche auch im September noch erscheinen wird.
Aber wirkt sich die hohe Schlagzahl nun negativ auf die Qualität aus? Ich denke nicht, denn hier wird astreiner Melodic Death Metal zwischen finnischen Keys und dazu passender düsterer Atmosphäre gleichermaßen, wie heftige Göteborg-Melo-Death/Thrash zelebriert. Kein Song gleicht dem anderen, es kommen neben typischen Genretrademarks, auch Gothic-Elemente, dichte nordische Atmosphäre, sowie so manch emotionaler Part vor.
Der Sound ist fett, druckvoll und transparent produziert, der Mastermind brüllt gekonnt und voluminös, während die Keys für Eingängigkeit und Stimmung sorgen, sodass sogar mal AMORPHIS in den Sinn kommt, wohingegen in den heftigen Momenten DARK TRANQUILLITY, OMNIUM GATHERUM oder INSOMNIUM Pate standen. Mit den cleanen Parts von Paavo Laapotti bin ich, so emotional und inbrünstig er oft singt, nicht immer ganz zufrieden, tönt manches doch etwas zu typisch und gerne auch mal nasal. Schlecht macht der Herr, der auch bei DEFILED SERENITY und KUUSUO aktiv ist, das aber definitiv nicht. Eine echte Demonstration des Könnens ist definitiv das heftige wie intensive „Stronghold“, bei dem Saukkonen stimmlich in allen Growl-Facetten glänzt, dezente IN FLAMES Einflüsse zulässt und aufs Gemüt drückt. Thrashig wird es hingegen bei „Fatal Design“ und im abschließenden „Ad Infinitum“ gibt man sich sphärischen Sounds hin, wodurch auch für mehr als Abwechslung gesorgt ist.
Auch wenn hier andere, artverwandte Genrevertreter erwähnt wurden, so haben sich BEFORE THE DAWN über die Jahre ihren ganz eigenen Sound erspielt und konnten diesen auf „Cold Flare Eternal“ nochmal erweitern, intensivieren und perfektionieren, ohne dabei die genannten, sowie weitere Einflüsse über Bord zu werfen. So ist das neue Album ein wunderbares Genrewerk, das ehrlich, authentisch und kreativ daherkommt, ohne nun das Genre komplett neu erfinden zu müssen.
Tracklist „Cold Flare Eternal“:
1. Initium
2. Fatal Design
3. As Above, So Below
4. Mercury Blood
5. Stellar Effect
6. Flame Eternal
7. Stronghold
8. Destination
9. Shockwave
10. Ad Infinitum
Gesamtspielzeit: –
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