Diabolis Interium
(Black Metal)
Label: Regain Records
Format: (LP)
Release: 2001
Die Anzahl an Bands, welche sich dem Black Metal verschreiben, hat ja in den letzten Jahren unheimlich zugenommen, dennoch befinden sich unter ihnen nur relativ wenige, die diesen Stil in seiner ursprünglichsten Form betreiben. Zusehends nimmt der Einsatz von Keyboards dem Black Metal etwas von seiner eigentlichen Rohheit.
Doch es gibt auch immer noch Formationen, welche sich von diesen Strömungen keineswegs beeinflussen lassen und deshalb getrost als Institutionen in Sachen harten, direkten Black Metals bezeichnet werden können. Zu diesen zählen zweifelsohne die Schweden von DARK FUNERAL. Sie veröffentlichen dieser Tage ihr drittes vollständiges Album namens „Diabolis Interium“. Die Wartezeit auf dieses Werk dürfte schon so manchen Fan zur Verzweiflung getrieben haben. Schuld daran waren mit Sicherheit zu großen Teilen die Probleme mit dem Line Up. Diese dürften nun aber überwunden sein, denn Gitarrist/Songwriter Lord Ahriman und Bassist/Sänger Emperor Magus Caligula haben durch die Herren Dominion an der zweiten Gitarre und Matte Modin am Schlagzeug tatkräftige Unterstützung bekommen. Kaum hört man die ersten Takte des Openers „The Arrival Of Satan’s Empire“, steht unmißverständlich fest, daß DARK FUNERAL nicht im geringsten von ihrem Stil abgewichen sind, was natürlich sofort ein verzücktes Grinsen auf das Gesicht des Hörers zaubert. Eigentlich paradox, angesichts der durch und durch brutalen und düsteren Atmosphäre, welche die Songs verbreiten. Diese Atmosphäre wird einmal mehr durch meist ultraschnelles Drumming, gepaart mit prägnanten, ebenso schnellen Gitarrenläufen, untermauert von Emperor Magus Caligulas Organ, erzeugt. Dieser kreischt sich wie bereits in der Vergangenheit die Seele aus dem Leib (sofern diese nicht längst Eigentum des Leibhaftigen ist), agiert hierbei aber auch immer wieder in tieferen Tonlagen. Trotz der eng gesteckten stilistischen Grenzen, sind DARK FUNERAL in der Lage gewesen, ein wirklich abwechslungsreiches Album zu schaffen. Songs wie das bereits genannte „The Arrival Of Satan’s Empire“, Goddess Of Sodomy“, der Titeltrack „Diabolis Interium“ oder „Heart Of Ice“ gehören bestimmt zum genialsten, was DARK FUNERAL bisher veröffentlicht haben. Diese Nummern können ohne weiteres an schwarze Hymnen wie „My Dark Desires“ und „Open The Gates“ anknüpfen, was vor allem live die Massen in Hysterie versetzen wird. „Diabolis Interium“ kann getrost als das ausgereifteste Album der Teufelsanbeter, und somit auch als Meilenstein für die gesamte Szene, bezeichnet werden. Einziges Manko stellt die kurze Spielzeit dar. Diese beläuft sich auf 36:19, trotz der Tatsache, daß auch das bereits auf der „Teach Children To Worshíp Satan“ – EP veröffenlichte „An Apprentice Of Satan“ mit auf den Silberling gepreßt wurde. Zwar in neu eingespielter Fassung, dennoch ist es kein gänzlich neuer Song.
Aber mit Sicherheit ist es sinnvoller, 30 Minuten absolut hochkarätiges Material zu veröffentlichen, als den einen oder anderen Lückenfüller einzubauen. Und mehr als 8 Nummern waren ja auch auf dem Vorgänger „Vobiscum Satanas“ nicht vertreten. Für alle schwarzen Seelen und Fans der Truppe ein absoluter Pflichtkauf!
Tracklist „Diabolis Interium“:
1. The Arrival of Satan’s Empire
2. Hail Murder
3. Goddess Of Sodomy
4. Diabolis Interium
5. An Apprentice Of Satan
6. Thus I Have Spoken
7. Armageddon Finally Comes
8. Heart Of Ice
Gesamtspielzeit: 45:45