From Here To Infirmary
(Punk | Pop-Punk)
Label: Vagrant Records
Format: (LP)
Release: 2002
Als ich mir „From Here To Infirmary“ zum ersten Mal anhörte, wusste ich nicht so recht, was ich damit tun soll. Sicher, es schmiegt sich problemlos in die Gehörgänge ohne irgendwo anzuecken, obwohl ALKALINE TRIO das beim Großteil der neueren Poppunkbands so verbreitete wie penetrante um-jeden-Preis-gefallen wollen fehlt. Auch die Texte sind nicht einfaches zuckerlrosa Happy Party Einerlei, sondern im Gegenteil äußerst emotionell.
Trotzdem kann ich ihnen den Inhalt manchmal nicht wirklich abnehmen, zu oft wiederholt er sich und wirkt berechnet. Statt bunter Langweile eben graue. Von Zeit zu Zeit blitzen allerdings einige sehr gute Momente hervor, wie in „Take Lots With Alcohol“, oder sogar Anzeichen von Selbstironie („I’m having nightmares all the time/Of running out of words that rhyme“).
Das Hauptproblem ist allerdings meiner Meinung nach die Musik, die zwar etwas langsamer und weit besser als der durchschnittliche Poppunk ist, aber die fast düsteren Inhalte nicht wirklich transportieren kann. Mir persönlich gefallen die beiden letzten Lieder, „Trucks And Trains“ und „Crawl“ am besten; beide sind ziemlich vielversprechend und bringen auch die Stimmung gut rüber. Wenn sich das ALKALINE TRIO in diese Richtung weiterbewegt, könnten sie bald einen unverwechselbaren eigenen Stil entwickeln. Unterm Strich ist „From Here To Infirmary“ guter Poppunk ohne besondere Höhen und Tiefen.
Autor: Rooster
Tracklist „Agony & Irony“:
1. Private Eye
2. Mr. Chainsaw
3. Take Lots With Alcohol
4. Stupid Kid
5. Another Innocent Girl
6. Steamer Trunk
7. You`re Dead
8. Armageddon
9. I`m Dying Tomorrow
10. Bloodied Up
11. Trucks And Trains
12. Crawl
Gesamtspielzeit: 38:07