BLOOD RED THRONE sind die große Konstante in der recht kleinen Szene des norwegischen Death Metal. Seit ihrem ersten Release 2001 folgten konstant und in kürzeren Abständen hochwertige Alben und das Level war trotz vieler Besetzungswechsel stets im oberen Segment angesiedelt. Mit „Siltskin“ folgt nun der zwölfte Output, und gleichzeitig der zweite Longplayer mit dem neuen Sänger Sindre Wathne Johnsen.
Die Norweger liefern wieder genau das, was erwartet werden konnte. Ihr Death Metal ist schnörkellos und geradlinig, gute alte europäische Schule eben, stark getrieben und fokussiert auf das Riffing.
„Scraping Out The Cartilage” als Opener gibt perfekt die Marschrichtung vor. Von Sekunde Eins an geben die Gitarren den Ton an, die Geschwindigkeiten ändern sich immer wieder, und dementsprechend folgt das intensive Drumming von Freddy Bolsø vom Mid-Tempo immer wieder in Highspeed Kurven und zurück. Das Growling von Sindre Wathne Johnsen ist schön kehlig und im tiefen Segment verortet, jedoch stets gut verständlich.
Mit „Beneath The Means” verorten sich BLOOD RED THRONE stark im Mid-Tempo Bereich, welcher über das gesamte Album verstreut einen überraschend großen Anteil einnimmt. „Necrolysis“, “Vermicular Heritage” sowie „Vestigial Remnants“ sind die besten Beispiele dafür. Was diese Songs vor allem eröffnen, ist die unglaubliche Fähigkeit der Norweger zu grooven und mit Hooks und Melodien nicht zu geizen. Death Metal erschafft selten Ohrwürmer, jedoch bleiben die Stücke der Norweger sensationell gut im Ohr hängen.
Dass es BLOOD RED THRONE aber auch anders können, beweist man mit „Husk In The Grain“ und „Anodyne Rust”. Die Highspeed Songs sind wie in alten Death Metal Tagen, schnell, chaotisch, brutal und trotzdem nicht überladen.
Als einzige kleine Kritik könnte man die zum Ende hin etwas einfallende Eintönigkeit der Vocals nennen. Die Growls sind in ihrer gutturalen Art ganz dem Stil von BLOOD RED THRONE angepasst. Zu den Größen der Szene wie dem Corpsegrinder fehlen Sindre Wathne Johnsen dann doch gewisse technische Feinheiten und gelegentlich eingesetzte andere Gesangsstile wie Screams hätten den Songs eventuell gutgetan.
Trotzdem ist „Siltskin” eines der besten wahren Oldschool Death Metal Alben des Jahres. Dem so lange schon aufrecht erhaltenen Niveau der Releases von BLOOD RED THRONE kann man nur mit Hochachtung entgegentreten.
Autor: Michael Wimmer
Tracklist „Siltskin“:
1. Scraping Out The Cartilage
2. Beneath The Means
3. Husk In The Grain
4. Necrolysis
5. Anodyne Rust
6. Vestigial Remnants
7. Vermicular Heritage
8. On These Bones
9. Marrow Of The Earth
Gesamtspielzeit: 45:28
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