Es ist inzwischen schon eine liebgewonnene Tradition geworden, sich im Herbst in der gemütlichen Location der Spinnerei in Traun zu treffen, um den Musikern und Musikerinnen von FLOYD DIVISION die Aufwartung zu machen. Wie der Name schon verrät, ist man der Musik und dem Zauber von PINK FLOYD verfallen und so wurde die Formation 2009 gegründet um den alten Helden zu huldigen.
An diesem kühlen Freitagabend war die Halle richtig gut gefüllt. Der Andrang war so groß, dass man diesmal sogar Stehtische in der Mitte aufgestellt hat, um noch mehr Gästen Platz zu bieten. Ein Blick durch den Saal bestätigte die Annahme, dass der Altersdurchschnitt wie auch die letzten Jahre eher etwas höher lag und wahrscheinlich viele Leute PINK FLOYD in ihrer Jugend für sich entdeckten.
Die Bühne wirkte mit zehn Musiker*innen gute gut gefüllt und daher hielt sich der Bewegungsradius in Grenzen, doch die atmosphärische Musik der Briten hat weder Showelemente noch sonstiges KlimBim nötig. Einzig die eingespielten Videos im Hintergrund, sowie die Beleuchtung sorgten für die perfekte Atmosphäre.
Eröffnet wurde das Konzert mit „On The Run“ und einem verrückt durch die Gegend fahrenden Bett als Video im Hintergrund, ehe „Time“, „Money“ und „The Great Gig In The Sky“ für die nötige Hitdichte sorgten. Sänger, Manager und Gründer Roman Bischof machte seine Sache gut, auch wenn seine Stimmlage nicht zu jedem Song perfekt passte. Die Fußstapfen von Roger Waters und David Gilmour sind bekanntlich riesig und daher kein Vorwurf an den sympathischen und immer wieder aus dem Nähkästchen plaudernden Frontmann. Ein Highlight des Abends war mit Sicherheit das beeindruckende „Shine On You Crazy Diamond“ mit seinen fast 15 Minuten Spielzeit. Eine der schönsten Musikstücke aller Zeiten. Doch fast noch mehr freute ich mich über den fetten Sound von „Sorrow“ mit seinem gigantischen Intro auf der Gitarre, das die Boxen fast an seine Grenzen brachte. Da sich der übliche Gitarrist Thomas Scherrer über Nachwuchs freuen durfte und unpässlich war, wurde er kurzerhand ersetzt. Sein Backup vollführte wahre Wunderdinge auf der Gitarre. Der Name ist mir aber leider entfallen.
Zum Ende des ersten Teiles folgte „Welcome To The Machine“ vom 1975er Album „Wish You Were Here“ und seinem einprägsamen und kultigen Cover mit dem brennenden Stuntman, der einem anderen Mann die Hand schüttelt, darauf. Danach hatte man etwa 30 Minuten Zeit um sich an der Bar zu stärken oder andere Bedürfnisse zu stillen, ehe es weiter ging mit der Musik von PINK FLOYD.
Passend zum aus den Boxen schallenden Hundgebell, wurde zu Beginn „Dogs“ gespielt ehe „High Hopes“ einen großen Sprung in die 90er machte. Mit „Young Lust“ von „The Wall“ oder dem Instrumental Stück „Marooned“ wagte man sich in Regionen vor, die nicht jedem PINK FLOYD Jünger ein Begriff sein dürften. Großes Lob auch an die restlichen Musiker, sowie die Damen im Hintergrund, die mit ihren tollen Stimmen für viele Wow-Momente sorgten.
Es Folgte was folgen musste und der Hubschrauber läutet mit „Another Brick In The Wall“ das würdige Finale ein. Was sollte man noch großartig über diese Nummer schreiben, außer, dass sie auch nach fast 50 Jahren nichts von ihrer Wucht und ihrer Genialität verloren hat. Anschließend verabschiedete man sich kurz hinter der Bühne um zur Zugabe erneut zu erscheinen.
Roman bat nun alle sich von ihren Sitzplätzen zu erheben und sich nach vorne zu begeben um das Finale würdig gemeinsam zu feiern. Es folgten neben „Wish You Where Here“, bei dem ordentlich gekuschelt und laut mitgesungen wurde, „Run Like Hell“ von „The Wall“, einer der stärksten Songs aller Zeiten. Die Rede ist von „Comfortably Numb“, bei dem Gilmour seinerzeit Geräusche aus seiner Gitarre holte, die damals für Gänsehaut sorgen und dies nach wie vor tun. Ein Meisterwerk.
Setlist FLOYD DIVISION:
On The Run
Time
Great Gig In The Sky
Money
Us And Them
Any Colour
Shine On You Crazy Diamond
Sorrow
Welcome To The Machine
–
Red Sky
Dogs
Set The Controls For The Heart Of The Sun
High Hopes
Young Lust
Marooned
The Happiest Days Of Our Lives
Another Brick In The Wall
–
Wish You Where Here
Comfortably Numb
Run Like Hell
Uns so endete der nette Abend mit gut gelaunten Menschen und einer mehr als talentierten Band, die PINK FLOYD so würdig vertraten wie es nur ging. Dann warten wir voller Vorfreude auf Herbst 2026 um erneut den Tönen von FLOYD DIVISION in der Spinnerei Traun lauschen zu dürfen.
Autor: Andi Wollersberger

