TRIBAL GAZE – Inveighing Brilliance
TRIBAL GAZE
Inveighing Brilliance
(Death Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 17.10.2025


Die texanische Death Metal Szene ist eine der aktivsten der letzten Jahre im amerikanischen Kosmos. So haben uns Bands wie CREEPING DEATH und FROZEN SOUL in jüngerer Vergangenheit Alben präsentiert, die zu den besseren der New Wave of Oldschool Death Metal gehören. Noch eine Prise von 200 STAB WOUNDS und der Klangkosmos von TRIBAL GAZE ist perfekt, die mit „Inveighing Brilliance“ ihren zweiten Output vorlegen.

Handwerklich sind die zehn Nummern mehr als solide und definitiv am Stand der Zeit. Die knappe halbe Stunde Laufzeit zeigt die Verwurzelung der Band im Hardcore und ist alles andere als unpassend.

Das Problem von TRIBAL GAZE gegenüber den vorher genannten Bands ist eine doch recht große Vorhersehbarkeit ihrer Songs. Es passiert recht wenig Originelles oder gar Neues und ein Gefühl von „Hab ich schon gehört“ stellt sich recht rasch ein. Das bedeutet nicht, dass „Inveighing Brilliance” schlecht ist, aber die Durchläufe halten sich in Grenzen.

Die Rythmusfraktion von Zachary Denton und Cesar De Los Santos gibt immer eine solide Basis, sticht jedoch nie heraus. Man kann nicht behaupten, dass das Drumming besondere Merkmale aufweisen würde. Das Riffing ist tief und mächtig, ganz dem Stil angepasst. Die Songs grooven alle gewaltig und gehen durch den Mix schön in die Magengrube. Stimmlich hält sich McKenna Holland immer irgendwo zwischen Growling und infernalem Grunzen auf. Auch das ist technisch einwandfrei, aber auf Dauer etwas monoton.

„Smiling From Their Chariots” gibt recht gut den Stil des Albums vor. Tiefe wummernde Riffs, die aggressiv vorausgehen und eine wummernde basslastige Rythmusfraktion. Das Tempo ist gedrosselt und der Gesang shoutet mal im Hardcore Stil oder kippt in tiefste Grunts.

„Beyond Recognition” oder “Emptying The Nest” machen nicht viel Anderes. Etwas mehr um Atmosphäre bemüht, gibt es Doublebass Attacken und singende Gitarrenleads. Tempowechsel geben die Richtung vor und es rumpelt mal schnell, mal gemächlich dahin.

„Guarding The Illusion” sowie “To The Spoils Of Faith” setzen dann mehr auf Stimmung und düsteren Grundton. Die kurz angespielten rockigeren Riffs bleiben gefühlt etwas im Sumpf des enorm tiefen Mixes stecken und der Sound wird zum Teil sehr stumpf. Das rettet auch das Solo nicht aus der Monotonie.

Wirklich gut werden TRIBAL GAZE wenn sie schneller werden. „Ruling In A Land With No God” und „The Irreversible Sequence“ ballern zum Teil im D-Beat dahin mit dazu perfekt passendem rockigen Riffing. Das hat tatsächlich schwedisch punkige Züge und wildert in alten ENTOMBED Gefilden.

Mit „Draped In Piercing Radiance” beweisen die Texaner ein gutes Gespür für Groove. Das Riffing ist melodisch und harmoniert super mit dem mid-tempo Drumming. Sehr schade, dass der Höhepunkt erst so spät erfolgt.

„Inveighing Brilliance” ist technisch höchst solide und wird Fans des Cave-man Death Metals zufriedenstellen. Zu viel an Inspiration oder Kreativität sollte man sich aber nicht erwarten.

Autor: Michael Wimmer


Tracklist „Inveighing Brilliance“:
1. Smiling From Their Chariots
2. Beyond Recognition
3. Emptying The Nest
4. Guarding The Illusion
5. To The Spoils Of Faith
6. Ruling In A Land With No God
7. The Irreversible Sequence
8. Inveighing Brilliance
9. Draped In Piercing Radiance
10. Lord Of Blasphemy
Gesamtspielzeit: 31:13

 


Band-Links:

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TRIBAL GAZE – Inveighing Brilliance
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LineUp:
McKenna Holland (Vocals)
Ian Kilmer (Guitars)
Quintin Stauts (Guitars)
Zachary Denton (Bass)
Cesar De Los Santos (Drums)
7
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