Mitte Februar dieses Jahres war die Auflösung meiner absoluten Lieblingsband FEAR FACTORY wie ein Schock für mich. Durch die Auflösung der Gruppe und die dadurch resultierenden „Untätigkeit“ der Band entschloss sich ihr Label Roadrunner, die Rechte für das erste FEAR FACTORY Album von Produzentenguru Ross Robinson zu erwerben.
Ein Jahr vor der Veröffentlichung des ersten offiziellen FEAR FACTORY Albums „Soul of a new machine“ (1991) waren FEAR FACTORY im Studio von Ross Robinson (dem später der große Durchbruch als Produzent von KORN, SEPULTURA und SLIPKNOT gelang) und nahmen ihre letzte Demo CD namens „Concrete“ auf. Ein Jahr später bekamen sie den Vertrag bei Roadrunner und komponierten ein paar neue Songs für ihr Debut Album. Ein großer Teil der Songs die auf „Soul of a new machine“ zu hören sind, wurden jedoch von „Concrete“ übernommen.
Mehr als die Hälfte der Songs von „Concrete“ (nämlich neun) sind auf dem ersten offiziellen Album enthalten. „Echoes of Innocence“ entspricht zu 85% „Therapy for pain“ vom 1995er „Demanufacture“-Album. „Concrete“ ist unter dem Namen „Concreto“ auf der „Dog Day Sunrise“–Single zu finden. Allerdings ist die 1991er Version um einiges roher und heavier.
Somit bleiben als „neue“ Songs: „Sangre de Ninos“, „Deception“, „Piss Christ“ (außer den Songtitel hat dieser Song keine Ähnlichkeit mit „Pisschrist“ vom „Demanufacture“ Album), „Anxiety“ und „Ulceraton“.
Vom Sound her gefällt mir „Concrete“ teilweise sogar besser als „Soul of a new machine“ – ein roher aber absolut transparenter Sound, tiefe und cleanere Vocals, mit weniger Vocaleffekten, die für mich teilweise störend wirkten. Die „neuen“ Songs sind etwas härter als die bereits veröffentlichen, da wird geblastet, was das Drumset hergibt und wie gewohnt oft durch Riffwechsel unterbrochen. Auch die Samples kommen meiner Meinung deutlicher zum Vorschein, besonders beim Song „Concrete“.
Fazit: Für FEAR FACTORY Fans ein MUSS!! Alle Old-School FEAR FACTORY Fans werden ihre helle Freunde an dieser Silberscheibe haben, und „neuere“ FEAR FACTORY Fans wüssten dann, was mit „straight Death-Metal“ gemeint ist. Musikalisch ist heute dieses Album sicher kein Meisterwerk, aber man bedenke, daß dieses Album schon elf Jahre alt ist. Eins der innovativsten Alben im harten Metal Bereich Anfang der 90er.
Das Abschiedsgeschenk von einer (für mich) wichtigsten Band im Metal Bereich.
R.I.P. FEAR FACTORY!!!
Tracklist „Concrete„:
1. Big God / Raped Souls
2. Arise Above Opression
3. Concrete
4. Crisis
5. Escape Confusion
6. Sangre de Niños
7. Soulwomb
8. Echoes of Innocence
9. Dragged Down by the Weight of Existence
10. Deception
11. Desecrate
12. Suffer Age
13. Anxiety
14. Self Immolation
15. Piss Christ
16. Ulceration
Gesamtspielzeit: 41:39